12 x richtig Trinkgeld geben beim Urlaub in Europa

Trinkgeld (…) ist in der Wirtschaft eine durch den Gast oder Kunden über den Rechnungsbetrag hinaus erbrachte freiwillige Zahlung, mit der eine besondere Dienstleistungsqualität honoriert werden soll.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Trinkgeld)

Inhaltsverzeichnis

Trinkgeld in Europa: Dein Leitfaden für angemessenes Trinkgeldgeben

Cafe Dan Reiseblogger Daniel Dorfer Pula Istrien KroatienPin

Wenn es ums Reisen geht, gibt es viele Aspekte zu beachten: Flugbuchungen, Hotelreservierungen, Sightseeing und natürlich auch das Thema Trinkgeld geben. Das ist in Europa eine Praxis, die von Land zu Land, ja sogar von Region zu Region stark variieren kann. Während es in dem einen Land üblich ist, den Betrag großzügig aufzurunden, reicht in dem anderen ein symbolischer Obolus, um seine Wertschätzung auszudrücken. Doch wie findet man sich in diesem Dschungel der unterschiedlichen Gepflogenheiten zurecht, ohne gleich unhöflich zu wirken oder zu viel des Guten zu tun?

In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Reise durch die verschiedenen europäischen Trinkgeldkulturen. Ich beleuchte aufgrund eigener Erfahrungen als Reiseblogger in den betreffenden Destinationen und intensiver Recherche, was in einem Restaurant auf Korsika, dem Café in Rom oder einem Taxi in Palma de Mallorca als angemessen gilt. Dabei gebe ich dir wertvolle Tipps an die Hand, um in jeder Situation souverän und angemessen agieren zu können.

Begleite mich nun auf dieser spannenden Tour und werde zum Experten in Sachen Trinkgeld in Europa. Lies weiter, um zu erfahren, wie du mit ein paar Münzen oder Scheinen nicht nur Dienstleister erfreuen, sondern auch kulturelle Brücken bauen kannst ohne dabei in ein Fettnäpfchen zu treten.

Und keine Angst: Skurrile Fälle wie dieser der erst Anfang September 2023 durch die Presse ging sind und unseren Kreisen als Otto Normalverbraucher jedoch eher unüblich. https://www.focus.de/panorama/welt/saint-tropez-mann-gibt-kellner-500-euro-trinkgeld-der-kellner-will-mehr-und-verfolgt-ihn_id_201904693.html

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Wie viel Trinkgeld gibt man in Deutschland?

In Deutschland hat die Trinkgeldkultur eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht, als es üblich war, den Knechten und Mägden ein kleines Extra zu geben. Im Laufe der Zeit hat sich diese Praxis weiterentwickelt und ist ein fester Bestandteil des Dienstleistungssektors geworden.

Im 19. Jahrhundert wurde das Trinkgeld in Deutschland institutionalisiert und es entstanden spezielle Trinkgeldkassen, in die die Kunden einen Obolus einwarfen. Mit der Zeit wurde es immer mehr zur Norm, individuell und direkt etwas extra zu geben, um gute Dienstleistungen zu honorieren. Doch wie viel Trinkgeld sollte man heutzutage geben und in welchen Situationen?

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar, Club)

  • Üblich sind 5-10% des Rechnungsbetrags.
    (Bei kleineren Beträgen, wie einem Kaffee, ist es üblich, aufzurunden. Bei Rechnungen von mehreren hundert Euro sind rund 5% ausreichend.)
  • Nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern eine freiwillige Leistung.

In vielen Restaurants wird das gesammelte Trinkgeld am Ende des Tages unter dem gesamten Personal aufgeteilt. Somit erhalten auch die für den Gast meist unsichtbaren Mitarbeiter in der Küche einen gerechten Anteil.

  • Bei Pizzaboten ist es üblich den Rechnungsbetrag aufzurunden oder 1-2 Euro extra zu geben. Es gibt keine Verpflichtung, insbesondere nicht bei verspäteter Lieferung.
  • Stewardessen und Stewards in Flugzeugen dürfen in den meisten Fällen nichts annehmen.

Taxifahrer

  • Üblich ist bei der Fahrt mit dem Taxi rund 10% auf den Rechnungsbetrag aufzuschlagen. Das ist nicht obligatorisch, aber gern gesehen.

Hotel

  • Üblich sind 5 Euro für eine Nacht, 2 Euro pro Nacht bei längeren Aufenthalten.
  • Es ist angemessen den Betrag vor dem Auschecken zu hinterlassen.
  • Kofferträger erwarten 1 bis 2 Euro pro Gepäckstück.
Trinkgeld Kartenzahlung KreditkartePin
Trinkgeld bei Kartenzahlung gibt man besser bar und persönlich. (© cherryandbees / stock.adobe.com)

Selbst bei Kartenzahlung oder der Zahlung mit dem Smartphone ist es möglich, Trinkgeld zu geben, aber es ist besser, Bargeld zur Hand zu haben, da nicht alle Dienstleister den tip per Karte akzeptieren und es nicht immer klar ist, ob der Betrag dann auch an die Servicekräfte geht. Trinkgeld ist in Deutschland übrigens von der Steuer befreit.

Wie viel Trinkgeld gibt man in Österreich?

Die Trinkgeldkultur im benachbarten Österreich hat eine ähnliche historische Entwicklung wie in Deutschland durchlaufen. Bereits in der Habsburgermonarchie war es üblich, den Dienstboten ein kleines Extra zukommen zu lassen, um seine Zufriedenheit mit dem Service auszudrücken. Diese Tradition hat sich über die Jahrhunderte hinweg gehalten und ist bis heute ein fester Bestandteil der österreichischen Kultur.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde das Trinkgeld in der österreichischen Gesellschaft immer mehr institutionalisiert. Es entwickelte sich eine regelrechte Trinkgeldkultur, bei der es nicht nur um die Anerkennung guter Dienstleistungen ging, sondern auch um eine Art soziale Bindung zwischen Dienstleister und Kunde. Doch was ist im 21. Jahrhundert üblich in Sachen Trinkgeld in Österreich?

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Gastronomie (Restaurant, Café, Bar, Club)

  • Üblich sind 5-10% des Rechnungsbetrags, wobei manche Gäste auch einfach großzügig aufrunden.
  • Eine Besonderheit findet man in Wiener Kaffeehäusern und anderen Cafés, hier erleichtern die meisten Preise die Aufrundung, z.B. 3,60 Euro für bestimmte Kaffeespezialitäten.
  • In Eisdielen oder an Essensständen rundet man auf oder gibt einfach das Münzrestgeld.
  • Zahlung erfolgt Bar oder mit Karte, wobei man bei Kartenzahlung passt schon (basd scho) sagen kann, um zu signalisieren, dass kein Wechselgeld benötigt wird.

Hotel

  • Zimmermädchen erhalten 1 Euro pro Tag, am besten mit einer kleinen Notiz, um den Zweck zu verdeutlichen.
  • Kofferträger bekommen 1 Euro pro Gepäckstück.
  • Es gehört zur guten österreichischen Etikette, auch dem Valet (Parkservice) etwas Kleingeld zu geben.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer erhalten rund 10% des Rechnungsbetrags, wobei in Wien allgemein ein Trinkgeld erwartet wird.
  • Bei Gruppenreisen startet oft der Gruppenleiter eine kleine Sammlung für den Busfahrer ein, wobei für Tagesausflüge oft 5 Euro pro Tag gegeben werden.
Trinkgeld Zimmermädchen HotelPin
Körperlich harte Arbeit unter Zeitdruck zum Mindestlohn – da freut man sich über ein wenig Anerkennung. (© Diego Cervo / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Italien?

cshowPinDie Trinkgeldkultur in Italien reicht sogar bis in die Antike zurück. Schon damals war es üblich, den Dienern und Bediensteten nach einem gelungenen Service einen kleinen Obolus zukommen zu lassen. Diese Tradition hat sich über die Jahrhunderte hinweg fortgesetzt und ist bis heute ein Teil der italienischen Kultur.

In der Renaissance-Zeit, als Italien ein Zentrum der Kunst und Kultur war, wurde diese Art der Belohnung oft als eine Art Mäzenatentum betrachtet. Reiche Familien und Adlige belohnten Künstler, Musiker und andere Dienstleister mit einem zusätzlichen Geldbetrag, um ihre Wertschätzung für deren Talent und harte Arbeit auszudrücken. Doch was gibt man in der Neuzeit als Trinkgeld in Italien?

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • Üblich sind 5-10% des Rechnungsbetrags, wobei die Rechnung oft auf einen runden Betrag aufgestockt wird.
  • In Bars und Cafés wird der Betrag meist einfach aufgerundet. Bei Selbstbedienung kann man Münzen in eine bereitgestellte Spardose werfen.
  • Eine Besonderheit in Italien ist das Coperto, eine Art Gedeckgebühr, die in vielen Restaurants und Cafés mit größeren Speisekarten erhoben wird. Sie liegt zwischen 2 und 5 Euro pro Person und beinhaltet meist Brot, Grissini oder einige Oliven. Ist das Coperto auf der Rechnung vermerkt, wird kein extra Trinkgeld erwartet, eine kleine Aufmerksamkeit wird jedoch geschätzt.

Es ist üblich, ein paar Münzen nach Erhalt des Rückgelds auf dem Teller oder Tablett zu hinterlassen, auf dem das Rückgeld serviert wurde. Bei Kartenzahlung sollte das Trinkgeld separat in bar gegeben werden. Bezahlt wird in Italien übrigens gerne mal nicht am Tisch, sondern an einer eigenen Kasse am Tresen im Restaurant.

Hotel

  • Für den Zimmerservice ist ein Trinkgeld von 1 Euro pro Nacht oder 5 Euro für eine Woche üblich. Dieses lässt man mit einer kleinen Notiz im Zimmer zurück.
  • Bei Hilfe mit dem Gepäck sind 1-2 Euro pro Koffer angemessen.
  • In All-Inclusive-Hotels kann man eine kleine Spende für das gesamte Team an der Rezeption hinterlassen.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer freuen sich über ein Trinkgeld von 5-10% des Fahrpreises. Bei Hilfe mit dem Gepäck sind 2 Euro extra eine nette Geste.
  • Bei Busausflügen ist es eine schöne Geste, wenn eine Sammlung für den Busfahrer organisiert wird, die dann in einem Umschlag überreicht wird.
Trinkgeld Taxi Taxifahrer ChauffeurPin
Auch der Taxifahrer freut sich wenn man großzügig aufrundet. (© Africa Studio / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Frankreich?

cshowPinDie Trinkgeldkultur in Frankreich hat ihre Wurzeln tief in der französischen Revolution, als es üblich wurde, den Bediensteten ein kleines Extra als Zeichen der Anerkennung zu geben. Diese Praxis hat sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt und ist bis heute ein fester Bestandteil der französischen Kultur.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert, in einer Zeit, in der Paris als das Zentrum der Kunst und Kultur galt, wurde das Trinkgeld oft als eine Form der Anerkennung für Künstler und andere Dienstleister verwendet. Es war eine Art, seine Wertschätzung für die harte Arbeit und das Talent der Menschen auszudrücken.

In der heutigen Zeit ist die Trinkgeldkultur in Frankreich etwas anders gestaltet. Es ist nicht üblich, in Restaurants ein großzügiges Trinkgeld zu hinterlassen, da in der Regel eine Servicegebühr von etwa 15% bereits in der Rechnung enthalten ist. Diese Gebühr wird automatisch hinzugefügt, um sicherzustellen, dass die Bedienung angemessen entlohnt wird. Daher ist es in Frankreich nicht notwendig, ein zusätzliches Trinkgeld zu geben, es sei denn, man ist besonders zufrieden mit dem Service. In diesem Fall rundet man den Betrag einfach auf den nächsten vollen Euro auf oder lässt ein paar kleine Münzen zurück.

In anderen Dienstleistungsbereichen, wie zum Beispiel bei Taxifahrern oder Hotelangestellten, ist es jedoch üblich, ein kleines Extra zu geben, um seine Zufriedenheit mit dem Service auszudrücken.

Die französische Trinkgeldkultur spiegelt die allgemeine Haltung der Franzosen gegenüber dem Service wider: Qualität und Professionalität werden erwartet und entsprechend honoriert. Es ist eine Kultur, die die Kunst des guten Services wertschätzt und fördert und das Trinkgeld bleibt ausdrückliches ein Zeichen der Anerkennung für einen gut gemachten Job.

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • In der Gastronomie ist es üblich, dass auf der Rechnung bereits eine Servicepauschale von 15% inkludiert ist, erkennbar an dem Hinweis Service compris 15% ganz unten auf der Rechnung. Daher geben die Franzosen generell weniger Trinkgeld als die Deutschen, oft ist das Maximum bei 10%. Einheimische geben im Restaurant meist 1 bis 1,50 Euro pro Person, während im Café 50 Cent als angemessen betrachtet werden.
  • Es ist nicht üblich, beim Bezahlen auf einen höheren Betrag aufzurunden. Stattdessen bezahlt man den genauen Betrag und lässt eine angemessen erscheinde Summe auf dem kleinen Teller liegen, der mit dem Wechselgeld zurückgebracht wird.
  • Bei Kartenzahlung legt man ein paar Münzen auf den Tisch, bevor man das Lokal verlässt.

Hotel

  • Auch in Hotels freuen sich die Angestellten über eine kleine Anerkennung. Für das Reinigungspersonal sind 10 bis 15 Prozent des Rechnungsbetrags üblich. Man lässt das Trinkgeld einfach bei der Abreise auf dem Zimmer zurück.
  • Wenn jemand mit dem Gepäck hilft, sind ein bis zwei Euro pro Gepäckstück angebracht.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer und Busfahrer rechnen Trinkgeld nicht fest in ihre Bezahlung ein, freuen sich jedoch immer über eine kleine Anerkennung. Hier sind 10 – 15 % des Rechnungsbetrags üblich.
  • Im Taxi kann man beim Bezahlen einfach aufrunden.
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Auch wenn es in Frankreich eher unüblich ist, darf man besonders tolle Mitarbeiter im Service gerne mal zusätzlich belohnen. (© JackF / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Spanien?

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Die Trinkgeldkultur in Spanien hat eine weniger formelle und institutionalisierte Geschichte im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. In der Vergangenheit war es nicht üblich, etwas Extra zu geben, da die Dienstleistungen in der Regel als inklusive angesehen wurden und die Preise dementsprechend festgelegt wurden.

Mit der Zeit und insbesondere mit dem Einfluss des Tourismus hat sich die Praxis des Trinkgeldgebens jedoch allmählich etabliert. In der Franco-Ära, die bis 1975 andauerte, war die Wirtschaft Spaniens stark eingeschränkt und die Löhne waren niedrig, was dazu führte, dass viele auf Trinkgelder angewiesen waren, um ein ausreichendes Einkommen zu erzielen.

Heute gilt es in Spanien eine freundliche Geste, aber keine Pflicht. Es ist üblich, kleine Beträge zu hinterlassen, um seine Zufriedenheit mit dem Service auszudrücken, insbesondere in Restaurants, Bars und Cafés. Dabei wird oft einfach auf den nächsten vollen Euro-Betrag aufgerundet. In Hotels ist es üblich, dem Zimmerpersonal und den Kofferträgern etwas Kleingeld in die Hand zu drücken.

Es ist interessant zu bemerken, dass die Trinkgeldkultur in touristischen Gebieten und in großen Städten wie Valencia und Barcelona stärker verbreitet ist, wo die Einflüsse aus anderen Ländern und Kulturen spürbarer sind. In ländlicheren Gebieten und kleineren Städten ist das Trinkgeldgeben weniger verbreitet und wird oft als nicht notwendig erachtet.

Die spanische Trinkgeldkultur spiegelt die entspannte und freundliche Natur der Spanier wider, bei der die Zufriedenheit des Kunden und eine herzliche Beziehung wichtiger sind als formelle Regeln und Erwartungen. Es bleibt eine persönliche Entscheidung, die von der Qualität des Service und der Zufriedenheit des Kunden abhängt.

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • In Restaurants und Cafés ist es üblich, zwischen 5% und 10% des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben.
  • Kleinere Beträge, wie zum Beispiel für einen Kaffee, werden einfach aufgerundet.
  • In Bars wird es nicht zwingend erwartet, wird aber gerne gesehen, insbesondere in sehr touristischen Gegenden, wo die Erwartungen etwas höher sein können.
  • Die Rechnung wird meistens in einer kleinen Ledermappe oder auf einem Teller präsentiert, auf dem dann das Geld oder die Karte platziert wird. Nach Erhalt des Wechselgelds kann das Trinkgeld dort hinterlassen werden.
  • Es ist auch möglich, Trinkgeld mit der Karte zu zahlen, wobei die Phrase está bien (stimmt so) weniger üblich ist.

Hotel

  • Im Hotelbereich ist es üblich, dem Reinigungspersonal etwa 1 Euro pro Tag zu hinterlassen, obwohl dies nicht obligatorisch ist.
  • Wenn der Concierge ein Restaurant für Sie reserviert, werden für diesen Service etwa 2 Euro erwartet.
  • Für jedes Gepäckstück, das auf das Zimmer getragen wird, ist 1 Euro angemessen.
  • Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten, dem Zimmerpersonal Trinkgeld zu geben, entweder direkt oder mit einer kleinen Notiz im Zimmer.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer erwarten oft Münzrestgeld oder eine Aufrundung auf den nächsten geraden Betrag als Obolus.
  • Einige Taxi-Apps bieten eine Trinkgeldfunktion an. Für das Ein- und Ausladen von Gepäck ist ein Euro pro Stück angemessen.
  • Bei Busfahrern gibt es manchmal eine Tip-Box, und das gilt auch für Shuttlebusfahrer.
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Diese Ledermappen mit der Rechnung findet man zunehmend in der europäischen Gastronomie. Meist wird das Rückgeld darin so klein gegeben, dass es einfach ist ein paar Münzen als Dankeschön für den Service liegen zu lassen. (© Vlad / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Portugal?

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Die Trinkgeldkultur in Portugal hat sich im Laufe der Zeit entwickelt und ist stark von der Gastfreundschaft und der warmherzigen Natur der Portugiesen geprägt. Historisch gesehen war das Trinkgeldgeben in Portugal nicht so verbreitet wie in anderen europäischen Ländern. Es war eher eine Geste der Wertschätzung für außergewöhnlichen Service als eine fest verankerte soziale Norm.

Im 20. Jahrhundert, insbesondere mit dem Aufkommen des Tourismus in den 60er und 70er Jahren, begann sich die Trinkgeldkultur zu verändern. Touristen aus Ländern, in denen Trinkgeld üblich ist, brachten diese Praxis mit nach Portugal, und sie wurde zunehmend akzeptiert, vor allem in touristischen Gebieten und großen Städten wie Lissabon und Porto.

Heute ist es in Portugal üblich, in Restaurants und Cafés etwas zu geben, meistens durch Aufrunden der Rechnung oder durch Hinterlassen eines kleinen Betrags. In Hotels wird es geschätzt, wenn man dem Zimmerpersonal und den Kofferträgern ein kleines Trinkgeld gibt. Taxifahrer erwarten es normalerweise nicht, aber es ist eine nette Geste, den Betrag aufzurunden oder ein paar Münzen zu hinterlassen.

Es ist interessant zu bemerken, dass die Trinkgeldkultur in Portugal immer noch als optional angesehen wird und nicht die gleiche formelle Struktur hat wie in anderen Ländern. Die Portugiesen legen großen Wert auf gute Dienstleistung und Freundlichkeit und ein Trinkgeld ist eine Möglichkeit, diese Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • Üblich sind 5-10% des Rechnungsbetrags, wobei es auch gängig ist, einfach auf den nächsten vollen Euro-Betrag aufzurunden.
  • In Cafés und Bars ist es üblich, das Kleingeld als Trinkgeld zu hinterlassen, insbesondere wenn man am Tresen konsumiert.
  • Achtung: In vielen Restaurants ist es üblich, dass kleine Appetithäppchen wie Oliven, Brot oder Käse automatisch serviert werden. Diese sind jedoch nicht kostenlos und werden auf der Rechnung aufgeführt. Daher ist es ratsam, nur das zu konsumieren, was man wirklich möchte.

Hotel

  • Für den Zimmerservice ist ein Trinkgeld von 1-2 Euro pro Tag üblich. Es ist eine nette Geste, dies mit einer kleinen Notiz zu hinterlassen, um den Zweck zu verdeutlichen.
  • Kofferträger können mit 1-2 Euro pro Gepäckstück rechnen.
  • In gehobenen Hotels ist es üblich, dem Concierge und dem Reinigungspersonal Trinkgeld zu geben.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer freuen sich über etwa 5-10% des Fahrpreises extra. Es ist auch eine nette Geste, bei Hilfe mit dem Gepäck etwas extra zu geben.
  • Bei Busreisen ist es nicht üblich, dem Fahrer zusätzlich etwas zu geben, es sei denn, es handelt sich um eine geführte Tour, bei der eine kleine Anerkennung geschätzt wird.

Es ist üblich, das Trinkgeld persönlich zu übergeben und dabei ein Dankeschön (portugiesisch: Muito obrigado) auszusprechen. Bei Kartenzahlung ist es besser, das Trinkgeld in bar zu geben, um sicherzustellen, dass es auch direkt beim Personal landet.

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Wer mag schon all die kleinen Münzen im Geldbeutel? Aufrunden beim Bezahlen schafft da Abhilfe! (© DWP / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Kroatien?

cshowPinDie Trinkgeldkultur in Kroatien hat sich im Laufe der Jahre stark gewandelt, insbesondere mit dem Anstieg des Tourismus seit dem Ende des Jugoslawienkriegs in den 1990er Jahren. Historisch gesehen war das Trinkgeldgeben in Kroatien nicht so tief verwurzelt wie in einigen westeuropäischen Ländern. Es war eher eine freundliche Geste für guten Service als eine festgelegte soziale Norm.

Mit dem Boom des Tourismus und der Exposition gegenüber westlichen Trinkgeldpraktiken begann sich die Einstellung dazu jedoch zu ändern. Heute ist es in touristischen Gebieten und großen Städten wie Dubrovnik, Split, Zagreb und Pula üblich, in Restaurants, Bars und Cafés Trinkgeld zu geben. Meistens wird die Rechnung aufgerundet oder ein kleiner Betrag zusätzlich zum Gesamtpreis hinterlassen.

Seit der Einführung des Euro als Währung in Kroatien am 1. Januar 2023 hat sich die Trinkgeldpraxis weiter vereinfacht, da die Währungsumstellung die Rechnungsbeträge leichter verständlich macht. In Hotels ist es üblich, dem Zimmerpersonal und den Kofferträgern einen kleinen Obolus zu geben. Bei Taxifahrern und anderen Dienstleistern ist es jedoch immer noch optional.

Es ist interessant festzustellen, dass die Trinkgeldkultur in Kroatien immer noch als eine freundliche, aber nicht obligatorische Geste angesehen wird. Die Kroaten schätzen guten Service und sehen Trinkgeld als eine Möglichkeit, ihre Zufriedenheit auszudrücken.

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • Üblich sind 5-10% des Rechnungsbetrags, wobei es auch gängig ist, einfach auf den nächsten vollen Euro-Betrag aufzurunden.
  • In Cafés und Bars ist es üblich, das Kleingeld als Trinkgeld zu hinterlassen, insbesondere wenn man am Tresen konsumiert.
  • In vielen Restaurants wird eine Servicegebühr erhoben, die auf der Rechnung ausgewiesen ist. In diesem Fall ist ein Trinkgeld nicht zwingend notwendig, wird aber geschätzt, wenn der Service besonders gut war.

Hotel

  • Für den Zimmerservice sind 2-3 Euro pro Tag üblich. Es ist eine nette Geste, dies mit einer kleinen Notiz zu hinterlassen, um den Zweck zu verdeutlichen.
  • Kofferträger können mit 2-3 Euro pro Koffer rechnen.
  • In gehobenen Hotels ist es üblich, dem Concierge und dem Reinigungspersonal Trinkgeld zu geben.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer freuen sich über ein Trinkgeld von etwa 5-10% des Fahrpreises. Es ist auch eine nette Geste, bei Hilfe mit dem Gepäck etwas extra zu geben.
  • Bei Busreisen ist es nicht üblich, dem Fahrer etwas extra zu geben, es sei denn, es handelt sich um eine geführte Tour, bei der eine kleine Anerkennung geschätzt wird.

Es ist auch in Kroatien üblich, das Trinkgeld persönlich zu übergeben und dabei vielen Dank (kroatisch: Hvala puno) zu sagen. Bei Kartenzahlung ist es besser, das Trinkgeld in bar zu geben, um sicherzustellen, dass es direkt beim Personal landet.

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So ein Kofferträger im Hotel hat einen anstrengenden Job, der ruhig mal entlohnt werden darf. (© Yakobchuk Olena / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Griechenland?

American Express Platinum Card - StartguthabenPinDie Trinkgeldkultur in Griechenland hat eine lange Geschichte, die eng mit der Gastfreundschaft des Landes verknüpft ist. In der Antike war es üblich, den Göttern Opfergaben in Form von Nahrung oder Geld darzubringen, um ihre Gunst zu erlangen. Diese Praxis hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, und während des Osmanischen Reiches wurde das Bakshish in verschiedenen sozialen Kontexten gegeben, nicht nur in Gaststätten.

In der modernen Zeit, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Aufkommen des Tourismus, hat sich die Trinkgeldkultur in Griechenland weiterentwickelt. Heute ist es üblich, in Restaurants etwa 5-10% des Rechnungsbetrags zu geben, vor allem in touristischen Gebieten wie auf Kreta, Santorini oder in Athen. In vielen Fällen wird es direkt auf dem Tisch hinterlassen, nachdem man bezahlt hat. In Hotels, Taxis und bei anderen Dienstleistungen ist ein kleines Extra ebenfalls willkommen, aber nicht obligatorisch.

Es ist interessant zu bemerken, dass die Griechen selbst oft großzügiger beim Trinkgeld geben sind, wenn sie im Ausland sind, als in ihrem eigenen Land. Das liegt teilweise daran, dass die Trinkgeldkultur in Griechenland eher locker ist und als Zeichen der Anerkennung für guten Service gesehen wird, aber nicht als strikte Verpflichtung. In jedem Fall bleibt das Geben von Trinkgeld in Griechenland eine persönliche Entscheidung und eine Möglichkeit, die großartige griechische Gastfreundschaft zu würdigen.

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • In Restaurants und Tavernen ist es üblich, zwischen 5-15% des Rechnungsbetrags zu geben. Dieses lässt man entweder in der Rechnungsmappe oder einfach auf dem Tisch liegen.
  • In Bars und Clubs ist es nicht die Regel, es sei denn, es handelt sich um größere Bestellungen. In diesem Fall sind etwa 10% angemessen.
  • Kartenzahlung ist weit verbreitet und das Trinkgeld kann auch per Kreditkarte gezahlt werden, indem man dem Personal den gewünschten Betrag mitteilt.

Hotel

  • Housekeeping-Mitarbeiter freuen sich über 50 Cent bis 1 Euro pro Tag, welches man am Abreisetag persönlich übergeben oder im Zimmer hinterlassen kann.
  • Pagen, die beim Transportieren von Koffern helfen, erhalten pro Koffer meist 1 Euro.
  • Für besondere Dienstleistungen des Concierges sind etwa 2 Euro angebracht.
  • In All-inclusive-Hotels findet man oft Trinkgeldboxen für das Personal, in die man nach Belieben Geld einwerfen kann.

Transport (Taxi, Shuttlebus)

  • In Taxis ist ein Trinkgeld von rund 10% des Fahrpreises üblich, wenn nach dem Taxameter abgerechnet wird. Bei Festpreisen ist es oft schon im Preis inbegriffen.
  • In Shuttlebussen steht beim Fahrer meist eine kleine Gelddose, in die man ein paar Euro werfen kann.

Strandclubs

  • In Strandclubs ist es üblich, ein Trinkgeld in Höhe von 10-15% des Rechnungsbetrags zu geben, wenn man die Einrichtungen wie Strandliegen und Sonnenschirme nutzt und dabei etwas in den angrenzenden Restaurants oder Cafés bestellt.

Tagesausflüge und Touren

  • Bei Tagesausflügen, wie Segeltouren sind bis zu 10 Euro pro Person für den Skipper oder Tourguide üblich, immer abhängig von der Länge der Tour.

Es ist in Griechenland üblich, das Trinkgeld nach Erhalt des Rückgelds auf dem Teller oder Tablett zu hinterlassen, auf dem das Rückgeld serviert wurde. Bei Kartenzahlung sollte das Trinkgeld separat in bar gegeben werden.

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Die stark gebeutelte Wirtschaft Griechenlands kann es gut gebrauchen, dass wir die Eulen nach Athen tragen – sei also ruhig großzügig beim Trinkgeld. (© Stefan Merkle / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Tschechien?

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Die Trinkgeldkultur in Tschechien hat sich im Laufe der Jahre stark verändert, insbesondere nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Eintritt des Landes in die Europäische Union. Während der kommunistischen Ära war das Geben von Trinkgeld in Tschechien nicht sehr verbreitet, da es als kapitalistische Praxis angesehen wurde. Mit der Öffnung des Landes und dem Anstieg des Tourismus hat sich dies jedoch geändert.

Heute ist es in Tschechien üblich, in Restaurants und Cafés etwa 10% des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben. Es ist auch akzeptiert, einfach den Betrag aufzurunden. In Bars und Pubs wird oft einfach der Gesamtbetrag aufgerundet und in Taxis ist es üblich, den Fahrpreis auf den nächsten vollen Betrag aufzurunden. In Hotels wird für Dienstleistungen wie Gepäckträger oder Zimmerservice oft ein kleines Extra erwartet.

Die Trinkgeldkultur in Tschechien ist also weniger strikt als in anderen europäischen Ländern, aber sie wird immer mehr zur Norm, insbesondere in touristischen Gebieten und größeren Städten wie Prag. Es ist eine freundliche Geste, die den guten Service anerkennt und die lokale Wirtschaft unterstützt.

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • In Restaurants ist es üblich, etwa 5-10% des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben. Man kann auch einfach auf eine runde Summe aufrunden.
  • In Cafés und Bars wird oft auf den nächsten Zehner oder Fünfziger aufgerundet, wobei kleine Münzen gerne in einer Spardose landen.
  • Bei der Kartenzahlung kann man den Betrag direkt auf der Rechnung anpassen und so den Obolus inkludieren.

Hotel

  • Für das Housekeeping sind etwa 20-50 CZK pro Tag üblich, welches man am besten täglich hinterlässt.
  • Kofferträger freuen sich über rund 20 CZK pro Gepäckstück.
  • An der Rezeption kann man für den allgemeinen Service etwas in einer dafür vorgesehenen Trinkgeldbox hinterlassen.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer erwarten in der Regel etwa 10% des Fahrpreises. Es ist auch üblich, einfach auf eine runde Summe aufzurunden.
  • Bei organisierten Busreisen ist es eine nette Geste, eine Sammlung für den Busfahrer zu organisieren, wobei ein Betrag von etwa 20-50 CZK pro Person angemessen ist.

Es ist üblich, das Trinkgeld direkt dem Servicepersonal zu übergeben und dabei Danke (tschechisch: dík) zu sagen. Bei der Bezahlung mit der Kreditkarte oder dem Smartphone kann man das Trinkgeld direkt auf dem Zahlterminal angeben.

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Die Bezahlung mit dem Smartphone anstelle der Kreditkarte sieht man immer öfter auf Reisen. (© zvkate / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Dänemark?

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In Dänemark hat die Trinkgeldkultur eine eher zurückhaltende Geschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern ist das Geben von Trinkgeld in Dänemark nicht sehr verbreitet und wird oft als unnötig angesehen. Dies liegt zum Teil daran, dass Servicegebühren und Steuern in der Regel bereits in den Preisen enthalten sind, sodass die Mitarbeiter in der Gastronomie und im Dienstleistungssektor in der Regel angemessen entlohnt werden.

In der Vergangenheit war es in Dänemark sogar gesetzlich verboten, Trinkgeld zu geben, um die Gleichheit und Fairness im Dienstleistungssektor zu fördern. Dieses Gesetz wurde jedoch aufgehoben, und heute ist es durchaus akzeptabel ewas zusätzlich zu geben, wenn man mit dem Service besonders zufrieden ist. Dennoch ist es nicht die Norm und viele Dänen geben nur selten Trinkgeld.

In den letzten Jahren hat sich dies jedoch langsam geändert, insbesondere in touristischen Gebieten und in größeren Städten wie Kopenhagen, wo internationale Einflüsse spürbar sind. Hier ist es mittlerweile üblich, etwa 10% Trinkgeld in Restaurants zu geben, wenn der Service hervorragend war.

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • In Restaurants ist es üblich, dass das Trinkgeld bereits in der Rechnung enthalten ist. Wenn der Service jedoch herausragend war, kann man etwa 5-10% des Rechnungsbetrags geben.
  • In Cafés und Bars ist es nicht die Regel, aber auch hier kann man bei gutem Service den Betrag aufrunden.
  • Bei Selbstbedienung ist es gar nicht üblich, es sei denn, man möchte seine Zufriedenheit besonders zum Ausdruck bringen.

Hotel

  • Auch in Hotels ist das Trinkgeld in der Regel bereits im Preis inbegriffen. Trotzdem kann man dem Personal, das sich um das Zimmer kümmert, eine kleine Anerkennung in Form von Trinkgeld hinterlassen.
  • Bei besonderem Service, wie Hilfe mit dem Gepäck, kann man 10-20 Dänische Kronen (DKK) pro Koffer geben.
  • In All-Inclusive-Hotels ist es nicht üblich, da der Service bereits abgedeckt ist.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer freuen sich über ein Trinkgeld von etwa 10% des Fahrpreises, wenn der Service gut war.
  • Bei Busreisen ist es eher nicht üblich, es sei denn, es handelt sich um eine geführte Tour, bei der der Fahrer auch als Reiseleiter fungiert.

Es ist auch hier üblich, das drikkepenge direkt und persönlich zu übergeben, um Missverständnisse zu vermeiden. Bei Kartenzahlung kann man das Trinkgeld als extra Betrag hinzufügen.

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Trotz der EU-Mitgliedschaft zahlt man in Dänemark noch mit der dänischen Krone (DKK). (© cmfotoworks / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Holland / den Niederlanden?

In den Niederlanden hat die Trinkgeldkultur eine interessante Entwicklung durchgemacht. Ähnlich wie in anderen nordeuropäischen Ländern ist das Trinkgeld in den Niederlanden nicht obligatorisch, da Servicegebühren und Steuern in der Regel bereits in den Preisen enthalten sind. Das bedeutet, dass die Angestellten in der Gastronomie und im Dienstleistungssektor in der Regel ein angemessenes Gehalt erhalten.

Historisch gesehen war das Trinkgeld in den Niederlanden eher eine Ausnahme als die Regel. Es war vor allem in gehobenen Restaurants und Hotels üblich, wo internationale Gäste erwartet wurden. In den letzten Jahrzehnten hat sich dies jedoch geändert. Insbesondere in Städten wie Amsterdam, wo der Tourismus eine große Rolle spielt, hat sich die Trinkgeldkultur stärker an internationalen Standards orientiert.

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Heute ist es in den Niederlanden durchaus üblich, in Restaurants und Cafés etwa 5-10% Trinkgeld zu geben, wenn man mit dem Service zufrieden ist. Auch Taxifahrer und Friseure freuen sich über ein kleines Extra. Dennoch bleibt es eine persönliche Entscheidung und wird nicht als selbstverständlich angesehen. In ländlichen Gebieten und kleineren Städten ist es nach wie vor weniger verbreitet.

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • In Restaurants ist es üblich, etwa 5-10% des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben, wenn man mit dem Service zufrieden ist.
  • In Cafés und Bars rundet man den Betrag häufig einfach auf den nächsten vollen Euro auf, oder lässt das Kleingeld zurück.
  • Bei Selbstbedienung es nicht üblich, aber wenn ein kleines Trinkgeldglas am Tresen steht, kann man etwas Kleingeld hineinwerfen.

Hotel

  • Im Hotelbereich ist es eine nette Geste, dem Zimmerpersonal etwa 1-2 Euro pro Tag zu hinterlassen.
  • Kofferträger freuen sich über 1-2 Euro pro Gepäckstück.
  • In All-Inclusive-Hotels ist es nicht üblich, da der Service bereits im Preis enthalten ist.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer erwarten in der Regel ein Trinkgeld von rund 5-10% des Fahrpreises.
  • Bei Busfahrern ist es nicht üblich, es sei denn, es handelt sich um eine private Tour oder einen Shuttle-Service, bei dem der Fahrer auch als Reiseleiter fungiert.

Auch hier ist es ist üblich, das Trinkgeld direkt zu übergeben, auf dem Tisch liegen zu lassen oder in ein extra aufgestelltes Glas zu werfen. Bei Kartenzahlung kann man das Trinkgeld als extra Betrag hinzufügen.

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Auch das Trinkgeldglas am Tresen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Alles was hier gesammelt, wird in der Regel auch unter allen Angestellten aufgeteilt. (© luckybusiness / stock.adobe.com)

Wie viel Trinkgeld gibt man in Schweden?

viewPinIn Schweden hat die Trinkgeldkultur eine eher zurückhaltende Entwicklung erlebt. Das Land ist bekannt für sein hohes Lohnniveau und seinen starken Sozialstaat, was dazu führt, dass Trinkgelder nicht als notwendige Einkommensquelle für Angestellte im Dienstleistungssektor angesehen werden. Daher ist das Geben von Trinkgeld in Schweden keine Pflicht und wird oft als großzügige Geste betrachtet.

Historisch gesehen war das Trinkgeld in Schweden vor allem in gehobenen Etablissements und bei internationalen Gästen üblich. In den letzten Jahren hat sich dies jedoch etwas geändert, insbesondere in Städten wie Stockholm, wo der Tourismus eine wichtige Rolle spielt. Dennoch bleibt die Trinkgeldkultur in Schweden im Vergleich zu südeuropäischen Ländern oder den USA eher moderat.

Heute ist es in Schweden nicht mehr unüblich, in Restaurants oder Bars etwa 5-10% Extra zu geben, wenn man mit dem Service besonders zufrieden ist. In vielen Fällen wird der angedachte Betrag direkt beim Bezahlen mit der Karte hinzugefügt. Taxifahrer und Friseure freuen sich ebenfalls über ein kleines Extra, aber es ist keineswegs erwartet. In ländlichen Gebieten und kleineren Städten ist das Geben von Trinkgeld nach wie vor nicht üblich.

Gastronomie (Restaurant, Café, Bar)

  • In Restaurants ist es üblich, etwa 5-10% des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben, wenn man mit dem Service zufrieden ist.
  • In Cafés und Bars ist es oft schon im Preis inbegriffen, aber wenn man besonders zufrieden ist, kann man den Betrag auf den nächsten vollen Zehner aufrunden.
  • Bei Selbstbedienung ist es nicht üblich, aber eine kleine Aufmerksamkeit wird immer geschätzt.

Hotel

  • Für das Zimmerpersonal sind etwa 10-20 SEK (schwedische Kronen) pro Tag eine nette Geste.
  • Kofferträger freuen sich über etwa 10 SEK pro Gepäckstück.
  • In All-Inclusive-Hotels ist es nicht üblich, da der Service bereits im Preis enthalten ist.

Transport (Taxi, Busfahrer)

  • Taxifahrer erwarten in der Regel ein Trinkgeld von rund 10% des Fahrpreises.
  • Bei Busfahrern ist es nicht üblich, es sei denn, es handelt sich um eine private Tour oder einen Shuttle-Service, bei dem der Fahrer auch als Reiseleiter fungiert.

Es ist auch in Schweden üblich, das Trinkgeld direkt zu übergeben oder auf dem Tisch liegen zu lassen. Bei Kartenzahlung kann man das Trinkgeld als extra Betrag hinzufügen.

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In vielen Ländern weltweit ist es inzwischen gängige Praxis das restliche Münzgeld einfach liegen zu lassen wenn man den Tisch verläßt. (© reinhard sester / stock.adobe.com)

Noch etwas zum Trinkgeld vorab als Ansporn geben…

Das Vorab-Trinkgeld als Ansporn für guten Service ist eine interessante und manchmal kontroverse Praxis, die je nach Kultur und persönlicher Einstellung unterschiedlich aufgenommen wird. In einigen Ländern, vor allem in den USA, ist es durchaus üblich, dem Kellner oder der Kellnerin schon vor der Bestellung etwas Geld zu geben, um sicherzustellen, dass man besonders aufmerksam bedient wird. In Europa hingegen könnte diese Vorgehensweise als ungewöhnlich oder sogar als beleidigend empfunden werden.

Auch auf Kreuzfahrtschiffen gibt man gerne dem Cabinsteward pro Woche auf Kreuzfahrt etwas vorab. Aber diese fleißgen Crewmitglieder arbeiten viele Monate ohne Unterbrechung für niedrigste Löhne und haben es dennoch nicht verlernt zu lächeln. Da ist so etwas durchaus angebracht.

Die Idee dahinter ist natürlich, den Anreiz für exzellenten Service von Anfang an zu setzen. Aber es gibt auch Kritiker dieser Praxis, die argumentieren, dass sie den Druck auf das Servicepersonal unnötig erhöht und eine Art Kauf von gutem Service darstellt. Zudem könnte es als Zeichen mangelnden Vertrauens in die Professionalität des Personals interpretiert werden.

Letztlich hängt die Akzeptanz dieser Praxis stark von der jeweiligen Servicekultur und den individuellen Erwartungen ab. Wer sich für das Vorab-Trinkgeld entscheidet, sollte sich im Klaren darüber sein, dass dies je nach Kontext unterschiedlich aufgenommen werden kann. Es ist also durchaus ratsam, sich vorab ein wenig über die lokalen Gepflogenheiten zu informieren.

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Ein Fazit

In den meisten europäischen Ländern ist das Geben von Trinkgeld keine Pflicht, aber eine freundliche Geste, um seine Zufriedenheit mit dem Service auszudrücken.

Während man in südlichen Ländern wie Italien oder Griechenland oft etwa 5-10% des Rechnungsbetrags in Restaurants als Trinkgeld gibt, kann dies in nördlichen Gefilden wie Schweden oder Dänemark weniger üblich sein. In vielen Fällen ist es jedoch gängige Praxis, den Betrag einfach aufzurunden, um seine Anerkennung für den Service zu zeigen.

In der Hotellerie variiert das erwartete Trinkgeld je nach Land und spezifischem Service erheblich. Während in einigen Ländern eine kleine Notiz mit einem Trinkgeld für das Zimmerpersonal üblich ist, kann in anderen Ländern, insbesondere in All-Inclusive-Hotels, auf diese Geste verzichtet werden.

Wenn es um den Transportsektor geht, insbesondere bei Taxifahrern, ist ein Trinkgeld von rund 5-10% des Fahrpreises eine allgemein akzeptierte Regel in den meisten europäischen Ländern. Busfahrer hingegen erwarten nicht unbedingt ein Trinkgeld, es sei denn, es handelt sich um spezielle Touren oder private Dienstleistungen.

In einigen Ländern gibt es Besonderheiten, die es wert sind, hervorgehoben zu werden. Zum Beispiel die Coperto-Gebühr in Italien oder die Einführung des Euros in Kroatien Anfang 2023, welche die Trinkgeldpraxis beeinflussen können.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Geben von Trinkgeld in Europa eine Frage des persönlichen Ermessens ist und stark von der individuellen Zufriedenheit mit dem Service abhängt. Es ist immer eine gute Idee, sich im Voraus über die lokalen Gepflogenheiten zu informieren, um in jeder Situation angemessen reagieren zu können. So kann man sicher sein, weder zu viel noch zu wenig zu geben und gleichzeitig seine Wertschätzung für guten Service zum Ausdruck bringen.

Disclaimer: Dieser Beitrag über die Trinkgeldkultur quer durch Europa wurde in keiner Form gesponsert. Das Bild im Header stammt von Ezio Gutzemberg auf stock.adobe.com.

Daniel Dorfer AIDAPin
Kreuzfahrt- und Reiseblogger at Kreuzfahrt- und Reiseblog fernwehblog.net | fernweh@gmx.com | + posts

Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...

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