Mauritius ist eine Insel mit vielen Gesichtern. Im grünen Inselinneren, weit ab vom Traumstrand, kann man die faszinierende Natur erkunden und sollte dafür auch mindestens einen Tag einplanen…
Zugegeben: Eine Woche ist etwas wenig Zeit um die wunderschöne Insel Mauritius ein bisschen besser kennen zu lernen und sich dabei auch etwas zu erholen. Daher haben wir in Sachen Ausflug bereits im Vorfeld ein wenig im Internet recherchiert und sind dabei auf einen sehr hochwertigen deutschen Tour-Anbieter gestoßen, welcher uns sehr ansprach.
Unterwegs abseits der Tourisenpfade
Ganz abseits von den üblichen Touristenpfaden und den typischen Sehenswürdigkeiten der Insel führen die Offroad-Touren von Nature Trails (http://www.naturetrails-mauritius.com/de) den Besucher in das vulkanische Hochland. Es geht dabei an Plätze zu denen kein voll beladener Touristenbus oder jedes zweite Taxi fährt.
Und das ginge bei den über den gesamten Tag besuchten abgelegenen Aussichtspunkten auch gar nicht, da die Wege oft sehr steil und unwegsam sind. Daher wurden wir zusammen mit drei anderen Touristen aus Deutschland und der Schweiz pünktlich um viertel vor acht mit einem gut ausgestatteten Nissan Allrad an unserem Hotel in Flic en Flac abgeholt. Das deutsche Pärchen war übrigens in den Flitterwochen auf Mauritius.
Auf der Zuckerrohr-Plantage
Unser sehr gut deutsch sprechender Guide Alain, der auf Mauritius geboren und aufgewachsen ist, begrüßte uns herzlich und schon ging es los zu einem der zahlreichen Zuckerrohrfelder für einen ersten Ausblick auf das umliegende Land und einer Erklärung der heute anstehenden Tour durch den Südwesten und Westen der Insel.
99% Prozent der Fauna und Flora auf Mauritius sind nicht endemisch, nahezu alle Tiere und Pflanzen wurden über die Jahrhunderte von den Besatzern eingeführt. Neben Zuckerrohr wird von den Bauern viel Obst und Gemüse selbst angebaut und zum Teil zwei- oder dreimal pro Jahr geerntet, so dass die Insel auf Importe dieser Art verzichten kann. Wenn Ihr in Port Louis einen Stand mit Zuckerrohr seht, dann kostet ein Stück davon und lasst Euch unbedingt den frischen Saft auspressen – das Zeug schmeckt köstlich!
Grüne Landschaften
Wer jetzt denkt die Insel müsse ähnlich wie Madeira von bunten Blüten überwuchert sein, der irrt gewaltig. Mauritius ist grün, nur wenige Farbtupfer tun sich im Frühling und Sommer auf.
Auch die Sonne war uns an diesem Tag nicht sehr gewogen, da die ganze Woche über die Ausläufer eines Zyklons in der Luft hingen und es immer wieder kurz tröpfelte. Dennoch war der Rundumblick von den besuchten Aussichtspunkten atemberaubend schön…
Es gibt zwar viele Berge auf Mauritius, da diese Insel vor Millionen von Jahren bei einem Vulkanausbruch entstand, aber wandern ist dann doch eher auf der Nachbarinsel La Réunion angesagt.
Der Blick nach Westen führt über zahlreiche Zuckerrohrfelder bis zur Küste.
Talsperren und die Tamarin-Wasserfälle
Weiter ging es nach ein paar Minuten samt Erklärung zu den markanten Punkten durch Alain zum nächsten Aussichtspunkt, abseits der befestigten Straßen.
Kleine Talsperren an fast allen Flüssen helfen Mauritius bei der Stromversorgung.
Grün überwuchert ist fast jede Ecke der Insel im indischen Ozean.
Die Tamarin-Wasserfälle rauschen ins Tal.
Hier und da entdeckt man dann im dichten Grün doch noch eine blühende Pflanze.
Der Simonet Berg auf Mauritius
Auf dem Weg zu einem privaten Jagdgebiet hoch auf dem Simonet Berg erhaschten wir einen Blick auf dieses randvolle Wasserauffangbecken. Bereits seit Januar sind dieses Jahr auf Mauritius die Speicher voll, da es im Dezember 2014 ungewöhnlich viel geregnet hat. Mit diesem Wasser werden neben den Bewohnern vor allem die Zuckerrohrfelder beliefert.
Hier wacht ein neugieriger Makake über sein Revier.
Eingeführt wurde diese Affenart einst von den Holländern, als Spielgefährten für ihre Kinder.
Wir wanderten eine kurze Strecke bergauf zu einer alten Satellitenstation, welche nun als Funkmasten für das Mobilfunknetz dient. Der Empfang ist im Übrigen auf der ganzen Insel sehr gut. Die Telekommunikation gehört mit den zahlreichen Callcentern in der Inselhauptstadt Port Louis und zu den größten Arbeitgebern auf Mauritius.
Faszinierender Ausblick über Mauritius
Oben angekommen hat man einen wunderbaren Ausblick auf die West- und Süd-West-Küste.
Blick auf das Plateau mit den Städten Quatre Bornes und Vacoas-Phoenix. Zusammen mit Beau Bassin-Rose Hill und der Hauptstadt Port Louis bilden sie die Insel-Metropole.
Sowohl im klimatisierten Allradfahrzeug, als auch an den einzelnen Stationen versorgte uns unser Guide Alain mit zahlreichen Informationen rund um Mauritius. So gehört etwa der rote Pfeffer zu den Plagen der Insel, denn genutzt wird der Wildwuchs kaum noch, doch die Vögel fressen die Beeren und verteilen die Samen über die gesamte Insel.
Java-Hirsche auf Mauritius
Auf dem Weg zurück zum Auto entdeckten wir dann dieses große Rudel mit Java-Hirschen.
Hinduistisch-Kreolisches Mittagessen
Dann war es höchste Zeit für das Mittagessen. Wir waren zu Gast bei einer typisch hinduistisch-kreolischen Familie in Curepipe, der viertgrößten Stadt der Insel und bekamen einen kleinen Einblick in das mauritische Leben. Unsere freundliche Gastgeberin Cindy kochte köstlich vegetarisch, es blieb nur wenig übrig. Der Reis mit Tamarinde war hervorragend, den meisten Gästen hatte es jedoch die köstliche scharfe Kokospaste dazu angetan.
Ja, Ihr seht richtig: Auf dem kleinen Wecker im Bild sieht man das Wappen von Hamburg.
Als Dessert noch ein hausgemachter Maispudding mit Kokosflocken – sehr lecker!
Flora und Fauna auf Mauritius
Weiter ging es zu einem Hochplateau, welches fast schon sommerlich alpenländisch anmutet
– es fehlt eigentlich nur noch das Fleckvieh.
Ein Ausblick auf die natürlichen Seen der Insel Mauritius.
Wie an allen bisherigen Punkten waren wir auch hier die einzigen Touristen.
Zu Besuch bei der Mauritian Wildlife Foundation
Ein kleiner, gut getarnter Frosch im Gestrüpp.
Den Abschluss der Tour bildete der Besuch in einem Naturreservat der Mauritian Wildlife Foundation. Hier hat man die endemische und sehr seltene Rosa Taube, auch Rosentaube oder Pink Pigeon genannt, angefüttert und unter strenger Beobachtung…
Etwa 350 Tiere dieses schönen, aber raren Vogels leben noch auf der Insel Mauritius…
…weitere 40 in einem Genpool in London.
Zurück zum Hotel in Flic en Flac
Auf dem Rückweg ins Hotel waren alle Teilnehmer sehr müde. Ein kurzer Halt an einem letzten Aussichtspunkt bescherte uns noch diesen Anblick des Berges Tamarin von der anderen Seite.
Diesen kleine Kokosnuss-Dodo konnte man am Straßenrand käuflich erwerben.
Mein Fazit: Dieser Inselausflug mit Nature Trails auf Mauritius, ganz abseits der Touristenpfade ist jeden Cent wert. Wir fühlten uns zu jeder Zeit gut aufgehoben bei Alain und bestens informiert. Die gesamte Fahrt war entspannend und genau richtig für uns kleine Entdecker. Daumen hoch! Das ist nicht selbstverständlich. Wir sollten es beim Ausflug in den Norden von Mauritius auch noch ganz anders erleben…
Weitere Infos zum Ausflug
Weitere Blogbeiträge über Mauritius
https://fernwehblog.net/so-schoen-ist-mauritius/
https://fernwehblog.net/delfin-trip-und-bbq-auf-mauritius/
https://fernwehblog.net/ausflug-in-den-norden-von-mauritius/
Tipps für die Flitterwochen
https://fernwehblog.net/flitterwochen-fuer-jeden-geldbeutel-teil-2/
Disclaimer: Die komplette Reise wurde von uns selbst geplant und bezahlt, auch dieser Ausflug mit Nature Trails. Alle Fotos stammen aus den eigenen Kameras und wurden nicht nachbearbeitet. Tolle Tipps für die Zeit im Indischen Ozean hatten wir aus dem Reise Know-How InselTrip Mauritius und Rodrigues: Reiseführer mit Faltplan (CityTrip). Vielen Dank hierfür an den Reise Know How Verlag.
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Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten und SEO Professional. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...
Schön, dass es noch immer „unentdeckte“ Plätzchen zu entdecken gibt:)
Bei diesem Anblick wird mein Abenteuergeist auch geweckt – wer erkundet nicht gerne die unberührten Flächen einer Insel, wie früher die großen Entdecker der Geschichte?
Du hast geschrieben, dass 99% der Tiere und Pflanzen von Besatzern eingeführt wurden. Wäre die Inseln ohne diese Importprodukte also eher karg geblieben? Kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man diese weichen, grünen Hügel und die lebendige Fauna und Flora sieht. Danke für den Blogartikel, sehr schön illustriert mit aussagekräftigen Fotos!
Ahoi Claudia!
Mauritius war auch schon vor seiner Entdeckung sehr grün, jedoch haben die Entdecker und die später wechselnden Besatzer immer das angepflanzt was sie gerade brauchten. Schnell wachsende Bäume, Gewürze, Zuckerrohr und mehr verdrängten bald die endemische Population.
Hallo! EIn Schöner Bericht/schöne Fotos! Man bekommt wirklich ein bisschen Fernweh, die Landschaft dort sieht wirklich schön aus! Ich wusste auch gar nicht, das „die Grüne Insel“ so gebirgig ist^^ erinnert mich so ein bisschen an meinen Urlaub in Schenna, also Südtirol^^…aber für den nächsten Sommerurlaub wäre Mauritius wirklich mal eine Option, Danke für diesen Tipp! ;) LG Nora
hello there, excellent write-up, i just like this kind of area and also i would like to go to it. i have a query for you ; in which do i locate a photos just like this?
Sehr sehr schöner Reiseblog!
Ich habe auch ihre Berichte zu anderen Orten angeschaut, aber da Mauritius auch auf unserer Liste für nächstes Jahr steht haben mich diese natürlich besonders interessiert. Wie teuer war denn diese Tour bei Nature Trails?
Hallo Julia,
das waren etwa 90 Euro pro Person, wenn ich mich recht erinnere.
Dafür war die Tour aber auch wirklich gut und vor allem in Deutsch.
Liebe Grüße und Gute Reise!
Ich war im Dezember 2016 auf Mauritius und es hat mir sehr gefallen. Allerdings muss ich sagen, dass nicht alle Taxifahrer so nett sind. Wir hatten leider das Pech, einen unfairen Taxifahrer zu erwischen.
Er hat sich nicht an die preisliche Abmachung gehalten und hat am Ende das Dreifache vom ursprünglichen Preis verlangt. Darüber hinaus dachte er wohl, wir sind total dämlich und hat mehrfach irgendwelche Stories vom Pferd erzählt. Von wegen wir sollen nicht mit dem Auto fahren, weil es viel zu gefährlich ist. Und der Sprit sei so teuer, ganze 2,50 EUR pro Liter (was überhaupt nicht gestimmt hat). Darüber hinaus seien die Verkehrskontrollen so streng. Daraufhin hat er irgendeinen Wisch aus dem Handschuhfach gezogen und meinte er sei ein Strafzettel in Höhe von 4000 Rupien (ca. 105,- EUR). Dabei war es gar kein Strafzettel. Das einzige, worauf er mit seinem Gerede hinaus wollte war, dass wir kein Auto mieten, sondern alle Touren bei ihm buchen. Kann ich verstehen, er wollte auch sein Geld verdienen. Nur mit solchen Methoden kommt man nicht weit.
Der Oberknaller war, dass er behauptet hat, dass er einmal jährlich nach Berlin fliegt. Dabei konnte er nicht ein einziges Wort Deutsch.
Wie dem auch sei. Was ich mit diesem Kommentar mitteilen möchte ist, dass man auch in Mauritius aufpassen muss. Egal wie nett die Leute dort sind, genau wie bei uns geht es auch dort nur um das Geld und um nichts anderes. Ansonsten kann ich Mauritius jedem nur empfehlen.
Danke für Deinen Erfahrungsbericht. So etwas gibt es leider immer wieder mal auf der ganze Welt. Mir ist das in Irland am Flughafen passiert, wo mich ein Taxifahrer für den kurzen Weg zum Airport-Hotel in Dublin total abgezockt hat… :-(