Inselhüpfen im Norden von Korfu – Ein Kontrastprogramm zum Hotelalltag
Nach den eher durchwachsenen Erfahrungen im Angela Beach Hotel, insbesondere was die Verpflegung anging, und dem lebhaften Ausflug nach Korfu-Stadt, stand uns der Sinn nach einem echten Tapetenwechsel. Raus aus der Hotelanlage, weg vom lauwarmen Kantinenessen und rein ins nächste Abenteuer: Inselhüpfen im Norden von Korfu – gleich drei Diapontische Inseln standen auf dem Ausflugsplan.
Während Korfu-Stadt mit ihren engen Gassen, historischen Festungen und quirligem Treiben beeindruckte, sollte uns dieser Ausflug das genaue Gegenteil bieten: unberührte Natur, türkisblaues Wasser, einsame Buchten und das Gefühl von Freiheit auf offener See. Ein perfekter Kontrast zum Trubel der Stadt und der Monotonie des Hotelalltags und genau das, was wir nach den ersten paar Tagen All-Inclusive dringend brauchten.
Los ging es also zu den Diapontischen Inseln: Mathraki, Errikousa und Othonoi – kleine, abgelegene Paradiese, die nur darauf warteten, von uns entdeckt zu werden…
Auf See mit der Pegasus – der erste Stopp: Mathraki
Wie schon bei unserem Ausflug nach Korfu-Stadt startete der Tag mit der Abholung am Hotel. Nach ein paar Zwischenstopps, um weitere Mitreisende einzusammeln, erreichten wir den Hafen. Dort wartete bereits die Pegasus der Aspiotis Lines, unser Schiff für das Inselhopping-Abenteuer.
An Bord begrüßte uns der Kapitän, ein wortkarger Seebär, wie man ihn sich vorstellt. Keine großen Ansagen, kein freundliches Smalltalk-Programm, dafür ein konzentrierter Blick aufs Meer und ruhige, sichere Manöver.
So verlief die Überfahrt ruhig, begleitet vom sanften Rauschen der Wellen und dem weiten Blau, das sich vor uns ausbreitete. Ab und zu begegneten wir einem kleinen Fischerboot oder eine Möwe, aber sonst war es auf dem halbvollen Ausflugsboot sehr entspannt.
Welcome to Mathraki
Nach einer Weile tauchte am Horizont unser erster Halt auf: Mathraki – eine kleine, unscheinbare Insel, die sich langsam aus dem Meer erhob. Von hier an begann das, was wir uns erhofft hatten: Insel-Idylle pur, fernab vom Hoteltrubel.
Wer hier Urlaub macht ist wirklich weit ab vom Trubel und der Hektik des Alltags.
Nach der Ankunft auf Mathraki machten wir uns vorbei an alten Booten und einem rostigen Schiffswrak zu Fuß auf den Weg zum nahegelegenen Mathraki Beach.
Der Spaziergang war angenehm kurz und führte uns zu einer kleinen, charmanten Kapelle, die friedlich am Anfang des Strandes Mathraki Beach stand – ein stiller Gruß aus der griechischen Tradition. Hier schien die Zeit noch still zu stehen.
Am Strand angekommen, erwartete uns genau das, was wir gesucht hatten: kristallklares Wasser, das in der Sonne glitzerte und einfach zum Reinspringen einlud. Das Meer war herrlich erfrischend, perfekt für ein erstes Bad nach der Überfahrt.
Während wir ein wenig die Ruhe genossen, hatten die Kinder ihren Spaß beim Spielen im Sand – buddeln, Burgen bauen und Muscheln sammeln. Kein Trubel, keine laute Animation, nur das sanfte Rauschen der Wellen und die entspannte Atmosphäre einer Insel, die sich Zeit lässt. Mathraki war der perfekte Start für unser kleines Inselhopping-Abenteuer.
Schnelle Fakten zu Mathraki
- Mathraki ist eine kleine griechische Insel im Ionischen Meer
- Sie gehört zur Gruppe der Diapontischen Inseln nordwestlich von Korfu
- Die Insel ist etwa 3-3,5 km² groß
- Sie liegt ca. 10 km von der Nordwestküste Korfus entfernt
- Höchste Erhebung ist der Merovigli mit 157 m
- Mathraki hat etwa 300 Einwohner
- Einziges Dorf ist Chorio im Süden der Insel
- Es gibt nur wenige Unterkünfte und 3 Tavernen
- Die Insel hat kaum Autos, Fortbewegung meist zu Fuß oder per Boot
- Hauptstrand ist Portello im Osten, aber auch der Mathraki Beach bietet einen tollen Sandstrand
- Weitere Strände: Apidies, Fyki, Arvanitiko (meist kieselig)
- Die Insel ist von Pinien- und Zypressenwäldern bedeckt
- Erreichbar per Fähre von Korfu (ca. 45 Minuten Fahrt)
- Sehr ruhige Insel mit wenigen Touristen
- Beliebt für Tagesausflüge und bei Ruhesuchenden
Für uns ging es nach dem kurzen Aufenthalt schon wieder zurück an Bord und weiter zur nächsten griechischen Insel.
Nächster Halt: Othoni – Genuss mit Meerblick
Nach unserem entspannten Aufenthalt auf Mathraki ging es weiter nach Othoni. Die Überfahrt war kurz und ruhig, gerade lang genug, um noch einmal den Blick über das endlose Blau des Ionischen Meeres schweifen zu lassen.
Schon bald erreichten wir den kleinen Hafen der Insel, wo uns die typische Gelassenheit eines griechischen Inseldorfs begrüßte. Aber zuerst musste unser Kapitän noch einen Touristen mit seinem Segelboot von unserem Anleger verscheuchen… da kam tatsächlich mal kurz Hektik auf.
Wir machten einen gemütlichen Spaziergang ins Dorfzentrum, das direkt am Ammos Beach liegt.
Auch hier auf der westlichsten Insel Griechenlands schien die Zeit stillzustehen: kleine Häuser, Fischerboote am Ufer und das sanfte Rauschen der Wellen im Hintergrund.
Da es mittlerweile Mittagszeit war, kehrten wir in die Marina Gastrobar Othoni ein – eine hervorragende Entscheidung, wie sich herausstellte.
Auf den Tisch kamen typisch griechische Leckereien: cremiges Tzatziki, knusprige Keftedes aus Zucchini, frische Pommes, dazu gegrilltes Brot und ein bunter Salat mit Tomaten, Feta und Kräutern. Und die Krönung des Ganzen? Ein eiskaltes Mythos-Bier, das an einem heißen Sommertag einfach perfekt war. Jamas!
Für die Kids gab es eine kühle Fanta und jeder bediente sich von den aufgetischten Tellern. Frisch, würzig und genau das, was man nach einem sonnigen Inselhopping-Trip braucht. Kaum hatten wir unsere Telle am Tisch schlichen auch schon die unvermeidlichen griechischen Katzen um unseren Tisch, wovon unsere Tochter Antonia schwer begeistert war. Die mussten natürlich gefüttert und gestreichelt werden.
So schmeckte Griechenland nicht nur uns beim Ausflug auf Diapontische Inseln – authentisch, einfach und unvergesslich.
Nach dem leckeren Mittagessen war es Zeit für eine kleine Abkühlung. Der Ammos Beach lag direkt vor der Tür – perfekt, um die Kinder ins kristallklare Wasser springen zu lassen.
Während sie ausgelassen unter Mamas Aufsicht planschten, nutzte ich die Gelegenheit für eine kleine Fotosafari, um die idyllische Kulisse mit ihrem türkisfarbenen Meer, den bunten Fischerbooten und der entspannten Atmosphäre einzufangen.
Auf dem Rückweg zum Hafen machten wir noch einen kurzen Stopp im Mini-Markt des Dorfes. Ein kleines Souvenir für zu Hause, eine Flasche frisches Wasser gegen den Durst und frische Bananen für die Kinder – die perfekte Mischung, um den Ausflug abzurunden.
Schnelle Fakten zu Othoni
- Othoni ist die westlichste Insel Griechenlands und die größte der Diapontischen Inseln
- Sie liegt etwa 20 km nordwestlich von Korfu
- Die Insel hat eine Fläche von ca. 10 km²
- Länge: 5,6 km, Breite: 3,6 km
- Höchste Erhebung: Berg Fano oder Merovigli mit 393 m
- Einwohnerzahl: 392 (Stand 2011)
- Hauptort: Othoni
- Regelmäßige Fährverbindungen nach Korfu-Stadt und Agios Stefanos
- Es gibt ein Hotel (Calypso Hotel) und einige Privatzimmer
- Mopedvermietung vorhanden
- Wenige Tavernen, eine Bar und eine Boutique im Hauptort
- Wird mit der mythischen Insel Ogygia in Verbindung gebracht, wo Kalypso Odysseus festgehalten haben soll
- Kalypso-Höhle als Sehenswürdigkeit
- Haupterwerbsquellen: Landwirtschaft (v.a. Olivenanbau), Fischerei und Tourismus
- Charakteristisch sind die steil aufragenden Klippenwände an der Westseite
- Weißer Leuchtturm Ak. Kastri an der Ostseite mit einer Feuerhöhe von 103 Metern
- Beliebtes Ziel für Tagesausflüge von Korfu
Othoni hatte uns mit seiner ruhigen, authentischen Art begeistert, bevor es wieder aufs Boot und in Richtung der letzten diapontischen Insel an diesem Tag ging: Errikousa.
Errikousa – ein Hauch von Mykonos-Feeling am letzten Stopp
Unser letzter Halt des Tages führte uns nach Errikousa, dem nördlichsten Punkt unseres Inselhopping-Abenteuers. Nach dem Anlegen spazierten wir gemütlich zum charmanten Hotel/Restaurant Errikousa, welches direkt am Meer liegt.
Aufmerksamer Service, saubere Toiletten und Köstlichkeiten für jung und alt. Hier gönnten wir uns eine wohlverdiente Pause: ein Eis für die Kinder, während wir Eltern den Moment mit einem heißen Kaffee und einem richtig leckeren Cocktails genossen.
Die Atmosphäre hatte nicht zuletzt wegen der Windmühle über dem Strand tatsächlich einen Hauch von Mykonos oder Ibiza – lässig, entspannt, mit diesem leichten Sommer-Vibe, der einfach gute Laune macht. Nach der Erfrischung schlenderten wir noch ein Stück am Strand entlang, perfekt, um ein paar letzte Fotos einzufangen.
Während die Große mit Mama fröhlich im Meer planschte, machte es sich der Kleine auf dem Strandtuch gemütlich – völlig erschöpft von all den Eindrücken des Tages, selig eingeschlafen unter der warmen Sonne. Ein toller Abschluss, bevor es zurück aufs Boot und Richtung Korfu ging.
Schnelle Fakten zu Errikousa
- Errikousa ist die nördlichste der Diapontischen Inseln
- Die Insel liegt etwa 11 km von der Küste Korfus entfernt
- Fläche: 4 km²
- Höchste Erhebung: Merlera mit 130 m
- Länge: 2,8 km, Breite: 2 km
- Einwohnerzahl: 496 (Stand 2011)
- Hauptort: Errikousa
- Erreichbar nur per Fähre von Korfu
- Hauptorte sind die Anlegestelle Porto und der Weiler Errikousa an der Ostküste
- Bietet einige Hotels und lange Sandstrände mit klarem Wasser
- Kleiner Yachthafen für bis zu 100 Yachten bis 25 Meter Länge
- Haupterwerbsquellen: Landwirtschaft (insbesondere Olivenanbau), Fischfang und Tourismus
- Beliebtes Ziel für Tagesausflüge von Korfu
- Ruhige Insel mit wenig Massentourismus
- Bekannt für ihre Sandstrände und kristallklares Wasser
- Über 340 wilde Blumenarten wachsen auf der Insel
Errikousa bietet eine ruhige, naturbelassene Umgebung für Besucher, die dem Massentourismus entfliehen möchten. Die Insel ist bekannt für ihre schönen Strände, klares Wasser und die freundliche lokale Bevölkerung – was wir nur bestätigen können.
Zum Abschluss: Ein Blick auf den berühmten Canal d’Amour
Auf dem Rückweg nach Korfu stand noch ein letztes Highlight auf dem Programm: der berühmte Canal d’Amour (Kanali tou Erota). Wir hatten uns schon darauf gefreut, mit dem Boot eine Runde durch die schmalen Felsformationen zu drehen, aber leider blieb unser Kapitän auf Abstand. Aus der Ferne konnten wir immerhin ein paar mutige Klippenspringer beobachten, die sich wagemutig von den Felsen ins türkisfarbene Wasser stürzten – ein beeindruckender Anblick, aber eben nicht das, was wir uns erhofft hatten.
Trotzdem war der Blick auf den Canal d’Amour ein würdiger Abschluss für diesen Tag voller Sonne, Meer und unvergesslicher Inselmomente. Vielleicht ja ein Grund, irgendwann noch mal zurückzukommen und dann auch wirklich mitten hindurch zu fahren.
Diapontische Inseln – ein Ausflug, der in guter Erinnerung bleibt!
Unser Inselhopping zu den Diapontischen Inseln war ein echtes Highlight des Urlaubs. Toller Ausflug, der uns nicht nur traumhafte Strände und glasklares Wasser geboten hat, sondern auch jede Menge Abwechslung. Es gab viel zu sehen, zu entdecken und zu genießen – von entspannten Badestopps bis hin zu kleinen Abenteuern an Land.
Auch für Kinder war der Tag perfekt: Planschen im Meer, Eispausen zwischendurch und genug spannende Eindrücke, ohne dass es langweilig wurde. Ein rundum gelungener Trip, den wir jederzeit wieder machen würden!
Informative Links rund um Korfu und die Diapontischen Inseln
- https://visit.corfu.gr/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Korfu
- https://de.wikipedia.org/wiki/Diapontische_Inseln
- https://aspiotislines.gr/
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Disclaimer: Der komplette Korfu-Urlaub und auch dieser Ausflug auf die Diapontischen Inseln wurden selbst bezahlt.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...