“Am letzten Schöpfungstag sah der Herrgott, dass er im westlichen Mittelmeerraum eine gähnende Leere hinterlassen hatte. Vom Besten was er für sich selbst aufgehoben hatte, streute er ins Meer und stampfte mit dem Fuß darauf. Der Abdruck seiner Sandale blieb zurück. Und es entstand die Zweitgrößte Insel des Mittelmeers: Sardinien.” (Sardisches Zitat)
Wenn man diese kleine Geschichte aus Sardinien ernst nimmt, dann ist Castelsardo (sassarisch: Castheddu Sardhu) in etwa der Abdruck des zweiten Zeh – welcher gerne auch Ringzeh genannt wird – Gottes. Und wahrlich ist es ein Schmuckstück unter den kleinen Städten auf der zweitgrößten italienischen Insel, welche man in nicht einmal zwei Stunden Direktflug, etwa vom Flughafen München erreicht. Mit dem eigenen Auto oder dem Mietwagen hat man dann allerdings von Olbia aus noch ein gutes Stück zu fahren und über die kurvigen Straßen der bergigen Insel ist das auch wirklich alles andere als eintönig.
Wir selbst waren im Herbst 2016 mit dem eigenen Auto auf Sardinien, was zwar mit der Moby Lines Fähre etwas teurer war, uns jedoch wesentlich mehr Freiraum bei unseren geplanten Ausflügen bot.
Castelsardo – malerisches Kleinod auf Sardinien
Eines der absoluten Highlights unseres zweiwöchigen Aufenthaltes auf Sardinien war zweifellos der Besuch dieses malerischen Kleinodes und genau das will ich Euch jetzt einmal in vielen begeisternd bunten Bildern zeigen…
Ankunft in Castelsardo auf Sardinien
Schon bei der Anfahrt bot sich dieser atemberaubende Anblick des bunt bebauten Felsens im Meer vor Sardinien. Kein Wunder, gehört dieses Kleinod doch wie etwa Bosa etwas weiter südlich, das Hexendorf Triora in Ligurien oder Borghetto in Venetien zur Vereinigung I Borghi Più Belli D’Italia (Die schönsten Dörfer Italiens).
Ein kostenloser Parkplatz am Straßenrand war schnell gefunden.
Nach einer kurzen Orientierung auf einer Karte von Castelsardo…
…und einem stärkenden Cappuccino am Marktplatz wagten wir den anstrengenden Aufstieg.
Für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Touristen gibt es über die steilen Stufen und durch all die engen Gassen leider kaum eine alternative Möglichkeit bis ganz nach oben zu gelangen. Nur einen Teil der Wegstrecke kann man auf Umwegen nach oben fahren.
Die Aussicht von der Festung Castelsardo auf Sardinien
Schlichtweg atemberaubend war das, was sich dort oben als Ausblick bot.
Ein traumhaftes Panorama entlang der Costa Paradiso war der Lohn für die Mühen.
Ganz oben auf den Fels gebaut steht die Festung von Castelsardo,
ehemals Castel Genovese, was auf die Erbauer aus Genua zurück führt.
Ein Blick hinunter auf den markanten Marktplatz und die Altstadt.
Castelsardo Altstadt – in den Gassen der Festungsanlage
In den typisch italienisch engen Gassen fahren keine Autos, einige Souvenirshops…
…und zahlreiche Restaurants bieten unaufdringlich ihr fischlastiges Angebot feil.
Die Kirchen in Castelsardo
Eher ungewöhnlich bescheiden präsentiert sich die mittelalterliche Kirche von Santa Maria delle Grazie. Sie hat keine Front, nur einen einfachen Seiteneingang. In der Kirche befindet sich ein über die Grenzen der Insel hinaus bekanntes Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert, der Cristo Nero (schwarzer Christus). Während meines Besuches war das Fotografieren in der Kirche nicht erwünscht und ich halte mich aus Respekt grundsätzlich an solche Verbote.
Noch beeindruckender ist die Cattedrale di Sant’Antonio Abate, die Co-Kathedrale
von Castelsardo. Der Kirchturm ist ein ehemaliger Leuchtturm und von der Terrasse…
…hat man einen fantastischen Ausblick auf das Mittelmeer.
Bei guten Sichtverhältnissen kann man von hier am Golfo dell‘ Asinara über die
Straße von Bonifacio bis zu den weißen Felsen von Korsika sehen.
Der Eintritt in diese wunderschöne Co-Kathedrale von Castelsardo ist kostenlos…
…und ein Besuch lohnt sich absolut. Zünd eine Kerze für Deine Liebsten an, wenn Du da bist.
Das kleine Museum Ampuriense
Über den kleinen Klostergarten an gelangt man dann in das Museum Ampuriense.
https://www.museumtempioampurias.it/ (italienische Webseite)
Auf engstem Raum präsentiert man hier absolut bezaubernd christliche Kunstwerke…
…und Schätze aus längst vergangener Zeit. Die paar Euro Eintritt ist der Besuch allemal wert.
2021 im Zeichen von Corona ist aber auch hier sicher mit diversen Auflagen und Beschränkungen zu rechnen.
Unterwegs zum Mittagessen in der Altstadt Castelsardo
Weiter zog es uns durch die malerischen Gassen der Altstadt von Castelsardo…
…zu einem wahrhaft üppigen späten Mittagessen in einem netten Restaurant mit einer ganzen Dorade,
einem Filet vom Schwertfisch und Scampi – alles frisch gegrillt und so lecker!
Die traditionelle Korbflechtkunst von Castelsardo
Gut genährt wagten wir den Abstieg und entdeckten auf dem Weg nach unten
noch eine Korbflechterin die Ihre tollen selbst geflochtenen Kunstwerke anbot.
Ein kleines Körbchen mit Deckel für Schmuck hatte es uns angetan und der wurde dann prompt auch als handgemachtes Andenken an Sardinien gekauft, denn für die Korbflechterei ist die kleine Stadt weltberühmt. Im ortsansässigen Museo dell’Intreccio werden Stücke aus ganz Italien gezeigt, wir sparten uns aber den Besuch dort. Shopping direkt beim Hersteller war angesagt.
Der Abstieg von der Festung Castelsardo Sardinien
Ein letzter Blick hinauf zur beeindruckenden Festung…
…und weiter ging es wieder hinab zum Marktplatz…
…wo die Eisdiele rechts im Bild eine köstliche Erfrischung für uns bereit hielt. Pin
#bluesky
Was für eine einmalige Landschaft!
Der faszinierende Anblick von Castelsardo in Kombination mit dem blauen Himmel
über Sardinien lies mich auch auf dem Weg zurück zum Auto einfach nicht los.
By the way: Keines dieser Bilder wurde nachbearbeitet!
Einen kleinen Zwischenstopp machten wir dann noch vor unserer langen Rückfahrt zum Ferienhaus und zwar bei einer der wohl berühmtesten Sehenswürdigkeiten hier auf Sardinien:
Roccia dell’Elefante – der Elefantenfelsen Sardinien
Verblüffend was die Natur hier u.a. mit dem Roccia dell’Elefante auf Sardinien erschaffen hat.
In dem Naturdenkmal direkt an einer Hauptstraße wurden bereits in der Steinzeit Gräber angelegt.
Ein absoluter Hingucker, dieser natürlich verwitterte Elefantenfelsen.
Mein Fazit: Ein Ausflug in das mittelalterliche Castelsardo gehört unbedingt zu jedem Urlaub im Norden von Sardinien. Die bezaubernde genuesische Altstadt auf dem Hügel hoch über dem Meer besitzt ihren ganz eigenen Charme und ein abschließender Abstecher zum Elefantenfelsen rundet den Tag in Italien gelungen ab.
Karte von Castelsardo
Links zu Castelsardo auf Sardinien
- https://www.sardegnaturismo.it/de/orte/nordwest/castelsardo
- https://de.wikipedia.org/wiki/Castelsardo
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Disclaimer: Dieser Beitrag über Castelsardo und den Elefantenfelsen Sardinien wurde in keiner Form gesponsert.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...
Hallo Daniel,
sehr coole Bilder von Castelsardo! Ich war selbst letzte Woche dort und fand es besonders schön, abends durch die Gässchen zu schlendern.
Viele Grüße
Alex
Servus Alex,
vielen Dank! :-) Du Glücklicher warst also grad erst auf Sardinien? Oh Mann… ich muss da unbedingt wieder mal hin, es gibt noch soviel zu sehen auf der Insel…
Ich bin sehr gespannt auf Deinen Beitrag zu Castelsardo.
Viele Grüße aus Bayern
Daniel
Hey!
Das sind ja wircklich wunderschöne Bilder! Das wirkt ja fast unwircklich alles!
Grüße
Miss Jones
Danke, Miss Jones – an dem Tag hatten wir echt Glück mit dem Wetter, immerhin war es schon Herbst… ;-)