“Prag lässt nicht los. Dieses Mütterchen hat Krallen.” Franz Kafka
Mitte Mai und ich hab im Kalender noch ein paar Tage frei. Das geht so nicht, dachte ich mir, also plante ich kurzerhand eine kleine Städtereise. Mal kurz überlegen… Was liegt denn interessantes in halbwegs fahrbarer Reichweite? Was steht schon lang auf der ToDo-Liste für mich als Reiseblogger? Wo gibt es denn noch ein Hard Rock Cafe?
Klare Antwort: Das schöne Prag in Tschechischen!
Nur vier Stunden mit dem Auto von mir entfernt, wenn der Verkehr mitspielt. Das ist machbar!
Also schnell eine Unterkunft in der Altstadt gesucht, denn faul wie ich bin will ich möglichst zentral wohnen, um alle Sehenswürdigkeiten leicht zu Fuß zu erreichen. Aber Hotels in der City von Prag sind doch sehr kostspielig, also wie wäre es zur Abwechslung mit einem Apartment? Für mich als alleine Reisenden sollte das auf dieser Reise locker reichen.
Die Webseite von Only Apartments hat hier eine tolle Auswahl und ein sehr einfaches Interface. Stadt und Zeitraum eingeben, auf der Landkarte suchen und anklicken – Bingo!
Meine Wunschunterkunft in Prag war gefunden: “Amazing Location” war der vielversprechende Name, direkt über einem Restaurant in der belebten Einkaufsstraße Karlova. Noch eine kleine Anzahlung online und schon war Zeit zum Koffer packen…
Nachdem ich über die Autobahn halbwegs gut durchkam und wie geplant am Abend in Prag war, ging es auf Parkplatzsuche. Mein Navi riet mir zum Parkhaus am Rudolfinum und auch wenn es mit umgerechnet über 20 Euro für 24 Stunden etwas teurer war, fühlte ich mein Auto dank Kameraüberwachung dort gut aufgehoben.
Im Zeitalter der EU und des Euro hatte ich gar nicht mehr daran gedacht, daß man in der Tschechei noch mit der Tschechischen Krone bezahlt, aber Wechselstuben gab es an jeder Ecke der Prager Altstadt und der Euro war dort gern gesehen. Ein Euro ist derzeit übrigens etwa 29 Kronen wert .
Nur wenige Minuten zu Fuß Richtung Karlsbrücke, hinein in die Karlstraße und schon war ich da. Ich wurde auch sehr freundlich von meinen Gastgebern, einer einer mazedonischen Familie, empfangen. Gleich wurde ich auf mein wirklich schönes und sauberes Zimmer gebracht, doch alt sollte ich nach der langen Fahrt nicht mehr werden… Noch ein wenig Mails und Facebook checken, denn schnelles, kostenloses WLAN gehörte mit zur Unterkunft und dann hieß es schon: Gute Nacht!
Oben links mein Schlafzimmer, darunter mein modernes Badezimmer im Apartment.
Ein neuer Tag, die Sonne schien und ich war für meine Verhältnisse verdammt früh wach – acht Uhr zeigte der Wecker im Smartphone. Ab ins Bad und raus auf die Straße. Die erste Suche galt einem Cafe, denn mein Gastgeber hatte sein Restaurant erst ab Mittag geöffnet.
Zu meinem Leidwesen musste ich feststellen, daß auch der Rest des touristischen Prag erst nach zehn Uhr wirklich aus den Federn kam und so machte ich hungrig und nach Kaffee dürstend auf den Weg Richtung Altstädter Brückenturm um über das Wahrzeichen der Stadt, die mehr als 600 Jahre alte Karlsbrücke auf die Prager Kleinseite zu gelangen. Um diese Uhrzeit war noch wenig los auf dem UNESCO Welterbe…
Beliebtes Fotomotiv: Die Karlsbrücke und die Prager Burg.
(Rechts die Statuen einer Madonna und des Heiligen Bernhard.)
Der Eingang zur Prager Kleinseite am westlichen Ufer der Moldau.
(Rechts die Statue des Heiligen Augustinus)
Die Prager Kleinseite mit ein paar Oldtimern für Rundfahrten.
(Hier gab es auch endlich einen kleinen Supermarkt mit kaltem Kaffee aus dem Kühlregal.)
Die Kirche des Heiligen Nikolaus in Prag.
Für 70 Kronen Eintritt kann man die wunderbaren Gemälde und Statuen
in diesem imposanten Gotteshaus bewundern.
Der Altar – ein beeindruckendes Muss an Kultur!
Die musikalischen Engel an der Orgel der Kirche Hl. Nikolaus in Prag.
Kurz vor zehn Uhr vormittags machten dann auch die ersten Cafes und Bäckereien auf und der Duft von frisch Gebackenem zog durch die Luft. Sehr verlockend für einen hungrigen Reiseblogger, aber nun wollte ich bis zum Mittagessen durchhalten. Allerdings war das Angebot nett anzusehen und auch das unten gezeigte kleine Straßencafe mit frischen Crepes lag auf dem Weg zur Prager Burg. Sicher ein schöner Platz, wenn man schon was zu Essen bekäme – aber noch ne Viertelstunde wollte ich dann nicht warten…
Herrlicher Blick über Prag von der Prager Burg.
Direkt neben der gute besuchten Prager Burg ein Starbucks…
(Man kann es auch übertreiben…)
Vor der Prager Burg auf dem Berg Hradschin dann Massentourismus vom Feinsten. Menschenmassen aus aller Herren Länder, vornehmlich aber Asiaten und Amerikaner, drängten sich grüppchenweise auf dem Hradschiner Platz. Dazu spielten professionelle Straßenmusiker etwa alle 20 Minuten die gleichen Melodien, da durfte unter anderem Die Moldau von Smetana, dem berühmtesten Komponisten Tschechiens, natürlich nicht fehlen.
Beliebtestes Fotomotiv waren jedoch eindeutig die Prager Burgwachen, welche nach britischem Vorbild stoisch all das über sich ergehen lassen… nicht mein Traumjob!
Blick über den gut besuchten Hradschiner Platz vor der Prager Burg.
Hier geht es wirklich rund, zu jeder Jahreszeit.
Einer der zahlreichen Paläste rund um den Hradschiner Platz an der Prager Burg.
Der Veitsdom auf der Prager Burg, das größte Kirchengebäude Tschechiens.
Da für meinen eigentlich nur eintägigen Besuch der schönen Stadt Prag zu wenig Zeit für den Besuch der Prager Burg eingeplant war und die Schlangen vor den Schaltern auch sehr lang waren, machte ich mich auf den Weg Richtung Königsgarten.
Mitte Mai war es im Garten der Prager Burg jedoch nur grün und kaum etwas am Blühen.
Fast omnipräsent in ganz Prag: Die Straßenbahnen aus vielen Jahrzehnten.
Elf Uhr war es mittlerweile und der Hunger trieb mich wieder runter vom Berg Hradschin.
Blick von der Manes-Brücke auf die Moldau und die Karlsbrücke.
Vorbei am Rudolfinum ging es zurück Richtung Altstadt. Bei diesem sonnigen Wetter war der Spaziergang entlang der Moldau herrlich. Besonders klasse fand ich übrigens die Sauberkeit in ganz Prag. Alle Straßen waren gereinigt, überall standen unauffällige Mülleimer und die meisten Touristen und Einheimischen nutzten diese auch. Daumen hoch!
Ausflugdampfer auf der Moldau, im Hintergrund die Prager Burg.
Dann endlich war ich wieder bei meinen Gastgebern und wurde auch gleich prompt bedient. Frisches tschechisches Gulasch mit Knödeln und frisch gezapftem Pilsner Urquell – lecker!
Gleich hinterher frischer Palatschinken mit Schokoladenfüllung und ein Cappuccino.
Als Gast in den Zimmern über dem Restaurant bekam ich übrigens 10 %Rabatt auf die sowieso schon recht günstigen Getränke und Speisen.
Weiter geht es dann nach einem kleinen Mittagsschläfchen mit dem Nachmittag in der ganz wunderbaren Altstadt von Prag und später dann auch dem Hard Rock Cafe Prag. Ihr dürft gespannt sein… mir hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen!
Disclaimer: Die komplette Reise nach Prag wurde von mir selbst geplant und bezahlt. Übernachtet wurde in einem Apartment von Only Apartments. Tolle Tipps für meinen leider viel zu kurzen Aufenthalt habe ich übrigens aus dem Reise Know-How CityGuide Prag: Reiseführer mit Faltplan.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...
Prag ist eine wunderbare Stadt.