Nach etlichen airbnb-Urlauben in italienischen Ferienhäusern und Ferienwohnungen als Selbstversorger war uns im Spätsommer 2024 nach etwas Entspannung. Eine ganze Woche lang nicht mehr selber einkaufen, kochen oder putzen – einfach mal die Füße hochlegen und den Service eines All-Inclusive-Hotels genießen.
Unsere Entscheidung fiel auf das Angela Beach Hotel auf Korfu, eine der schönsten griechischen Inseln, die wir eigentlich schon 2020 bereisen wollten. Doch wie so viele Pläne fiel auch dieser Trip der Pandemie zum Opfer und Grömitz an der Ostsee war damals ein eher notdürftiger Ersatz. Vier Jahre später, packten wir endlich unsere Koffer für die langersehnte Reise und machten uns mittags auf den Weg zum Flughafen München…
Mit TUIfly von München nach Kerkyra auf Korfu
Ein besonderer Anlass führte uns diesmal zusätzlich nach Griechenland: Unsere Tochter wurde im September eingeschult. Und was lag näher, als diesen Meilenstein mit einer kleinen Flugreise zu feiern? Für sie war das Fliegen nämlich fast schon wieder ein unbekanntes Abenteuer – zu lange her seit dem letzten Mal Anfang 2020 nach Palma de Mallorca zur Kreuzfahrt mit der AIDAmar. Und unser Dreijähriger war noch nie geflogen und auch sehr aufgeregt. Ihre Vorfreude auf das Abenteuer Flugzeug war mindestens genauso riesig wie unsere Erwartungen an das Angela Beach Hotel in der Nähe des Küstenstädtchens Roda.
Eigentlich hätte ich mir erwartet, dass die beiden beim Flug ständig aus ihren Fenstern gucken, doch die beiden Tablets mit den Kopfhörern waren scheinbar spannender als die Welt über den Wolken. Etwas Erfahrung mit Kindern im Flugzeug hatten wir ja bereits, waren von daher froh, dass der kurze Flug relativ kurzweilig von Statten ging.
Angela Beach Hotel – Familienfreundlich in bester Lage
Auf den ersten Blick klang das Angebot des Angela Beach Hotels ideal für Familien: Ein weitläufiges Resort direkt am Meer, mit mehreren Pools, familienfreundlichen Zimmern und einem Rundum-Sorglos-Paket. Keine großartigen Überraschungen bei den Kosten, keine Diskussionen darüber, wer einkauft oder kocht – alles schien bestens organisiert. Auch die Lage nahe Roda, einem kleinen Dorf im Norden Korfus, schien perfekt: Ruhe, Strandnähe und gleichzeitig nicht allzu weit entfernt von ein paar Tavernen und kleinen Geschäften.
Auch die Bilder im Netz versprachen eine kleine griechische Idylle: Sonnenliegen unter Palmen, eine bunte Poollandschaft, der flache Sandstrand für die Kinder und genug Platz, um sich frei zu bewegen. Ideale Voraussetzungen also, um zwischen Einschulung und Alltag noch einmal gemeinsam durchzuatmen. Doch die Realität sah in einigen Bereichen leider etwas anders aus, auch wenn meine Fotos in diesem Beitrag schön sind – ich habe sie in voller Absicht nicht auf die unschönen Dinge gerichtet.
Ankunft im Angela Beach Hotel – Ein holpriger Start in den Familienurlaub
Es war bereits dunkel, als wir endlich auf Korfu landeten und mit dem Transferbus nach etwa eineinhalb Stunden endlich beim Angela Beach Hotel ankamen. Zwei schlafende Kinder im Arm, die lange Reise in den Knochen – wir waren bereit für ein schnelles Einchecken und ein gemütliches Ankommen. Der erste Eindruck war durchaus freundlich! An der Rezeption wurden wir von deutsch sprechendem Personal begrüßt, was nach so einem langen Tag wirklich angenehm war. Keine Verständigungsprobleme, keine Hektik, ein kleiner Lichtblick.
Doch dann ging es schon los: Abendessen gab es zwar noch, aber die Auswahl war ziemlich mau. Ein paar lauwarme Reste vom Buffet, der große Hunger blieb da eher auf der Strecke. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnten: Das Thema „Essen“ sollte sich als wiederkehrender Punkt in diesem Familienurlaub etablieren, doch darauf komme ich etwas später im Beitrag.
Die nächste Herausforderung wartete direkt nach dem späten Snack: Eine riesige Hotelanlage. Unser Zimmer lag gefühlt am anderen Ende des Resorts und das im vierten Stock. Mit schlafenden Kindern und Koffern im Schlepptau wurde der Weg trotz Aufzug zur Geduldsprobe. Gepäckservice war Fehlanzeige, also hieß es die Reisekoffer selbst rollen und tragen. Doch unsere großen Level8-Koffer leisteten gute Dienste.
Aber mal ganz ehrlich: Nach einem langen Reisetag wünscht man sich einfach weniger Stress und kürzere Wege. Stattdessen schleppten wir uns im Halbdunkel über holprige Pfade zur Unterkunft, vorbei an Hotelzimmern vor denen sich schmutziges Geschirr stapelte.
Endlich in unserem Familienzimmer Comfort angekommen waren wir von der Größe und Sauberkeit angenehm überrascht. Auspacken würden wir heute nicht mehr und so fielen wir ziemlich erledigt in unsere Betten und Fotos der Unterkunft wollte ich mit all den müden Reisenden auch nicht mehr machen.
Es gab hier in unserem Zimmer im Angela Beach Hotel u.a. eine gut funktonierende Klimaanlage, einen kleinen Kühlschrank, zwei Fernseher (die wir aber nie nutzten), kostenloses WLAN mit ausreichender Bandbreite, eine offene Dusche (die regelmäßig für Überschwemmungen im Badezimmer sorgte) und einen kleinen Balkon auf dem sich das Wasser der Klimaanlage sammelte.
Nicht gerade der Traumstart in einen erholsamen All-Inclusive-Urlaub. Aber wir waren optimistisch: Morgen wird’s bestimmt besser!
Ein erster Morgen im Angela Beach Hotel – Ernüchterung beim Frühstück
Frisch ausgeschlafen und voller Hoffnung auf den ersten richtigen Urlaubstag machten wir morgens auf den Weg zum Frühstücksbuffet im Haupthaus. Immerhin, die Kids waren bestens gelaunt und voller Entdeckerlust.
Die Erwartungen? Ein reichhaltiges intercontinental Buffet mit frischen Früchten, duftendem Brot, Joghurt, Eierspeisen, Kaffeespezialitäten, Säften – das übliche eben. Die Realität? Leider ernüchternd.
Die Auswahl war eher spartanisch: etwas labbriges Brot, ein paar Wurst- und Käsescheiben, lange Wartezeit vor der einzigen Kaffeemaschine sowie aufgeschnittene Gurken und Tomaten, die definitiv schon bessere Tage gesehen hatten. Rührei gab es nur aus dem Tetrapack, Honig und Marmelade einzeln abgepackt – Herkunftsland Europa. Das Frühstück war zwar essbar, aber weit entfernt von dem, was wir in einem familienfreundlichen All-Inclusive-Hotel erwartet hatten. Dieser bedauernswerte Zustand sollte sich die ganze Woche lang auch nicht ändern.
Was besonders auffiel war die Platzsituation. Der Speisesaal war gut gefüllt, die Tische teilweise noch nicht abgeräumt und gereinigt. Unter den anwesenden Gästen war die Stimmung eher verhalten als gut gelaunt und auch das Personal lies sich nur zum schnellen Auffüllen oder hektischen Abräumen der Tische blicken. Ein klarer Minuspunkt, denn mit hungrigen Kindern wünscht man sich einfach eine entspannte Atmosphäre und nicht den Kampf um saubere Sitzplätze. Aber es sollte sich die ganze Woche über nichts daran ändern.
Urlaub für die Kids – Ein bewusster Kompromiss
Bei der Wahl unseres diesjährigen Reiseziels stand von Anfang an fest, dass dieser Urlaub vor allem für die Kinder sein sollte. Nach den vielen Jahren in denen wir Eltern ständig alles organisiert, geplant und gekocht haben, wollten wir diesmal etwas anderes. Ein All-Inclusive-Hotel, das den Kleinen genug zu bieten hat, um sie glücklich zu machen, während wir zumindest ein bisschen durchschnaufen können.
Pools zum Toben, ein Spielplatz zum Klettern und vielleicht ein bisschen Kinderanimation – das waren unsere Vorstellungen. Und ja, wir wussten, dass wir hier vermutlich keine luxuriöse Ruheoase buchen. Der Fokus lag diesmal klar auf Planschen, Spielen und Kinderlachen. Ein Kompromiss, der uns die Erholung bringen sollte, die Eltern eben dann bekommen, wenn der Nachwuchs zufrieden ist.
Pools und Spielplatz im Angela Beach Hotel
Die Poollandschaft im Angela Beach Hotel ist auf den ersten Blick wirklich beeindruckend: groß, sauber und scheinbar gut gepflegt. Im Hauptbereich thront ein flacher Kinderpool neben dem großen Schwimmbecken, über welches sogar eine kleine Brücke führt – optisch wirklich ein Highlight. Direkt daneben die Poolbar, also kurze Wege zu kühlen Getränken, dezente Musik im Hintergrund und kaum Animation, was uns als Eltern ganz recht war. Ein Hauch von Entspannung lag in der Luft… zumindest kurz.
Denn auf den zweiten Blick sah die Sache schon weniger idyllisch aus. Unter den Liegen war trotz fleißiger Mitarbeiter der Kunstrasen stellenweise matschig und total verdreckt. Dazu das bekannte leidige Klischee der Liegenreservierer, die schon früh am Morgen mit Handtüchern ihren Platz sicherten, obwohl überall Verbotsschilder prangten. Bis zum Nachmittag türmte sich dreckiges Geschirr neben den Liegen, ein Problem, das offensichtlich nicht in den Griff zu bekommen war.
Pools für jeden Geschmack, je nach Stimmung
Neben dem Hauptpool gab es noch einen weiteren Pool zwischen den nächsten Hotelgebäuden. Hier lief etwas lautere Musik, was für ein bisschen Stimmung sorgte. Zusätzlich zu den Liegen gab es große, bequeme Säcke zum Reinlegen, die von den Gästen gern in Beschlag genommen wurden.
Vor der Poolbar am Haupthaus wiederum fand sich ein kleinerer Pool, der bei Familien besonders beliebt war. Hier war richtig was los, das Lärmen der Kids hallte durch die Anlage und laute Musik erschallte den ganzen Tag lang aus den Lautsprechern. Für Ruhe suchende Eltern war das natürlich nicht der Ort der Wahl, für Kinder aber scheinbar ein großer Spaß.
Ein echter Pluspunkt war der etwas hinter all den Hotelbauten versteckte Pool mit Rutschen. Zwei unterschiedlich schnelle Bahnen sorgten vor allem bei den Kindern für Nervenkitzel – allerdings nur, wenn der Bademeister vor Ort war. Glücklicherweise war der auch fast den ganzen Tag über da und hatte alles mit strengem Blick im Griff.
Hier grenzt übrigens auch der Bereich der Kinderbetreuung an. Zwei junge Frauen kümmerten sich um die kleinen Gäste, sprachen allerdings kein Deutsch, was für unsere Kids schnell das Interesse bremste. Um schnell mal eine halbe Stunde mit Malen zu überbrücken brauchten wir diesen Service sicher nicht, Malzeug hatten wir selbst dabei.
Der Spielplatz – schöne Idee, schlechte Umsetzung
Direkt hinter dem Rutschenpool lag der große Spielplatz, der auf den ersten Blick viel versprach: Mehrere Hüpfburgen, Klettergerüste und Rutschen. Allerdings öffnete der Bereich erst so spät, dass die griechische Sonne schon all die Spielgeräte aus Plastik gnadenlos aufgeheizt hatte. Die Rutschen an den Hüpfburgen waren schon vormittags zu heiß, um noch richtig Spaß zu machen. Ein Schatten spendendes Sonnendach wäre hier eine echte Abhilfe. Dazu kam der Kiesboden, der für nackte Füße zur Tortur wurde – eine blöde Kombination, wenn man sich auf das Spielvergnügen freut.
Ein weiteres Ärgernis war die Sauberkeit. Dieser Spielplatz schien nur einmal am Tag gereinigt zu werden. Hinterlassenschaften nächtlicher Besucher, sei es Mensch oder Tier, lagen morgens noch unangetastet herum. Ein unschöner Anblick und definitiv nichts für empfindliche Elternnerven.
Überdacht war übrigens das „Spielzimmer“ mit all den blinkenden und hupenden Gerätschaften die Geld kosteten – also Kinder-Fahrautomaten, Spielautomaten, Billiard, etc. Doch so etwas nehmen wir erst gar nicht in Anspruch, auch wenn es Kinderaugen magisch in seinen Bann zieht.
Fazit zu den Pools und dem Spielplatz: Es ist theoretisch alles da, was man für einen Familienurlaub braucht. In der Praxis sorgen fehlende Pflege und organisatorische Schwächen dafür, dass der Spaß immer wieder getrübt wird. Schade eigentlich, denn das Potenzial ist da.
Der Strand – Nah am Wasser, aber dicht gedrängt
Ja, es gibt einen Strand am Angela Beach Hotel, aber man sollte keine paradiesische Weite erwarten. Ein schmaler Streifen mit einer Mischung aus Sand und Steinen, gesäumt von Unmengen hölzernen Liegen mit gepolsterten Auflagen und Sonnenschirmen, die kostenlos für die Gäste bereitstehen.
Klingt gut, aber hier liegt man wirklich dicht auf dicht, teilweise zwischen Büschen und Bäumen, was zwar etwas Schatten spendet, aber auch die Bewegungsfreiheit einschränkt. Nah am Wasser im Sand spielen ist für die Kinder möglich, aber der Platz dafür ist eher bescheiden.
Direkt hinter dem Strand gibt es noch weitere Liegen und schicke Loungemöbel rund um die große Strandbar. Hier gibt’s den ganzen Tag über kalte Softdrinks zur Selbstbedienung, sowie lokale alkoholische Getränke und Kaffee auf Bestellung. Nachmittags gibt es sogar Eis für die Kleinen, ein netter Service, der bei den heißen Temperaturen wirklich Gold wert ist.
Vom Hotelstrand aus hat man übrigens einen tollen Blick auf das albanische Festland, das in der Ferne am Horizont aufragt. Eine hübsche Kulisse, die ein bisschen Fernweh und Neugier bei mir aufkommen lies. Aber in diesem Urlaub war ich vorrangig der Papa und nicht der Reiseblogger.
Ab ins Meer, aber bitte mit Badeschuhen
Das Wasser hier im ionischen Meer ist ein echtes Highlight: Der Strand fällt sanft ins Meer ab, und man kann recht weit hinauswaten, bevor es richtig tief wird. Ideal also für Familien mit kleinen Kindern. Aber Achtung: Der Untergrund ist an vielen Stellen sehr steinig, besonders in Ufernähe. Ohne Badeschuhe kann das schnell unangenehm werden, die sollte man also unbedingt auf die Kofferpackliste für diesen Strandurlaub setzen.
Lautstarke Nachbarn
Nicht ganz so idyllisch ist allerdings das, was sich links vom Strand abspielt. Neben einer Autovermietung steht hier auch ein Bootsverleih, dessen Betreiber mehrmals täglich lautstark mit ihren Motorbooten direkt am Strand vorbeifahren um Werbung zu machen. Das sorgt nicht nur für unnötigen Lärm, sondern stört auch ein wenig das Urlaubsgefühl.
Fazit? Der Strand hat seine Stärken, besonders das flache Wasser und die gute Ausstattung mit Liegen und Schirmen. Aber die unmittelbare Nähe zu anderen Gästen und der laute Bootsverkehr trüben das Gesamtbild ein wenig. Für ein paar entspannte Stunden am Meer reicht’s – große Strandabenteuer sollte man hier aber nicht erwarten.
Essen im Angela Beach Hotel – Kantinenflair statt Urlaubsgenuss
Das Essen im Angela Beach Hotel war leider nichts, worauf wir uns nach einem langen Strandtag gefreut hätten. Der oft bemühte Vergleich mit einer schlechten Kantine trifft es hier ziemlich genau und das sagen nicht nur wir, sondern auch viele andere Gäste in unterschiedlichsten Bewertungsportalen.
Los ging’s schon am Salatbuffet, das jeden Abend von den gleichen „Klassikern“ begleitet wurde: Zaziki, gefüllte Weinblätter (die wohl direkt aus der Dose kamen) und ein paar Zwiebeln, gehobelte Karotten, Gurkenscheiben und Tomatenstücke. Dazu wurde geschmackloser weisser Weichkäse als Feta angepriesen, ab und zu wurde sogar eine Olive gesichtet.
Sämtliche Hauptspeisen wurden lieblos zur Selbstbedienung präsentiert, meist waren sie nur noch lauwarm und in Öl schwimmend. Weichgekochte Nudeln mit einer Bolognese-Interpretation, die nach Zimt und Kardamom schmeckte, Fisch und Fleisch von zweifelhafter Qualität, weiche Pommes – das Angebot ließ selbst bei hungrigen Kindern die Begeisterung schnell abklingen. Ein Bezug zur eigentlich köstlichen griechischen Küche war leider nicht wirklich vorhanden.
Besonders irritierend: Mittags gab es oft undefinierbare Aufläufe, die stark nach Resteverwertung vom Vortag aussahen.
Einziges kleines Highlight war der Gyros-Stand am Mittag, der auch Pommes und Pizza anbot. Entsprechend lang war die Schlange und wenn der Vorrat aufgebraucht war kam auch nichts nach. Dann blieb nur der Gang zurück ins Buffetrestaurant.
Nachspeisen beschränkten sich neben einer kleinen Obstauswahl auf Blechkuchen mit Sirups in wechselnden Geschmacksrichtungen und Wackelpudding in unterschiedlichen Farben oder griechischem Joghurt in Pappbechern. Einfach, aber nicht wirklich etwas, woran man sich gerne erinnern würde.
Auch die allgemeine Stimmung in den beiden zur Essenszeit stets vollen Restaurants trug nicht unbedingt zur Erholung bei. Das Personal war Ende August, Anfang September offensichtlich bereits am Limit, was bei der Masse an Gästen nachvollziehbar ist. Trotzdem war die spürbare Genervtheit nicht gerade einladend. Vor allem aber kein freundliches Wort zu den Kindern wie vor einigen Jahren auf Kreta – das kenne ich anders in Griechenland und Südeuropa generell.
Insgesamt bietet das Essen im Angela Beach Hotel leider wenig, was man von einem All-Inclusive-Urlaub in Griechenland erwarten würde. Für Fans von griechischer Küche, wie wir es sind, ein echter Reinfall. Wer hier satt werden will, muss vor allem eins mitbringen: Geduld und die Fähigkeit, die eigenen Erwartungen weit herunterzuschrauben.
Angela Beach Hotel – Über die Jahre gewachsen, aber mit Schattenseiten
Auf den ersten Blick wirkt das Angela Beach Hotel wie ein charmantes Resort, das Stück für Stück erweitert wurde. Doch je länger wir dort waren, desto mehr zeigten sich die Schwächen in der Infrastruktur. So wurde zum Beispiel direkt neben unserem Gebäude tatsächlich immer wieder Müll verbrannt und der Geruch war alles andere als angenehm.
Ein weiteres Problem war die veraltetete Kanalisation. Wie in fast ganz Griechenland üblich musste das Toilettenpapier in den Mülleimer neben der Toilette statt direkt ins Klo, weil das Abwassersystem mit seinen alten, dünnen Rohren einfach zu anfällig ist. Aber viele Gäste hielten sich wohl nicht daran, das Ergebnis waren regelmäßig verstopfte und überlaufende Abflüsse verbunden mit unangenehmen Gerüchen.
Auch die Außenanlagen wirkten an einigen Stellen ziemlich vernachlässigt. Es fehlte an regelmäßiger Reinigung und gerade in den abgelegeneren Ecken der Anlage hätte man deutlich mehr Pflege erwarten können. Von den den vielen braunen Stellen in den Grünanlagen wollen wir mal absehen, es war ein heisser Sommer und Wasser knapp.
Alles in allem merkt man dem Hotel an, dass es über die Jahre gewachsen ist, aber an vielen Stellen den Anschluss an moderne Standards verpasst hat. Mit ein paar Investitionen in die Infrastruktur und einem besseren Wartungsplan ließe sich hier sicher viel verbessern, doch aktuell bleibt das Potenzial leider ungenutzt.
Rund um das Angela Beach Hotel im Norden von Korfu
Für Ruhesuchende kann diese Abgeschiedenheit des Hotels durchaus ein Pluspunkt sein, wobei das Hotel mit seinen bis zu 2000 Gästen in Spitzenzeiten für genug Trubel sorgt. Diese abgeschiedene Lage bedeutet jedoch auch, dass spontane Ausflüge zu Fuß eher eingeschränkt sind.
Roda in etwa drei Kilometer Entfernung ist die nächste größere Ortschaft mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Bars. Ein kostenloser Shuttlebus des Hotels verkehrt mehrmals täglich nach Roda, sodass Gäste bequem dorthin gelangen können.
In der Hotelanlage selbst gibt es einen kleinen Souvenirshop / Minimarkt, der jedoch nur eine begrenzte Auswahl bietet. Dafür sind die Preise wirklich in Ordnung und die Betreiber sehr nett. Etwas mehr Auswahl findet man in ein paar Minuten Entfernung im Cava Mini Market. Neben Utensilien für den Strandbesuch gibt es in beiden Läden auch schöne Souvenirs, kühle Getränke, Süßigkeiten, Knabberzeug und Eis.
Acquasanta Beach – ein kleiner Geheimtipp in der Nähe
Nur einen Katzensprung vom Angela Beach Hotel entfernt liegt der Acquasanta Beach, ein ruhiger und gepflegter Strand mit viel Sand. Er bietet er eine willkommene Abwechslung zur oft trubeligen Hotelanlage und ist ein großer Sandkasten für die Kinder.
Hier ist es selten überlaufen, was den Ort ideal für entspannte Stunden mit der ganzen Familie macht. In der Umgebung finden sich zudem ein paar Bars und Restaurants, die für Snacks und Getränke sorgen. Für Familien mit Kindern und Ruhesuchende gleichermaßen eine schöne Möglichkeit, die Sonne und das Meer Korfus zu genießen, ohne sich weit vom Hotel zu entfernen.
Gregory’s Fish Taverna – Authentische griechische Küche mit Meerblick
Wer wie wir endlich richtig griechisch essen möchte, sollte Gregory’s Fish Taverna in Astrakeri keinesfalls verpassen. Nur etwa 25 Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt liegt das familiengeführte Restaurant auf einer Klippe über dem Meer. Der Spaziergang dorthin immer am Strand entlang führt einem noch einmal die Schönheit dieser Region vor Augen.
Die charmante Taverne mit ihrer gemütlichen Terrasse und dem Blick aufs ionische Meer serviert typische Mezze, die direkt zum Teilen einladen: Frisches Zaziki, Pitabrot und gebackenen Feta oder Kalamari vom Grill. Schade, dass solche einfachen griechischen Leckereien nicht im All-inclusive Angebot des Hotels zu finden waren.
Auch für Familien ein Volltreffer: Während die Kinder sich an einfachen Nudeln in Tomatensoße erfreuten, kamen die Erwachsenen mit fangfrischem Fisch und zartem Geflügel auf dem Souvlaki-Spieß vom Grill mit Reis voll auf ihre Kosten. Dazu ein schöner griechischer Wein und die Aussicht – genau so sollte Urlaub in Griechenland schmecken!
Fazit: Beim nächsten Mal besser vorbereitet!
Eins steht fest: Beim nächsten selbst bezahlten Urlaub werden wir das Angebot noch genauer unter die Lupe nehmen und uns die Bewertungen im Netz noch sorgfältiger durchlesen. Das Angela Beach Hotel hatte zwar einige Schwächen, aber zumindest die Kinder hatten ihren Spaß und das war am Ende doch das Wichtigste. Für uns Eltern bleibt die Erkenntnis: Besser informiert reist es sich entspannter.
Ich hoffe sehr dieser persönliche, ehrliche und detaillierte Erfahrungsbericht über unseren Aufenthalt im Angela Beach Hotel auf Korfu hilft dem ein oder anderen Erholungssuchenden bei seiner Entscheidung weiter.
Zu den beiden tollen Ausflügen nach Korfu Stadt und mit dem Boot entlang der Nordküste, gespickt mit weiteren lokalen Köstlichkeiten, Badestopps und Einkaufsmöglichkeiten, komme ich im nächsten Blogbeitrag von der eigentlich wirklich wunderschönen Insel Korfu.
Informative Links rund um das Angela Beach Hotel und Korfu
Ausflüge auf Korfu bei GetYourGuide
Reiseführer für Korfu bei Amazon.de
Disclaimer: Der komplette Urlaub mit Kindern im Angela Beach Hotel nahe Roda auf Korfu in Griechenland wurde selbst bezahlt.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...