Kreuzfahrt: Kostenfallen & Nebenkosten im Griff


TL;DR – Die größten Kostenfallen auf Kreuzfahrt: Was du vorab wissen musst


Trinkgeld / Servicepauschale:
✅ Bei AIDA und Mein Schiff komplett inklusive – keine Abbuchungen
✅ Bei MSC und Costa aus Deutschland gebucht ebenfalls im Preis
✅ Bei internationalen Reedereien 10–23 Euro pro Tag automatisch abgebucht
✅ Zusätzlich 15–20 Prozent Servicegebühr auf jedes Getränk an der Bar

Getränke & Pakete:
✅ Einzelcocktails 7–12 Euro, Bier 4–6 Euro, Cappuccino 3–5 Euro
✅ Pakete ab 25 Euro pro Tag – erst ab 5–6 Drinks täglich rentabel
✅ Vorab-Buchung spart 10–30 Prozent gegenüber Bordpreis
✅ Leitungswasser ist kostenlos und trinkbar

Internet & Roaming:
✅ Schiffs-WLAN via Starlink-Satelliten zwischen 8–40 Euro pro Tag
✅ Maritimes Roaming bis 28 Euro pro Megabyte – Flugmodus ist Pflicht
eSIM für Häfen ab 10 Euro – deutlich günstiger als Schiffs-Pakete
✅ Kostenairbag bei 60 Euro greift seit 2022

Landausflüge:
✅ Reederei-Touren 50–150 Euro – dafür Zurück-zum-Schiff-Garantie
✅ Externe Anbieter wie GetYourGuide 20–40 Prozent günstiger bei gleicher Qualität
✅ Eigenorganisation am günstigsten – aber volles Risiko
✅ Immer 60 Minuten Puffer vor All-Aboard-Zeit einplanen

Weitere Kostenfallen:
✅ Spezialitätenrestaurants: 25–80 Euro pro Person
✅ Spa-Massagen: 100–180 Euro plus 18–20 Prozent Servicegebühr
✅ Parken Hamburg/Kiel: 100–180 Euro pro Woche
✅ Schiffsarzt: 50–200 Euro pro Konsultation

Faustregel: Rechne 30–50 Prozent des Reisepreises zusätzlich für Nebenkosten ein.


Lesezeit: ca. 18 Minuten die sich auszahlen!

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Die letzte Nacht an Bord. Du liegst auf dem Balkon, hörst das Meer rauschen und denkst: Das war perfekt. Bis der Umschlag unter der Kabinentür durchrutscht. Finale Bordrechnung. Du faltest das Papier auf und dein Puls steigt. 847 Euro. Für eine Woche. Zusätzlich zum Reisepreis.

Wie konnte das passieren? Ein paar Cocktails hier, ein Cappuccino da, zweimal Internet gekauft, weil die Kinder unbedingt ihre Fotos posten mussten. Einmal kurz mit dem Handy telefoniert – 23 Euro für drei Minuten. Die Massage im Spa. Das Steak-Restaurant. Alles Kleinigkeiten. Dachtest du zumindest.

Genau so läuft das auf vielen Kreuzfahrtschiffen. Die Reedereien sind Meister darin, den Einstiegspreis verlockend niedrig zu halten und die echten Kosten auf Dutzende kleine Positionen zu verteilen. Du zahlst nicht bar, sondern scannst entspannt deine Bordkarte. Die Hemmschwelle sinkt. Der Überblick geht verloren. Und am Ende sitzt du da mit einer Rechnung, die dein Budget sprengt.

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Ich kenne beide Seiten dieser Medaille. Als ehemaliges Crew-Mitglied habe ich gesehen, wie das Geschäftsmodell an Bord funktioniert. Als Kreuzfahrtblogger und Mitglied der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten e.V. habe ich Dutzende Kreuzfahrtschiffe getestet und die Kostenfallen aus jeder Perspektive analysiert. Das Wissen aus dieser Zeit gebe ich dir heute weiter.

Dieser Guide ist keine Moralpredigt gegen Kreuzfahrten. Im Gegenteil. Ich liebe diese Urlaubsform. Aber ich hasse es, wenn Menschen sich hinterher betrogen fühlen, weil wichtige Infos im Kleingedruckten versteckt waren. Deshalb bekommst du hier die ungefilterte Wahrheit: Wo die größten Kostentreiber lauern, welche Reedereien transparent arbeiten und mit welchen Strategien du hunderte Euro auf Kreuzfahrt sparen kannst – ohne auf Genuss zu verzichten.

Bist du bereit? Dann tauchen wir ein in die Welt der Servicepauschalen, Getränkepakete und versteckten Gebühren.

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Inhaltsverzeichnis

Warum Nebenkosten auf See unterschätzt werden

Auf einem Kreuzfahrtschiff herrscht eine ganz eigene Ökonomie, deren Spielregeln du von zu Hause nicht kennst. Alle Reedereien haben Jahrzehnte Zeit gehabt, ein perfekt choreografiertes Umfeld zu schaffen, in dem Geldausgeben leichtfällt und sich fast von selbst erledigt.

Die bargeldlose Illusion

An Bord gibt es kein Bargeld, alles läuft über deine Bordkarte. Ein kurzer Scan, fertig. Der Cocktail kommt, die Rechnung landet automatisch auf deinem Konto. Dieser simple Mechanismus entkoppelt die Handlung des Kaufens vom Schmerz des Bezahlens auf geniale Weise. Du zückst kein Portemonnaie, zählst keine Scheine, gibst keine PIN ein. Psychologisch senkt das die Hemmschwelle enorm, denn jeder einzelne Kauf fühlt sich unbedeutend an.

Zwischen Bestellung und tatsächlicher Zahlung liegen oft eine ganze Woche oder mehr. Genug Zeit, um den Überblick komplett zu verlieren. Zwar bieten AIDA und TUI Mein Schiff die Möglichkeit, dein Bordkonto täglich über den Kabinen-TV oder die App zu checken, aber wer macht das schon konsequent im Urlaub?

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Die Dynamik der Pakete

Getränkepakete klingen verlockend, Internet-Flatrates versprechen Sorglosigkeit, Restaurant-Bundles locken mit Rabatten. Doch im Detail wird es kompliziert. Bei MSC gilt für viele Getränkepakete ein Limit von 15 alkoholischen Drinks pro Tag – für die meisten mehr als genug, aber das „Unlimited“-Versprechen stimmt trotzdem nicht ganz. Bei AIDA sind in manchen Tarifen nur Getränke bis zu einem bestimmten Wert inkludiert, alles darüber kostet Aufpreis. Bei Royal Caribbean musst du das Paket für die gesamte Kreuzfahrt buchen, auch wenn du an Landausflugstagen kaum an Bord bist und gar nicht trinken kannst.

Hinzu kommt eine oft übersehene Regel: Viele internationale Reedereien zwingen alle Erwachsenen in einer Kabine zum gleichen Paket, sonst funktioniert die Abrechnung nicht. Das soll verhindern, dass einer das Paket kauft und beide daraus trinken, zwingt Paare mit unterschiedlichen Vorlieben aber in teure Kompromisse.

Währungsaufschläge und versteckte Gebühren

AIDA und TUI Mein Schiff rechnen in Euro ab – einfach, transparent, keine Überraschungen. MSC, Costa und alle amerikanischen Reedereien haben hingegen oft Dollar als Bordwährung, selbst wenn du im Mittelmeer unterwegs bist. Am Ende wird über deine Kreditkarte umgerechnet, meist zu einem ungünstigen Kurs. Manche Banken berechnen zusätzlich ein bis zwei Prozent Auslandseinsatzgebühr, auch wenn formal in Euro abgerechnet wird.

Dann die Servicegebühren, die auf fast alles draufgeschlagen werden. Bei amerikanischen Reedereien ist das kulturell verankert und liegt bei 18 bis 20 Prozent, bei europäischen Linien zunehmend üblich. Ein Cocktail für zwölf Euro kostet dich real 14,40 Euro. Eine Massage für 120 Euro wird zu 144 Euro. Hochgerechnet auf eine Woche mit mehreren Behandlungen, Drinks und Restaurant-Besuchen summiert sich das zu dreistelligen Beträgen.

In EU-Gewässern kommt manchmal noch eine weitere Ebene hinzu: die Mehrwertsteuer. Fährt dein Schiff in spanischen oder italienischen Hoheitsgewässern, können auf Getränke, Services und Einkäufe im Bordshop zehn bis 22 Prozent Mehrwertsteuer anfallen – zusätzlich zur Servicegebühr. Diese Details stehen selten prominent in der Werbung, tauchen aber auf der Rechnung auf.

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Die häufigsten Kostenfallen – kurz erklärt, klug vermieden

Jetzt wird es konkret. In den folgenden Abschnitten zeige ich dir, wo auf modernen Kreuzfahrtschiffen die größten Budgetfresser versteckt sind und wie du ihnen elegant aus dem Weg gehst.

Trinkgeld und Servicepauschale: Die automatische Abbuchung

Das Trinkgeld ist vermutlich der umstrittenste Kostenpunkt auf jeder Kreuzfahrt, und die Handhabung unterscheidet sich dramatisch zwischen deutschen und internationalen Reedereien.

Bei AIDA und TUI Mein Schiff ist die Sache einfach: Das Trinkgeld ist bereits im Reisepreis enthalten, du musst dich um nichts kümmern. Wer außergewöhnlich guten Service erlebt hat, kann freiwillig ein zusätzliches Trinkgeld geben, erwartet wird es aber nicht. Diese Transparenz ist ein großer Vorteil für alle, die unangenehme Diskussionen vermeiden wollen.

MSC und Costa haben für Buchungen aus Deutschland ebenfalls das Trinkgeld im Preis inkludiert, weisen es aber separat auf der Rechnung aus. Das liegt an einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 2013, das obligatorische Serviceentgelte als festen Reisepreisbestandteil definiert hat. In der Praxis bedeutet das: Du siehst auf deiner Endabrechnung eine Position für die Hotel-Servicegebühr, bezahlen musst du aber nichts extra – sie war schon im Katalogpreis drin.

Bei internationalen Reedereien wie Royal Caribbean, Norwegian Cruise Line, Celebrity oder Princess läuft es anders. Hier wird täglich eine feste Servicepauschale automatisch von deinem Bordkonto abgebucht, gestaffelt nach Kabinenkategorie. Wer in einer Standard-Kabine reist, zahlt weniger als Suite-Gäste. Die Beträge liegen typischerweise zwischen zehn und 23 Euro pro Person und Tag, bei amerikanischen Linien oft in Dollar berechnet. Für eine vierköpfige Familie summiert sich das auf mehrere hundert Euro pro Woche.

Wichtig zu verstehen: Diese Pauschale ist kein Bonus für besonders gute Leistung, sondern ein fester Gehaltsbestandteil der Crew. Die Grundgehälter an Bord sind niedrig, das Trinkgeld macht oft mehr als die Hälfte des tatsächlichen Einkommens aus. Theoretisch kannst du die Pauschale an der Rezeption anpassen lassen, praktisch ist das aber nur bei wirklich gravierenden Service-Mängeln angemessen – und kommt bei der Crew selten gut an. Aber lies das einfach selbst mal nach:

Zusätzlich zur täglichen Pauschale gibt es noch eine zweite Ebene: Auf jedes Getränk an der Bar, jede Spa-Behandlung und oft auch auf Spezialitätenrestaurants werden automatisch 15 bis 20 Prozent Servicegebühr aufgeschlagen. Ein Cocktail für zwölf Dollar kostet dich also real 14,40 Dollar. Bei Getränkepaketen ist diese Gebühr meist schon eingerechnet, aber nicht immer – also genau nachlesen lohnt sich.


Getränke und Getränkepakete: Wo Durst teuer wird

Ohne Getränkepaket wird auf vielen Schiffen jeder Schluck zur Kalkulationssache. Leitungswasser ist zwar kostenlos und absolut trinkbar, aber wer möchte schon eine Woche lang nur Wasser trinken? Ein Cappuccino kostet schnell drei bis fünf Euro, ein Bier vier bis sechs Euro, ein Cocktail zwischen acht und fünfzehn Euro. Rechne das mal hoch auf eine Woche mit zwei Personen, die sich nicht einschränken wollen.

Die Reedereien bieten deshalb Getränkepakete an, die auf den ersten Blick nach einem guten Deal aussehen. Bei genauerer Betrachtung wird es kompliziert.

AIDA: Tarif entscheidet über Inklusivleistungen

AIDA hat seit Mitte 2025 ein komplett neues Tarifsystem eingeführt, bei dem je nach gebuchtem Tarif unterschiedlich viel inklusive ist. Im Basis-Tarif sind Tischgetränke zu den Mahlzeiten dabei – Wasser, Säfte, Softdrinks, Bier und Hauswein. Außerhalb der Essenszeiten zahlst du extra. Die höheren Tarife inkludieren umfassendere Getränkepakete bis hin zu Cocktails und Premium-Spirituosen.

TUI Mein Schiff: Premium Alles Inklusive ohne Wenn und Aber

TUI Mein Schiff fährt mit seinem „Premium Alles Inklusive“-Konzept eine andere Strategie. Hier sind über hundert Markengetränke ganztägig an fast allen Bars und in allen Restaurants enthalten. Nur in den exklusiven Bars und für ganz spezielle Premium-Spirituosen werden Aufpreise fällig. Für die meisten Gäste bedeutet das echte Sorglosigkeit beim Thema Getränke.

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MSC: Gestaffelte Pakete mit Wertgrenzen

MSC bietet gestaffelte Pakete an, die sich am Wert pro Getränk orientieren. Das Easy-Paket deckt Drinks bis zu einem bestimmten Eurobetrag ab, das Premium Extra-Paket geht deutlich höher. Die Preise variieren je nach Route und Buchungszeitpunkt, und seit 2025 gibt es für manche Pakete ein Tageslimit von 15 alkoholischen Getränken. Für die allermeisten Urlauber ist das mehr als ausreichend, es nimmt dem „Unlimited“-Versprechen aber den Glanz.

Die Paket-Rechnung: Wann lohnt es sich wirklich?

Die entscheidende Frage ist immer: Trinkst du wirklich so viel, dass sich ein Paket lohnt? Ein realistisches Rechenbeispiel: Wenn das Paket 40 Euro pro Tag kostet und ein durchschnittlicher Drink acht Euro, brauchst du fünf Drinks täglich, nur um auf null zu kommen. An Tagen mit Landausflügen bist du oft nur abends an Bord – schaffst du dann wirklich fünf Cocktails? Sei ehrlich zu dir selbst, sonst zahlst du drauf.

Ein weiterer Haken: Bei vielen internationalen Reedereien müssen alle volljährigen Personen in einer Kabine das gleiche Paket buchen. Sonst funktioniert die Abrechnung nicht. Das soll verhindern, dass einer das Paket kauft und beide daraus trinken, zwingt Paare mit unterschiedlichen Trinkgewohnheiten aber in teure Kompromisse.


Internet und Roaming: Die digitale Kostenfalle

Wenn es eine Kostenfalle gibt, die selbst erfahrene Kreuzfahrer noch erwischen kann, dann ist es das Thema Internet und Mobilfunk. Hier summieren sich in wenigen Stunden Beträge, für die du sonst eine ganze Woche Urlaub finanzieren könntest.

Maritimes Roaming: Die 28-Euro-pro-Megabyte-Falle

Das größte Risiko ist das maritime Roaming. Sobald dein Schiff den Hafen verlässt und die Küste außer Sichtweite gerät, verbindet sich dein Handy nicht mehr mit einem normalen Mobilfunknetz an Land, sondern mit dem bordeigenen Satellitennetz. Namen wie „Telenor Maritime“ oder „Cellular at Sea“ tauchen dann im Display auf. Die EU-Roaming-Verordnung gilt hier nicht, denn Satellitennetze fallen nicht unter die Regelung für terrestrische Mobilfunknetze.

Die Preise für maritime Verbindungen sind astronomisch. Ein Telefonat kann sieben Euro pro Minute kosten, bei manchen Anbietern sogar mehr. Datennutzung wird pro Megabyte abgerechnet, und ein Megabyte kann bis zu 28 Euro kosten. Läuft im Hintergrund ein automatisches App-Update oder synchronisiert dein E-Mail-Programm unbemerkt, können innerhalb von Minuten hunderte Euro Kosten entstehen. Seit Juli 2022 gibt es zwar einen Kostenairbag bei knapp 60 Euro, der die Verbindung automatisch unterbricht, aber selbst dieser Betrag ist schmerzhaft für eine Leistung, die du vielleicht gar nicht bewusst genutzt hast.

Schiffs-WLAN: Sicher aber nicht günstig

Die sichere Alternative ist das bordeigene WLAN. Hier zahlst du für Pakete, die nach Nutzungsart gestaffelt sind. Social-Media-Pakete decken nur Messenger-Dienste wie WhatsApp und Facebook ab, sind dafür aber am günstigsten – oft zwischen fünf und fünfzehn Euro pro Tag. Surf-Pakete erlauben normales Browsen und E-Mails, sind aber meist zu langsam für Videostreaming. Die teuersten Pakete versprechen Highspeed-Verbindungen, die auch Netflix und Videoanrufe ermöglichen, kosten dafür aber schnell 25 bis 40 Euro pro Tag und Gerät.

Was AIDA, Mein Schiff und MSC bieten

AIDA hat mit der Einführung von Starlink-Technologie auf vielen Schiffen einen großen Sprung nach vorne gemacht. Die Verbindungsgeschwindigkeit ist deutlich besser geworden, die Preise bleiben aber im oberen Bereich. Je nach Tarif ist bei AIDA ein Internet-Paket bereits inkludiert, wer den Basis-Tarif gebucht hat, zahlt extra.

TUI Mein Schiff bietet in einigen Tarifen ebenfalls Internet als Inklusivleistung an, bei anderen müssen Pakete dazugebucht werden. Die Qualität ist durchweg gut, die Geschwindigkeit reicht für die meisten Anwendungen.

MSC rechnet sein WLAN nach Tagen oder Datenvolumen ab, wobei die Preise je nach Route stark schwanken. Auf Karibik-Routen wird in Dollar abgerechnet und ist oft teurer als im Mittelmeer. Wichtig bei allen Paketen: Sie gelten meist ab Aktivierung für 24 Stunden, nicht kalendertagsbasiert. Wer sein Paket also um 15 Uhr aktiviert, hat es bis 15 Uhr am Folgetag – nicht bis Mitternacht.

eSIM: Die clevere Spar-Alternative

Eine clevere Alternative für viele Reisende sind eSIM-Karten, die du vor der Reise online kaufst und auf deinem Smartphone installierst. Anbieter wie Airalo oder Holafly bieten regionale Datenpakete an, die in Häfen funktionieren und oft deutlich günstiger sind als das Schiffs-WLAN. In den Häfen kannst du dann über lokale Mobilfunknetze online gehen, auf hoher See bleibt das Handy im Flugmodus. Das spart Geld und bewahrt dich vor der Roaming-Falle.

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Die goldene Regel bleibt aber: Aktiviere den Flugmodus, bevor das Schiff ablegt, und schalte ihn erst wieder aus, wenn ihr im nächsten Hafen festgemacht habt. Deaktiviere zusätzlich das Daten-Roaming in den Handy-Einstellungen und schalte automatische App-Updates aus. So bist du auf der sicheren Seite.


Landausflüge: Zwischen Bequemlichkeit und Budget

Die angelaufenen Häfen sind oft das Highlight jeder Kreuzfahrt, doch wie du sie erkundest, entscheidet maßgeblich über dein Gesamtbudget. Du hast grundsätzlich drei Optionen, und jede hat ihre Vor- und Nachteile.

Option 1: Reederei-Ausflüge – teuer, aber sicher

Die bequemste Variante ist der Reederei-Ausflug. Du buchst direkt bei AIDA, MSC oder Costa – entweder vorab über das Online-Portal oder spontan an Bord. Der größte Vorteil liegt in der sogenannten „Zurück-zum-Schiff-Garantie“: Sollte der Bus im Stau stecken oder die Gruppe sich verspäten, wartet das Schiff auf euch. Zumindest in der Theorie. In der Praxis bedeutet das vor allem eines: Du hast null Stress, keine Verantwortung und musst dich um nichts kümmern.

Der Nachteil zeigt sich beim Preis. Reederei-Ausflüge kosten oft 30 bis 50 Prozent mehr als vergleichbare Touren bei lokalen Anbietern. Eine vierstündige Stadtrundfahrt in Barcelona kann bei der Reederei 90 Euro kosten, während du die gleiche Tour bei einem privaten Anbieter für 50 Euro bekommst. Zudem bist du meist in großen Gruppen von 40 bis 50 Personen unterwegs, was wenig Raum für Spontaneität lässt und die Atmosphäre unpersönlich macht.

Option 2: Drittanbieter – der smarte Mittelweg

Der smarte Mittelweg sind spezialisierte Drittanbieter wie „Meine Landausflüge“, GetYourGuide oder Viator. Diese Portale haben sich auf Kreuzfahrtgäste eingestellt und bieten Touren an, die zeitlich auf die Liegezeiten im Hafen abgestimmt sind. Viele seriöse Anbieter geben sogar eine „Pünktlich-zurück-Garantie“: Sollte es wider Erwarten zu einer Verspätung kommen und das Schiff bereits abgelegt haben, organisieren und bezahlen sie deine Weiterreise zum nächsten Hafen. Die Gruppen sind meist kleiner, das Erlebnis authentischer und die Ersparnis beträchtlich.

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Option 3: Komplett auf eigene Faust – günstig, aber riskant

Die dritte Option ist die komplette Eigenorganisation. Beim Landgang auf eigene Faust verlässt du das Schiff und erkundest den Hafen zu Fuß, mit Taxi, Uber oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist die günstigste Variante und bietet maximale Flexibilität. In Häfen wie Palma de Mallorca, Lissabon oder Dubrovnik, wo das Stadtzentrum direkt am Anleger liegt oder mit wenigen Minuten ÖPNV erreichbar ist, funktioniert das hervorragend.

Das Risiko trägst aber komplett du. Wenn dein Taxi im Stau steht, der Bus ausfällt oder du dich in der Zeit verschätzt, ist das Schiff weg – und du zahlst aus eigener Tasche den Flug zum nächsten Hafen, Hotel und alle damit verbundenen Kosten.

Die Mischstrategie: So machst du es richtig

Meine Empfehlung aus der Praxis: Nutze eine Mischstrategie. Für komplizierte oder weit entfernte Ziele wie Santorin, wo der Hafen weit vom Hauptort entfernt liegt, buche lieber über die Reederei oder einen Anbieter mit Garantie. Für hafennahe Städte mit guter Infrastruktur erkunde auf eigene Faust. So kombinierst du Sicherheit mit Sparsamkeit und behältst trotzdem die Kontrolle über dein Budget.


Spezialitätenrestaurants und Aufpreisgerichte: Der kulinarische Luxus

Die Hauptrestaurants und Buffets sind bei allen Reedereien im Reisepreis enthalten und bieten eine enorme Auswahl. Trotzdem locken die Reedereien mit exklusiven Spezialitätenrestaurants, die einen ganz besonderen kulinarischen Rahmen versprechen. Diese Erlebnisse sind fast immer aufpreispflichtig, und die Kosten können sich schneller summieren, als dir lieb ist.

MSC: Cover Charge plus versteckte Aufpreise

Bei MSC zahlst du für Restaurants wie das Butcher’s Cut Steakhouse oder die Teppanyaki-Bar einen festen Aufpreis pro Person, der je nach Restaurant und Route variiert. Die Spanne liegt typischerweise zwischen 25 und 55 Euro pro Besuch. Bei manchen Gerichten – etwa besonders große Filetstücke oder Hummer – kommen nochmal Aufpreise obendrauf, auch wenn du bereits die Grundgebühr bezahlt hast. Auf alle Preise werden dann noch die üblichen 15 Prozent Servicegebühr aufgeschlagen.

AIDA: Pauschal oder à la carte

AIDA hat seine Spezialitätenrestaurants unterschiedlich strukturiert. Manche haben einen Pauschalpreis pro Besuch, andere funktionieren à la carte. In den À-la-carte-Restaurants zahlst du für jedes bestellte Gericht einzeln, was schnell teurer werden kann als ein Restaurant mit Cover Charge. Die Getränke sind in den Aufpreisrestaurants nicht automatisch inkludiert – das hängt von deinem gebuchten Tarif ab.

TUI Mein Schiff: Die meisten Spezialitäten inklusive

TUI Mein Schiff fährt auch hier das großzügigste Konzept. Viele der Spezialitätenrestaurants sind komplett inklusive, nur wenige exklusive Lokale kosten extra. Wer hier den höheren Grundpreis zahlt, spart an Bord erheblich bei der kulinarischen Vielfalt.

Internationale Reedereien: Restaurant-Pakete als Sparoption

Bei internationalen Reedereien wie Royal Caribbean oder Norwegian Cruise Line funktioniert das System ähnlich wie bei MSC. Es gibt feste Cover Charges pro Restaurant, oft gestaffelt nach Exklusivität. Ein Steakhouse kostet weniger als ein molekulargastronomisches Erlebnis-Restaurant. Wer mehrere Besuche plant, kann mit Restaurant-Paketen sparen – drei Besuche zum Preis von zweieinhalb etwa. Die Vorab-Buchung ist fast immer günstiger als die spontane Reservierung an Bord.

Die neue Falle: Aufpreise im Hauptrestaurant

Ein oft übersehener Punkt: Auch im kostenlosen Hauptrestaurant gibt es zunehmend Aufpreise. Manche Reedereien verlangen mittlerweile eine Gebühr, wenn du ein zweites Hauptgericht bestellst, weil du nicht satt wirst oder einfach mehrere Gerichte probieren möchtest. Was früher zum großzügigen Service gehörte, wird heute zur Kostenfalle für Vielschlemmer.

Meine Empfehlung: Gönne dir ein bis zwei besondere Restaurant-Erlebnisse während der Reise, aber mache es nicht zum täglichen Standard. Die Hauptrestaurants haben heutzutage eine Qualität erreicht, die vor zehn Jahren noch undenkbar war. Du verzichtest auf nichts, wenn du dort isst – außer vielleicht auf die exklusive Atmosphäre und den Nervenkitzel des Besonderen.


Spa, Wellness und Fitness: Entspannung mit Preisschild

Der Spa-Bereich an Bord wirkt verführerisch, die Preise sind es weniger. Eine klassische Massage kostet schnell 100 bis 180 Euro, Hot-Stone-Behandlungen liegen zwischen 130 und 200 Euro. Auf alle Preise kommen automatisch 18 bis 20 Prozent Servicegebühr obendrauf. Eine vermeintlich entspannte Stunde wird so zur teuersten deiner Reise.

Manche Schiffe haben exklusive Thermalbereiche mit Saunen, Dampfbädern und Ruheräumen, die nur gegen Tagespass zugänglich sind. Bei Norwegian Cruise Line kostet der Zugang zur Thermal Suite schnell 30 bis 50 Dollar pro Tag. AIDA bietet in bestimmten Tarifen wie dem Comfort All In täglichen Zugang zu Premium-Wellness-Bereichen inklusive an – ein Vorteil, der sich bei längeren Reisen rechnet.

Das Fitness-Studio selbst ist bei allen Reedereien kostenlos nutzbar, ebenso die öffentlichen Pools und Laufstrecken. Auch die Basis-Saunen sind oft inkludiert, vor allem bei deutschen Reedereien. Kostenpflichtig werden Personal Training, spezielle Fitness-Kurse wie Spinning oder Pilates und eben die Premium-Wellness-Bereiche.

Ein Profi-Tipp: Buche Spa-Behandlungen an Hafentagen, wenn die meisten Gäste an Land sind. Die Auslastung ist niedriger, und viele Spas bieten dann Rabatte von 20 bis 30 Prozent an. Die Angebote findest du im täglichen Bordprogramm oder in der Reederei-App.

Fotos, Aktivitäten und Entertainment

Professionelle Fotografen sind überall – beim Boarding, an Deck, beim Captain’s Dinner. Die Fotos sind schön, aber teuer. Ein einzelnes Bild in digitaler Form kostet oft 15 bis 25 Euro, Abzüge noch mehr. Fotopakete gibt es ab rund 90 Euro aufwärts, bei Premium-Anbietern auch deutlich teurer.

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Moderne Mega-Schiffe haben immer mehr Attraktionen, von denen einige kostenpflichtig sind. Go-Kart-Bahnen auf Norwegian-Schiffen kosten etwa 15 Dollar pro Fahrt, Escape Rooms zehn bis 20 Euro, Virtual-Reality-Spiele ähnlich. Einzeln wirken diese Beträge klein, aber eine vierköpfige Familie, die mehrmals täglich Aktivitäten bucht, kann hier schnell dreistellige Beträge ausgeben.

Die gute Nachricht: Viele der spektakulärsten Angebote sind kostenlos. Theater-Shows, Live-Musik, Comedy-Auftritte, Kletterwände, Surf-Simulatoren – das alles gehört bei den meisten Reedereien zum Inklusiv-Programm. Du musst nur wissen, was du buchen musst und was frei verfügbar ist.

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Wäscherei, Roomservice und Kleinigkeiten

Wäsche waschen und bügeln zu lassen ist an Bord teuer. Ein einzelnes T-Shirt kostet zwei bis drei Euro, eine Hose drei bis fünf Euro, ein Abendkleid chemisch zu reinigen kann bis zu 13 Euro kosten. Wer eine Woche unterwegs ist und mehrfach den Service nutzt, zahlt schnell 50 bis 100 Euro.

Günstiger sind Wäschepakete, bei denen du für einen Festpreis eine gefüllte Tasche abgeben kannst. Noch günstiger: der Self-Service-Waschsalon, den es auf manchen Schiffen gibt. Für ein paar Euro pro Waschgang kannst du deine Kleidung selbst waschen und trocknen. Das spart enorm, kostet aber Zeit.

Roomservice ist bei vielen Reedereien nur noch eingeschränkt kostenlos. Das kontinentale Frühstück aufs Zimmer ist meist gratis, für alle anderen Bestellungen fallen Liefergebühren von drei bis acht Euro an – plus Servicegebühr. Bei TUI Mein Schiff und in bestimmten AIDA-Tarifen ist der Roomservice komplett inklusive, bei internationalen Reedereien eher die Ausnahme.

Schiffsarzt und Reiseversicherung

Der Bordarzt ist kein Kassenarzt. An Bord bist du immer Privatpatient, auch auf europäischen Schiffen. Eine einfache Konsultation wegen Seekrankheit oder Erkältung kostet 50 bis 200 Euro, Medikamente werden extra berechnet. Bei ernsteren Problemen oder gar einer medizinischen Evakuierung per Helikopter können die Kosten in die Tausende gehen.

Deine deutsche Krankenversicherungskarte gilt an Bord nicht. Erst wenn du in einem Krankenhaus an Land behandelt wirst, greift in EU-Ländern die europäische Gesundheitskarte. Für alles, was an Bord passiert, musst du zunächst selbst zahlen. Später kannst du versuchen, die Kosten bei deiner Versicherung einzureichen, aber die Erstattung ist oft nur teilweise.

Eine Auslandskrankenversicherung ist deshalb absolut unverzichtbar. Sie sollte explizit Kreuzfahrten abdecken und medizinische Rücktransporte einschließen, so wie es etwas bei der ADAC Plus Mitgliedschaft der Fall ist. Die Kosten liegen bei 15 bis 40 Euro für zwei Wochen – ein Bruchteil dessen, was ein einziger Arztbesuch an Bord kosten kann. Pack zusätzlich eine kleine Reiseapotheke mit Schmerzmitteln, Pflastern und Mitteln gegen Seekrankheit ein. Das spart dir den teuren Gang zum Schiffsarzt bei kleinen Wehwehchen.

Die kleinen Fische: Wasser, Shops, Parken

Leitungswasser ist an Bord kostenlos und trinkbar, trotzdem bestellen viele Gäste Flaschenwasser für zwei bis vier Euro pro halber Liter. Über eine Woche summiert sich das zu unnötigen Ausgaben. Nimm eine wiederverwendbare Flasche mit und fülle sie an den Wasserspendern im Buffetrestaurant auf.

Die Bordshops locken mit „Duty-Free“-Angeboten, die oft keine echten Schnäppchen sind. Alkohol und Tabak sind tatsächlich günstiger als an Land, bei Parfüm, Kosmetik und Elektronik zahlst du aber häufig mehr als in Online-Shops. Ein Preisvergleich vor der Krfeuzfahrt lohnt sich.

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Parken am Hafen wird gerne unterschätzt. In Hamburg oder Kiel zahlst du für eine Woche zwischen 100 und 180 Euro, je nachdem ob Außenstellplatz oder überdachte Halle. Frühbucher-Rabatte bei spezialisierten Anbietern können 10 bis 20 Euro pro Woche sparen. Alternativ bringt dich die Bahn mit Rail-&-Fly-Angeboten der Reedereien oft günstiger zum Schiff als mit dem eigenen Auto.

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Was unterscheidet AIDA, Mein Schiff, MSC und Costa voneinander?

Die Philosophie, was im Preis enthalten ist und was nicht, unterscheidet sich zwischen den Reedereien fundamental. Für den deutschsprachigen Markt sind vor allem vier Namen relevant, die jeweils einen eigenen Ansatz verfolgen.

AIDA Cruises: Modulare Tarife seit 2025

AIDA hat seit Mitte 2025 ein komplett neues Tarifsystem eingeführt. Je nachdem welchen Tarif du buchst, variiert der Umfang der Inklusivleistungen erheblich. Das Trinkgeld ist in allen Tarifen im Reisepreis enthalten, du musst dir also keine Gedanken über automatische Abbuchungen machen. Die Getränke-Inklusivleistungen sind gestaffelt: Im Basis-Tarif sind Tischgetränke zu den Mahlzeiten dabei, in höheren Tarifen umfassendere Pakete bis hin zu Cocktails und Premium-Spirituosen. Internet ist in manchen Tarifen bereits inkludiert, in anderen buchst du es als Extra dazu. Die Bordwährung ist der Euro, was für deutsche Gäste maximale Transparenz bedeutet.

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TUI Mein Schiff: Premium Alles Inklusive

TUI Mein Schiff fährt die wohl inklusivste Strategie im deutschsprachigen Markt. Das „Premium Alles Inklusive“-Konzept deckt nicht nur Trinkgelder ab, sondern auch über hundert Markengetränke an praktisch allen Bars und in allen Restaurants. Viele Spezialitätenrestaurants sind ebenfalls inklusive, nur wenige exklusive Lokale kosten extra. Auch hier ist die Bordwährung der Euro. Der höhere Grundpreis relativiert sich schnell, wenn du bedenkst, was an Bord alles bereits bezahlt ist. Für Familien und Gäste, die gerne die Vielfalt auskosten, ohne ständig nachzurechnen, ist Mein Schiff oft die wirtschaftlichste Wahl.

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MSC Cruises: Internationale Struktur mit deutschen Anpassungen

MSC bewegt sich im internationalen Fahrwasser, hat aber für den deutschen Markt Anpassungen vorgenommen. Bei Buchungen aus Deutschland ist die Hotel-Servicegebühr im Reisepreis enthalten – du siehst sie zwar auf der Abrechnung, zahlst aber nichts extra. Die Bordwährung wechselt je nach Route zwischen Euro, Dollar und teilweise Pfund. Getränkepakete sind bei MSC in mehreren Stufen buchbar, vom günstigen Easy-Paket bis zum umfassenden Premium Extra. Auf Getränke ohne Paket kommen 15 Prozent Servicegebühr, in EU-Gewässern zusätzlich die lokale Mehrwertsteuer. MSC ist oft preislich sehr attraktiv im Einstieg, die Nebenkosten können aber schnell steigen, wenn du nicht aufpasst.

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Costa Kreuzfahrten: Italienisches Flair mit Sparpreisen

Costa hat eine ähnliche Struktur wie MSC, ist aber stärker italienisch geprägt und spricht ein etwas anderes Publikum an. Auch hier ist bei Deutschland-Buchungen das Trinkgeld im Preis enthalten. Die Getränkepakete funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie bei MSC, mit gestaffelten Optionen. Costa bietet häufig sehr günstige Einstiegspreise, vor allem in der Nebensaison, was die Reederei für Sparfüchse interessant macht.

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Internationale Reedereien im Kurzüberblick

Royal Caribbean, Norwegian Cruise Line, Celebrity und Princess fahren alle mit automatischen Servicegebühren zwischen 17 und 25 Dollar pro Tag, zusätzlichen Aufschlägen auf alle Getränke und Services, und meist Dollar als Bordwährung. Die Nebenkosten sind hier ein wesentlicher Teil der Gesamtkalkulation und liegen strukturell höher als bei deutschen Reedereien. Dafür bieten sie oft spektakulärere Schiffe mit mehr Entertainment-Optionen – die dann allerdings auch wieder teilweise kostenpflichtig sind.

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Praxis: Dein realistischer Nebenkosten-Plan

Genug Theorie. Jetzt rechnen wir durch, was auf dich zukommt. Mit konkreten Zahlen, realistischen Szenarien und einem Budget-Rechner, den du direkt für deine Planung nutzen kannst.

So kalkulierst du richtig

Die Basis-Formel ist simpel: Nebenkosten = tägliche Ausgaben multipliziert mit Personenzahl und Reisetagen, plus einmalige Posten wie Landausflüge und Parken. Die Schwierigkeit liegt darin, die täglichen Ausgaben realistisch einzuschätzen.

Als Faustregel gilt: Rechne mit 20 bis 50 Euro Nebenkosten pro Person und Tag, wenn du bei deutschen Reedereien buchst und bescheiden bleibst. Bei gehobeneren Ansprüchen oder internationalen Reedereien können es schnell 80 bis 200 Euro werden. Die Spanne ist enorm, weil dein Reisestil den Unterschied macht.

Wer bei AIDA den Premium-Tarif bucht, hat Trinkgeld und ein umfassendes Getränkepaket bereits inklusive. Die täglichen Zusatzkosten beschränken sich auf gelegentliche Cocktails außerhalb der Paket-Limits, vielleicht ein Spezialitätenrestaurant und Souvenirs. Wer bei MSC den Basis-Tarif wählt, zahlt für jedes Getränk extra, die Servicegebühr kommt dazu, und die täglichen Kosten explodieren schnell.

Der wichtigste Hebel ist die Vorbereitung. Pakete, die du vor der Reise online buchst, sind praktisch immer 10 bis 30 Prozent günstiger als der Bordpreis. Das gilt für Getränke, Internet, Spezialitätenrestaurants und oft auch für Spa-Behandlungen. Wer spontan an Bord entscheidet, zahlt die Bequemlichkeit mit barem Geld.

Drei Szenarien mit Beispielzahlen

Damit du ein Gefühl für die realen Dimensionen bekommst, habe ich drei typische Reise-Profile durchgerechnet. Die Zahlen basieren auf Durchschnittswerten aus 2024/2025 und sollen dir als Orientierung dienen.

Szenario 1: Sparfuchs-Paar – 7 Nächte Mittelmeer auf MSC

Das Paar bucht eine günstige Innenkabine und will die Nebenkosten so niedrig wie möglich halten. Sie trinken hauptsächlich Leitungswasser und gönnen sich nur gelegentlich ein Bier oder Glas Wein. Internet brauchen sie nicht, sie nutzen die Kreuzfahrt bewusst als digitale Auszeit. Landausflüge erkunden sie auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Spezialitätenrestaurants lassen sie links liegen und genießen stattdessen die Vielfalt im Hauptrestaurant.

  • Trinkgeld bei Deutschland-Buchung: 0 Euro (bereits im Preis)
  • Getränke à la carte: etwa 15 Euro pro Tag für beide zusammen = 105 Euro
  • Internet: 0 Euro
  • Landausflüge: drei Häfen, nur ÖPNV und Spaziergänge = 40 Euro
  • Spezialitätenrestaurants: 0 Euro
  • Parken am Hafen: acht Tage Außenstellplatz in Genua = 90 Euro
  • Diverses (Minibar, kleine Souvenirs): 30 Euro

Gesamte Nebenkosten: rund 265 Euro für beide, das sind etwa 19 Euro pro Person und Tag.

Szenario 2: Familie mit zwei Kindern – 7 Nächte Kanaren auf AIDA

Die vierköpfige Familie bucht eine Balkonkabine im Premium-Tarif. Die Eltern wollen entspannen, die Kinder sollen beschäftigt sein. Sie planen einen Mix aus Reederei-Ausflügen und Eigenorganisation, gönnen sich einmal ein besonderes Restaurant und wollen online bleiben für Fotos und Kontakt nach Hause.

  • Trinkgeld: 0 Euro (inklusive im Premium-Tarif)
  • Getränke: Tischgetränke inklusive, die Eltern gönnen sich abends noch zwei bis drei Cocktails = 120 Euro für die Woche
  • Internet: Family-Flat vorab gebucht = 70 Euro
  • Softdrinks für die Kinder außerhalb der Mahlzeiten: 80 Euro
  • Landausflüge: ein organisierter Strandausflug für vier Personen plus zwei Häfen auf eigene Faust = 350 Euro
  • Spezialitätenrestaurant: einmal für die ganze Familie = 100 Euro
  • Parken in Gran Canaria: acht Tage = 65 Euro
  • Diverses (Eis, Souvenirs, Arcade für die Kids): 100 Euro

Gesamte Nebenkosten: rund 885 Euro, das sind etwa 32 Euro pro Person und Tag.

Szenario 3: Suite-Lover – 10 Nächte Karibik auf Royal Caribbean

Das Paar gönnt sich eine Suite und will den vollen Luxus ohne Einschränkungen. Getränkepaket, Premium-Internet, mehrere Spezialitätenrestaurants, Spa-Behandlungen und professionell organisierte Ausflüge stehen auf dem Programm.

  • Trinkgeld Suite-Kategorie: zehn Tage mal zwei Personen = circa 420 Dollar
  • Getränkepaket Deluxe vorab gebucht: zehn Tage für zwei Personen mit Servicegebühr = etwa 1.400 Dollar
  • Internet Premium: zwei Geräte, zehn Tage = 600 Dollar
  • Landausflüge: vier Reederei-Ausflüge = 800 Dollar
  • Spezialitätenrestaurants: fünf Besuche = 450 Dollar
  • Spa: zwei Paarmassagen = 350 Dollar
  • Fotopakete: 200 Dollar
  • Parken in Miami: zehn Tage = 150 Dollar
  • Diverses: 250 Dollar

Gesamte Nebenkosten: rund 4.620 Dollar (etwa 4.250 Euro), das sind circa 213 Euro pro Person und Tag.

Diese drei Szenarien zeigen die Bandbreite. Zwischen knapp 20 Euro und über 200 Euro pro Person und Tag und mehr ist alles möglich. Dein Reisestil, die Wahl der Reederei und vor allem die Vorbuchung von Paketen entscheiden über die Höhe deiner Nebenkosten.


27 konkrete Spartipps ohne Spaßbremse

Nebenkosten vor der Kreuzfahrt sparen:

  1. Pakete vorab buchen – Getränke, Internet und Restaurants sind online meist 10 bis 30 Prozent günstiger als an Bord
  2. Deutsche Reedereien von Deutschland buchen – bei AIDA und TUI ist Trinkgeld automatisch inklusive
  3. Tarife vergleichen – manchmal kostet der höhere Tarif nur 100 Euro mehr, bringt aber 300 Euro Inklusivleistungen
  4. Nebensaison nutzen – außerhalb der Schulferien sind nicht nur die Grundpreise niedriger, auch Nebenkosten fallen geringer aus
  5. Parkplatz frühzeitig buchen – Frühbucher-Rabatte bei Parken-&-Meer oder ähnlichen Anbietern können 20 Euro pro Woche sparen
  6. Rail-&-Fly prüfen – oft günstiger als eigenes Auto plus Parken
  7. Reisekreditkarte ohne Auslandseinsatzgebühr – spart ein bis zwei Prozent auf die gesamte Bordrechnung
  8. eSIM für Hafentage kaufen – regionale Datenpakete ab zehn Euro statt teures Schiffs-WLAN
  9. Reiseversicherung vergleichen – nicht automatisch das Angebot der Reederei nehmen

Kostenfallen an Bord vermeiden:

  1. Flugmodus aktivieren – bevor das Schiff ablegt, sonst drohen horrende Roaming-Gebühren
  2. Wiederverwendbare Wasserflasche mitbringen – im Buffetrestaurant kostenlos auffüllen
  3. Bordkonto täglich checken – über Kabinen-TV oder App, um Überblick zu behalten
  4. Leitungswasser im Restaurant bestellen – bei Premium-Reedereien oft kostenlos
  5. Happy Hour nutzen – viele Bars bieten vergünstigte Cocktails am frühen Abend
  6. Buffetrestaurant für Kaffee – statt teurer Spezialitäten-Cafés
  7. Keine Minibar – Preise sind 50 bis 100 Prozent höher als an Land
  8. Hauptrestaurant auskosten – die Qualität ist heute hervorragend, Spezialitäten sind nette Extras, aber kein Muss
  9. Roomservice nur wenn inklusive – sonst kommen Liefergebühren dazu
  10. DCC immer ablehnen – bei Zahlung in Bordwährung zahlen lassen, nicht in umgerechneten Euro

Geld sparen bei Landausflügen:

  1. Externe Anbieter checken – „Meine Landausflüge“ oder GetYourGuide sind oft 20 bis 40 Prozent günstiger
  2. Hafennahe Städte zu FußBarcelona, Palma, Dubrovnik sind leicht erreichbar
  3. ÖPNV nutzen – öffentliche Verkehrsmittel kosten oft nur ein paar Euro statt 50 Euro Reederei-Tour
  4. Kritische Ausflüge über Reederei – bei Santorini oder komplizierten Zielen lohnt die Garantie
  5. 60 Minuten Puffer – bei Eigenorganisation immer früh genug zurück sein

Bei Extras und Wellness nicht überziehen:

  1. Spa an Hafentagen – wenn die meisten an Land sind, gibt es oft Rabatte
  2. Fotos selbst machen – Smartphone-Kameras oder eine kompakte Reisekamera liefern exzellente Erinnerungsfotos
  3. Wäsche selbst waschen – wenn Self-Service vorhanden, spart das 50 bis 100 Euro

Damit du diese Tipps nicht nur liest, sondern auch umsetzt, habe ich dir eine Checkliste gebaut. Einfach runterladen, ausdrucken und Punkt für Punkt abhaken – von der Buchung bis zum Check-out. So vergisst du garantiert nichts und sparst hunderte Euro.


Druckbare Checkliste: Nebenkosten im Griff

Damit du diese Tipps nicht nur liest, sondern auch umsetzt, habe ich dir eine Checkliste gebaut. Einfach runterladen, ausdrucken und Punkt für Punkt abhaken – von der Buchung bis zum Check-out. So vergisst du garantiert nichts und sparst hunderte Euro.


Fazit: Souverän genießen statt draufzahlen

Eine Kreuzfahrt muss keine Kostenfalle sein. Die Magie des Reisens auf dem Meer bleibt auch dann erhalten, wenn du dein Budget im Blick hast – oder gerade deswegen. Der Schlüssel liegt nicht im Verzicht, sondern im Wissen.

Wenn du verstehst, wie die Mechanismen an Bord funktionieren, wo die Preistreiber lauern und welche psychologischen Tricks dich zum Geldausgeben animieren sollen, gewinnst du die Kontrolle zurück. Du entscheidest dann bewusst: Ist mir dieser Cocktail an der Panorama-Bar die zwölf Euro wert? Brauche ich wirklich Internet für Videos, oder reicht ein günstiges Messenger-Paket? Muss es das teure Steakhouse sein, oder genieße ich lieber das hervorragende Menü im Hauptrestaurant?

Die drei wichtigsten Hebel für dein Budget sind Vorbereitung, Reederei-Wahl und realistische Selbsteinschätzung. Wer Pakete vorab online bucht, spart fast immer. Wer bei deutschen Reedereien mit echten Inklusivleistungen bucht, zahlt zwar einen höheren Grundpreis, hat dafür aber weniger böse Überraschungen. Und wer ehrlich zu sich ist beim Trinkverhalten, Internet-Bedarf und Spa-Wünschen, bucht nur das, was er wirklich braucht.

Mit den Informationen aus diesem Guide bist du bestens gerüstet. Die gefürchtete Bordrechnung am letzten Abend wird zu dem, was sie sein sollte: eine transparente Zusammenfassung eines wundervollen Urlaubs. Ohne Schock, ohne Ärger, ohne das Gefühl, über den Tisch gezogen worden zu sein.

Kreuzfahrt Spanien KielwasserPin

Dann kannst du dich auf das konzentrieren, worum es wirklich geht: Das endlose Blau, den Wind im Haar, die neuen Städte und die Momente, die du nicht vergisst. So sollte eine Kreuzfahrt sein!


Nützliche Links und offizielle Quellen

Offizielle Reederei-Seiten

AIDA Cruises

TUI Mein Schiff

MSC Cruises

Costa Kreuzfahrten

  • Costa FAQ – Häufige Fragen zu Bordkosten

Verbraucherschutz und Behörden

Verbraucherzentrale Deutschland

Auswärtiges Amt

ESTA (offizielle US-Regierung)

Internationale Reedereien (zum Vergleich)

Royal Caribbean

Norwegian Cruise Line

Weiterführende Ratgeber auf fernwehblog.net


Hinweis: Alle Links wurden am 31. Oktober 2025 geprüft und waren aktiv. Preise und Policies können sich ändern – prüfe vor deiner Buchung die aktuellen Bedingungen direkt bei der Reederei.


FAQ: Die häufigsten Fragen zu Kostenfallen und Nebenkosten auf Kreuzfahrt

Wie viel Geld braucht man für eine Kreuzfahrt?

Das hängt stark von der Reederei und deinem Reisestil ab. Bei deutschen Reedereien wie AIDA oder TUI Mein Schiff kommst du mit 30 bis 50 Euro Nebenkosten pro Person und Tag gut aus, wenn du bescheiden bleibst. Bei internationalen Reedereien mit weniger Inklusivleistungen solltest du 50 bis 100 Euro zusätzlich einplanen. Für Genießer mit Suite, allen Paketen und vielen Extras können es auch 150 bis 200 Euro pro Tag werden.

Rechne als Faustregel 30 bis 50 Prozent des Reisepreises zusätzlich für Nebenkosten ein. Bei einem Reisepreis von 1.000 Euro also weitere 300 bis 500 Euro für Getränke, Ausflüge, Trinkgeld und Extras.

Was sind die schlimmsten Kostenfallen auf einer Kreuzfahrt?

Die teuerste Falle ist maritimes Roaming – ein vergessener Flugmodus kann innerhalb von Stunden mehrere hundert Euro Kosten verursachen. Auf Platz zwei steht die unterschätzte Servicepauschale bei internationalen Reedereien, die bei einer vierköpfigen Familie schnell 400 bis 600 Euro für eine Woche ausmacht.

Ebenfalls tückisch sind Getränke ohne Paket, weil sich die Einzelpreise unbemerkt summieren. Zwei Cocktails pro Person am Tag klingen harmlos, kosten aber über eine Woche gut 200 Euro – plus 18 Prozent Servicegebühr. Die versteckte Mehrwertsteuer in EU-Gewässern erwischen selbst erfahrene Kreuzfahrer, weil sie zusätzlich zum Serviceaufschlag kommt und auf der Rechnung oft nur kryptisch ausgewiesen ist.

Unterschätzt werden auch die Kosten für Parken am Hafen und Transfers, die oft 150 bis 250 Euro extra bedeuten. Und wer spontan an Bord Pakete oder Ausflüge bucht statt vorab online, zahlt 20 bis 30 Prozent Aufschlag für die Bequemlichkeit.

Welche Nebenkosten kann ich auf einer Kreuzfahrt vermeiden?

Komplett vermeiden kannst du: teure Fotopakete (Smartphone-Fotos reichen), Flaschenwasser (Leitungswasser ist gratis), Wäscheservice (Handwäsche oder Self-Service), Minibar (völlig überteuert), unnötige Spezialitätenrestaurants (Hauptrestaurant ist sehr gut), Roomservice-Gebühren (zum Buffet gehen) und teure Bordshop-Souvenirs (an Land günstiger).

Stark reduzieren kannst du: Internet-Kosten (nur eSIM in Häfen nutzen, an Bord offline bleiben), Landausflüge (externe Anbieter oder Eigenorganisation), Getränkekosten (eigenes Wasser mitbringen, Happy Hour nutzen, nur zu Mahlzeiten trinken) und Spa-Ausgaben (in Häfen wie Karibik sind Massagen ein Bruchteil des Bordpreises).

Nicht vermeiden, aber optimieren kannst du: Trinkgeld durch Wahl deutscher Reedereien (dann inklusive), Getränke durch kluges Paket (vorab buchen, ehrlich rechnen), Währungsverluste (Kreditkarte ohne Auslandseinsatzgebühr, DCC ablehnen) und Parkkosten (Frühbucher-Rabatte nutzen).

Die größte Ersparnis liegt in der Vorbereitung: Wer vorab bucht statt spontan an Bord, spart über eine Woche leicht 200 bis 500 Euro bei gleichem Komfort.

Welche zusätzlichen Gebühren fallen bei einer Kreuzfahrt an?

Die größten Posten sind Trinkgeld oder Servicepauschale, Getränke, Internet und Landausflüge. Bei internationalen Reedereien wird täglich eine Servicegebühr von 10 bis 23 Euro pro Person automatisch abgebucht. Auf jedes Getränk an der Bar kommen 15 bis 20 Prozent Servicegebühr obendrauf. Internet kostet zwischen acht und 40 Euro pro Tag, Landausflüge zwischen 50 und 150 Euro pro Person.

Dazu kommen oft übersehene Posten wie Parken am Hafen, Spezialitätenrestaurants, Spa-Behandlungen, Fotopakete und bei Fahrten in EU-Gewässern manchmal zusätzliche Mehrwertsteuer. Auch Wäscheservice, Roomservice und medizinische Behandlungen kosten extra.

Was ist bei einer Kreuzfahrt alles inklusive?

Das variiert enorm zwischen den Reedereien. Bei AIDA und TUI Mein Schiff sind Trinkgelder immer inklusive. TUI Mein Schiff hat zusätzlich über hundert Markengetränke, viele Spezialitätenrestaurants und teilweise Internet im Preis. AIDA staffelt seit 2025 nach Tarifen – im Basis-Tarif sind nur Tischgetränke zu den Mahlzeiten dabei, in höheren Tarifen deutlich mehr.

Bei MSC und Costa sind bei Deutschland-Buchungen die Trinkgelder im Preis enthalten, Getränke musst du aber meist extra bezahlen oder als Paket dazubuchen. Bei internationalen Reedereien wie Royal Caribbean oder Norwegian ist typischerweise nur die Unterkunft, der Transport und das Essen in Haupt- und Buffetrestaurants inklusive. Für alles andere zahlst du extra.

Immer inklusive sind: Hauptrestaurants, Buffets, Pool, Fitness-Studio, Theater-Shows, Kinderbetreuung in den Clubs.

Wie vermeide ich Handygebühren auf einer Kreuzfahrt?

Der wichtigste Schritt: Aktiviere den Flugmodus, bevor das Schiff ablegt. Maritimes Roaming über Satellitennetze kostet bis zu 28 Euro pro Megabyte und ist nicht im EU-Roaming enthalten. Deaktiviere zusätzlich das Daten-Roaming in deinen Handy-Einstellungen und schalte automatische App-Updates aus.

In den Häfen kannst du kostenloses WLAN in Cafés oder am Terminal nutzen. Alternativ kaufst du vor der Reise eine eSIM für die Region, die in Häfen funktioniert und deutlich günstiger ist als Schiffs-WLAN. An Bord nutzt du entweder das bordeigene WLAN-Paket oder bleibst komplett offline. Viele Reederei-Apps funktionieren auch ohne Internet-Verbindung für Bordprogramm und Navigation.

Wann bucht man eine Kreuzfahrt zum günstigsten Preis?

Die günstigsten Nebenkosten hast du, wenn du Pakete vorab online buchst – das spart 10 bis 30 Prozent gegenüber dem Bordpreis. Getränkepakete, Internet, Spezialitätenrestaurants und Spa-Behandlungen solltest du immer vor der Reise über das Reederei-Portal buchen, nie spontan an Bord.

Für den Reisepreis selbst gilt: Frühbucher bis zu zwölf Monate vorher bekommen oft die besten Raten. Last-Minute-Angebote vier bis sechs Wochen vor Abfahrt können ebenfalls günstig sein, enthalten aber seltener Inklusivleistungen. Die Nebensaison außerhalb der Schulferien ist grundsätzlich günstiger als Hochsommer oder Feiertage.

Wie viel kostet eine einwöchige Kreuzfahrt im Durchschnitt?

Eine realistische Gesamtkalkulation für sieben Nächte Mittelmeer sieht so aus: Reisepreis zwischen 700 und 1.500 Euro pro Person, je nach Reederei, Kabine und Saison. Dazu kommen Nebenkosten von 150 bis 700 Euro pro Person, abhängig von deinem Reisestil. Insgesamt landest du bei 850 bis 2.200 Euro pro Person.

Für Sparfüchse bei AIDA im Basis-Tarif mit Eigenorganisation der Ausflüge sind 1.000 Euro pro Person realistisch. Für Genießer bei internationalen Reedereien mit allen Paketen, Ausflügen und Extras können es auch 2.500 Euro oder mehr werden.

Was ist ein guter Preis für eine Kreuzfahrt?

Das hängt von der Reederei, Route und Kabinenkategorie ab. Als Richtwert für sieben Nächte Mittelmeer in einer Innenkabine gelten 600 bis 900 Euro pro Person als guter Preis bei deutschen Reedereien, 400 bis 700 Euro bei MSC oder Costa. Balkonkabinen kosten typischerweise 30 bis 50 Prozent mehr.

Wichtiger als der reine Kreuzfahrtpreis ist aber die Gesamtrechnung inklusive Nebenkosten. Eine scheinbar teure AIDA-Kreuzfahrt für 1.200 Euro mit fast allem inklusive kann am Ende günstiger sein als eine MSC-Kreuzfahrt für 600 Euro, bei der du 700 Euro Nebenkosten produzierst. Rechne immer die realistische Gesamtsumme durch, nicht nur den Katalogpreis.

Disclaimer: Dieser Beitrag zum Thema Kostenfallen und Nebenkosten auf Kreuzfahrt wurde in keiner Form gesponsert. Das Bild im Header wurde mit Hilfe von Googles Nano Banana erzeugt.

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Daniel Dorfer | Reisejournalist (VDRJ): Mit der Erfahrung aus über 40 Ländern und von 40+ Kreuzfahrten (u.a. als Crew-Mitglied) schreibt er heute als Familienvater ehrliche Reisetipps für ganz normale Urlauber. Mehr erfahren...

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