„Auf einem Vulkan lässt sich leben!” (Inschrift aus Pompeji)
Im September 2011 erfüllte ich mir einen lange gehegten Reisewunsch und buchte eine Woche Pauschalurlaub auf Santorini, der wohl bekanntesten griechischen Kykladen-Insel. Der eingestürzte Vulkan bietet mit seinen typischen weißen Häusern und den blauen Kuppeln jedoch mehr als nur traumhafte Fotomotive. Auch Wandern, Essen und Wein trinken kann man dort vorzüglich, vor allem wenn man sich etwas aus den Touristen-Hochburgen Fira oder Oia raus traut.
Und so wanderten wir am dritten Urlaubstag einmal quer über die Insel – natürlich an der schmalsten Stelle zwischen unserem kleinen Hotel in Imerovigli und dem schwarzen Strand von Exo Gialos.
Gut eineinhalb Stunden ging es die etwa 300 Meter Höhenunterschied teilweise steil bergab, unterwegs gab es viel zu sehen und auch zu probieren. Wild am Straßenrand wachsende Weintrauben, Granatäpfel und Kaktusfeigen schmeckten vorzüglich.Und das einzige was mir an diesem sonnigen Tag Sorgen bereitete, war der lange, steile Weg zurück nach oben…
Menschenleer präsentierte sich der schwarzgraue Exo Gialos Beach im Herbstwind. Dennoch war es noch warm genug für eine kleine Abkühlung im Meer, auch wenn es am Strand und Unterwasser sehr steinig war. Wer allerdings barfuß vom heißen, dunklen Strand ins Wasser lief war wirklich dankbar für die Erfrischung.
Für eine kleine Erfrischung und frischen Kaffee sorgte dann die griechische Taverne am Strand. Allerdings war nicht mehr wirklich viel von der Speisekarte vorrätig und das Personal verstand kaum Englisch. Typisch Nachsaison eben…
Auf dem Rückweg habe ich dann mal die Kamera gezückt um die Eindrücke aus dem Hinterland von Santorini abzulichten. Neben einem Fahrschulgelände mit einem Wald aus Verkehrsschildern faszinierten mich vor allem die alten Häuser und deren Fassaden.
Wie überall auf der Insel führen verschlungene Treppen zu den einzelnen Häusern.
Typisch griechisch: Die Blau-Weiße Färbung der Häuser, Dächer, Fenster und Türen.
Raubtierfütterung auf Santorini… war aber scheinbar nicht lecker, das Brot der Bäuerin.
Unterwegs wurden natürlich auch die kleinen, sehr sauren Weintrauben am Straßenrand gekostet, denn für den Abend war ein Ausflug in das Weinmuseum Santorini geplant und da wollte ich schon wissen wie das Zeug im Urzustand schmeckt. Wie man aus diesen klitzekleinen Weintrauben soviel Wein macht ist mir allerdings heute noch ein Rätsel. Die stark mineralhaltige, vulkanische Erde sorgt auf jeden Fall für einen recht trockenen Wein, was jetzt weniger mein Fall ist. Aber wer’s mag…
Mit einem Bus ging es vom Treffpunkt aus nach Vothonas auf das Gelände der Winery “Vulkanwein”, Inhaber Familie Koutsogiannopoulos. In den kühlen Kellern des Weinmuseum wird anschaulich die Ernte, Verarbeitung und Abfüllung des vulkanischen Weins dargestellt.
Nach dem durchaus interessanten Rundgang war dann ein geselliges Abendessen mit Wein, Weib und Gesang angesagt. An den Tischen wurden die Touristen aus aller Herren Länder bunt gemischt platziert, bei uns saßen einige sehr nette Franzosen und Amerikaner mit denen wir schnell ins Gespräch kamen. Neben dem obligatorischen Kännchen Wein wurde auch ein kleines, griechisches Buffet serviert. Die Menge und Qualität ließ allerdings zu wünschen übrig. Und danach wurde es dann richtig folkloristisch…
Eine mehrköpfige Musikergruppe spielte recht professionell alles von Sirtaki bis hin zu weltbekannten griechischen Schlagern und später kamen dann noch einige Tänzerinnen und Tänzer in landestypischer Tracht dazu. Durch den Wein und die Musik wurde der Abend dann noch etwas ausgelassener, bis hin zum Zerschmettern von extra bereit gestellten Gipstellern, was ganz besonders den Amis große Freude bereitete. Zur letzten Tanzrunde wurde dann das Publikum mit aufgefordert und so bekam jeder Tourist das allabendliche Programm geboten.
Mein Fazit: Für jeden der ein solch typisches Touristenprogramm erleben möchte ist das genau richtig, mir war es schon fast ein bisschen zu viel typisch…
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...