“Die Landschaft erobert man mit den Schuhsohlen, nicht mit den Autoreifen.” (Georges Duhamel, französischer Schriftsteller, 1884 – 1966)
Ganz so sehr habe ich mich bei meinem ersten großen Ausflug auf der Blumeninsel Madeira nicht an diesen bewundernswerten Vorsatz gehalten. Um möglichst viele schöne Fleckchen in der kurzen Zeit zu sehen habe ich bereits im Vorfeld zwei Jeep-Safaris bei den Profis von https://www.mex.pt/ gebucht. Das Wort Jeep ist hier etwas unglücklich gewählt, denn gefahren wird hier mit richtigen Land Rover Defender, einem Allrad-Geländewagen, welcher eigentlich für Kriegseinsätze gebaut wurde. Robust und PS-Stark bringen einen diese Fahrzeuge durch die Wildnis und auf die höchsten Gipfel…
Die Jeep Safari Tour 2 – Combo Expedition sollte mein erster wilder Ritt werden, zu welchem ich pünktlich früh morgens am Galo Resort Hotel abgeholt wurde. Zusammen mit einigen weiteren Gästen aus anderen Hotels und dem Guide Osvaldo, welcher neben portugiesisch auch nahezu perfekt deutsch, englisch und französisch spricht, ging es gleich hinauf in die Berge. Erster Halt: Das Restaurant Abrigo do Pastor! Als Erfrischung gab es erst einmal ein Gläschen frische Poncha, eine lecker-fruchtige Mischung aus Maracuja (Passionsfrucht) und Zuckerrohrschnaps… Prost!
Gut gestärkt ging es weiter auf den Pico do Arieiro, mit 1818 Metern der zweithöchste Berg von Madeira. Am Gipfel angekommen warteten neben einer militärischen Radarstation und dem obligatorischen Restaurant mit Andenkenladen leider auch jede Menge Wolken.
So blieb uns der Blick ins Tal der Nonnen (Curral das Freiras) leider verwehrt, aber zumindest einen Regenbogen konnte ich einfangen.
Erschreckend finde ich immer wieder womit viele Urlauber auf einen Berg kommen. Flip Flops und High Heels sind da ganz normal, denn man kann bis zum Gipfel gut geteerte Straßen nutzen. Für diesen Ausflug empfehle ich neben festem Schuhwerk jedoch auch eine warme Jacke, denn da oben weht ein kühler Wind.
Auf dem Weg bergab nahm Osvaldo die ein oder andere Abkürzung über Stock und Stein, was im Wagen zur allgemeinen Erheiterung beitrug.
Neben der Straße sammelt sich das Wasser aus den Bergen in den typischen Levadas, die nicht nur zum wässern der Felder genutzt werden. Auch eine Forellenzucht findet sich am “Kalten Fluß”.
All das befindet sich in der Santana Madeira Bisofera, einem der zahlreichen UNESCO Biosphärenreservate auf der Insel.
Als weitere Aufwärmung wurde ein Kaffee auf Madeira-Art serviert – mit etwas Zucker, einem kräftigen Schuss Madeira-Wein und einem Stückchen Limette – bärige Sache!
Danach gab es Mittagessen in Porto da Cruz mit anschließendem Verdauungsspaziergang zur Rumfabrik um die Ecke. 30 Jahre und älter ist das flüssige Gold in diesen Fässern.
Natürlich konnte ich nach kurzer Verköstigung nicht widerstehen und hab mir eine Flasche mit 15 Jahre gereiftem Rum mitgenommen. Der wird aber erst zu einer ganz besonderen Gelegenheit geöffnet.
Die Aufforderung zum Probieren der hochprozentigen lokalen Köstlichkeiten stand übrigens auch in Deutsch auf der Terrasse.
Nächster Stop: Levada Walk! Endlich ging es bei herrlichem Sonnenschein los entlang eines malerischen Wasserkanals. Da verliere ich nicht viele Worte, seht es Euch selbst an.
Eine gute halbe Stunde wanderte unsere kleine Truppe ganz ohne Guide entlang des Wanderweges, durch Wälder, vorbei an Bauernhäusern und Feldern mit Weintrauben, Tomaten, Mais, Zuckerrohr und jeder Menge wunderschönen Blumen. Unterwegs begegneten uns freundliche Bauern bei der Feldarbeit und auch das Probieren der angebauten Früchte war kein Problem – man teilt hier gerne was man hat.
Nach dem Ende der kleinen Wanderung ging es weiter Richtung Osten, auf ein Plateau hoch über Machico, wo die Entdecker der Insel 1419 zuerst den Boden von Madeira betraten.
Mittlerweile findet man dort eine große Stadt, direkt neben dem Flughafen Madeiras. Außerdem gibt es dort einen der wenigen Sandstrände der Insel, allerdings ist dieser künstlich angelegt, ähnlich wie am Waikiki Beach auf Hawaii, nur daß der Sand hier aus Marokko kommt.
Zum krönenden Abschluss folgte noch der östlichste Teil Madeiras:
Die Klippen am Ponta de São Lourenço.
Hier noch ein wenig Augenfutter für all die Fernwehgeplagten…
Die Strelizie oder auch Paradiesvogelblume.
Alles in allem war dies ein sehr abwechslungsreicher und beeindruckender Ausflug, ein weiterer mit dem Guide Osvaldo sollte zwei Tage später folgen und das war dann wirklich ein Highlight: Der wilde Norden Madeiras!
Diesen und weitere Ausflüge auf der wunderschönen Insel im atlantischen Ozean werde ich in einem der nächsten Reiseberichte sicher noch zum Besten geben, aber für heute reicht es mal wieder – will Euch ja nicht zu sehr in die Ferne locken…
Übrigens: Da ich auf dieser Tour etwas weniger Gepäck mitnehmen wollte, stammen alle Bilder von der kleinen Digitalkamera Canon PowerShot SX 260 HS und dem iPhone 4.
Disclaimer: Die komplette Reise nach Madeira wurde selbst finanziert.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...
Schöner Post Daniel und tolle Bilder!
Madeira steht immer noch auf meine must go Liste!
xox Karin
Dankeschön! Solltest Du unbedingt mal machen… eine beeindruckende Insel! Und für Dich jede Menge Leckereien… yum and more! ;-)
Olá,
thank you for your great review!
next visit to Madeira give me a ring so we can organize something really awssome…
danke
Cristiano
GM mountain expeditions
Olá,
it was my pleasure and the awesome second tour will also be posted soon. :-)
Maybe I’ll be back someday on your beautiful Island of Madeira and I’m looking forward to whatever you have in store for me.
Obrigado!
Daniel and little Bear Jack from fernwehblog.net
Der neue Blog is super! Ich wünsch dir ganz viel Erfolg. Wenn du Lust hast können wir auch gern mal ein Interview machen… DJ auf Kreuzfahrt hört sich interessant an. Da gibt es bestimmt einiges an Geschichten zu erzählen =)
Danke, freut mich zu lesen. :-)
Gerne geb ich Dir mal ein Interview, denn als DJ an Bord eines Kreuzfahrtschiffes erlebt man wirklich so einiges… ;-)