Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung.
(Georg Christoph Lichtenberg)
Ja ich gebe es zu, dieses Zitat stammt nicht aus Calakmul und ist böse, aber irgendwie passend zu meiner kleinen Entdeckungsreise im wunderschönen Maya-Land Mexiko. Außerdem waren bei Hernán Cortés Ankunft die Maya-Stätten aus Stein schon längst verlassen und die Ureinwohner lebten wieder wild im Regenwald. Raus aus der Bequemlichkeit des All-Inclusive-Resorts hieß es auch für mich und ab auf die Straße mit Dirk von www.cenote-diving.com. Mit seinem 5,7 Liter Dodge RAM Pickup-Truck ging es auf eine wirklich tolle Tour, die der der selbst ernannte Tomb Raider in Flip-Flops da auf die Beine gestellt hatte. Alle Sehenswürdigkeiten hatte er vorher schon mehrmals selbst besucht und konnte dazu auch immer ein paar interessante Fakten auftischen.
Übernachtung in den Cabanas Calakmul
Eines der Highlights nach meinem beeindruckenden Besuch bei den Fledermäusen war zweifellos die Fahrt nach Calakmul, einer sagenumwobenen Maya Hochburg im Dschungel von Nordamerika.
Die Nacht zuvor hatten wir in einer günstigen Cabana am Straßenrand, mitten im Biosphärenreservat verbracht. Ein Zimmer mit zwei getrennten Betten und Dusche kosteten damals in Mexikos größtem ökologischen Reservat nur 200 mexikanische Pesos, inzwischen ist man schon etwas teurer geworden. Wie so eine Unterkunft damals aussah ich Euch gerne auf den folgenden Bildern.
Die Cabanas Calakmul liegen ein Stückchen westwärts nach der offiziellen Einfahrt Richtung Calakmul. Einfach vorbeikommen, freundlich nachfragen und sofort einchecken, hier ist fast immer etwas frei – oder vorab online reservieren:
Saubere Zimmer – Mückengitter an den Fenstern – Stromanschluss – was braucht man mehr?
Frohnatur Dirk hat es sich gleich in der Hängematte auf der Veranda gemütlich gemacht.
Abenteuerliche Elektroinstallation am Durchlauferhitzer des Duschkopfes.
Warmes Wasser kommt da nur wenn man sehr wenig aufdreht, aber es reicht zum Duschen!
Der Weg zur Maya-Hochburg Calakmul ist weit…
Am nächsten Morgen ging es dann schon recht früh auf fast immer geraden Dschungelpfaden über 60 Kilometer (!) nach Calakmul. Zweimal wurde bereits vorab unterwegs abkassiert, nur um überhaupt durch das Naturschutzgebiet fahren zu dürfen – da war noch kein Eintritt dabei. Teilweise war die Strecke nicht überall geteert und vom Regen aufgeweicht, da war ich wirklich froh in einem PS-starken Allrad-Fahrzeug mit zu fahren.
Calakmul zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und darauf ist man hier sehr stolz. Entsprechend wird es auch auf einer Plakette am Eingang gezeigt. Der Eintritt lag bei etwa 50,— Pesos und dafür gab es wirklich viel zu sehen. Aber viel los war hier trotzdem nicht. Wir waren wie so oft auf dieser Tour die ersten und hatten das gesamte Areal zu Beginn unserer Runde für uns. Sehr angenehm war auch, dass es hier keine aufdringlichen Verkäufer oder Tourguides gab. Einfach rein und selber entdecken lautete die Devise, fast wie Indiana Jones…
Mein Maskottchen Jack Bearow hängt hier natürlich auch wieder mal rum,
diesmal als Taschenpate zusammen mit dem Single-Bummler vom Wellness-Bummler.
Karte von Calakmul in Campeche, Mexiko
Diese Calakmul Karte ist von Elelicht auf WikiVoyage, CC BY-SA 3.0.
Schon der Fußweg zu den Ruinen von Calakmul ist ein weiteres Mikro-Abenteuer.
Ankunft in Calakmul, Mexiko
Die faszinierenden Ausblicke sind alle Strapazen wert:
Hier wächst die nach über tausend Jahren wieder freigelegte Struktur II / Pyramide II
aus dem Dschungel von Zentralamerika.
Auch von der anderen Seite sehr beeindruckend und
man sieht auch wie die Natur sich im Laufe der Jahrhunderte alles zurück geholt hat.
Hier haben vermutlich einst die feinen Herrschaften des Maya-Adel von Calakmul gewohnt.
Aufstieg auf die Pyramiden von Calakmul
Nach dem anstrengenden Aufstieg über schmale Treppen hinauf auf die 45 Meter hohe Struktur II / Pyramide 2 sieht man dann auch wie sich die kleinere Struktur I / Pyramide 1 aus dem Dickicht erhebt.
Natürlich mussten wir auch hier wie in Palenque ganz hinaufklettern… Ehrensache!
Unterwegs begegneten wir diesem stark verwitterten steinernen Gesicht.
Und hier der Beweis, dass ich auch selbst vor Ort war… also das Bild oben!
Flora und Fauna im Calakmul Biosphärenreservat
Die eigentlichen Herrscher über die Maya-Hochburg Calakmul hinterlassen überall ihre Spuren in Form von Tretminen auf den Wegen. Wer Pech hat steht dann direkt drunter wenn die Bombe fällt…
Aber auch andere, farbenprächtige Urwaldbewohner lassen sich blicken.
Wenn die Natur sich zurückholt was ihr gehört…
Wer sich Zeit lässt und mit etwas Sportsgeist die beiden großen Pyramiden erklimmt um dann von oben die atemberaubende Aussicht über diese faszinierende Maya-Hochburg zu genießen, ist in etwa eineinhalb Stunden durch. Ein Abenteuer für so kleine Entdecker wie mich war es allemal und jeder der in Mexiko zu Besuch ist und die Zeit hat sollte sich die Ruinen von Calakmul auf jeden Fall ansehen!
Reiseblogger-Tipp: Ganz wichtig bei diesem Besuch in Calakmul mitten im Regenwald war auf jeden Fall der richtige Mückenschutz. Man ist nicht wie in der Mayastätte Tulum direkt am Meer und hat keine stetig wehende kühle Brise um die Nase. Bei dieser Hitze und der herrschenden Luftfeuchtigkeit schwitzt man einfach extrem und das lockt die Steckmücken an. Erster Tipp ist schon mal eine lange Hose, auch wenn das manchem zu warm erscheint – es hilft und stört auch nicht all zu sehr.
Das von mir mitgebrachte Autan Tropical half leider nur bedingt, besser war da schon das lokal angebotene OFF in der Sprühdose, welches die Stechmücken nicht nur über Stunden erfolgreich abhielt, sondern auch bereits gestochene Hautpartien abschwellen ließ. Also spart Euch das Gewicht im Koffer und kauft das Zeug hier vor Ort in Mexiko.
Das war nun der vorerst letzte Bericht direkt aus Mexiko, morgen Abend geht mein Flieger nach Hause und da wartet schon wieder jede Menge Arbeit auf mich. Auf jeden Fall habe ich aber auch noch jede Menge Content hier aus dem Land der Maya und werde in den kommenden Wochen sicher noch den ein oder anderen Reisebericht veröffentlichen.
Mehr über Calakmul im Web
Reiseführer Mexiko bei Amazon.de
Disclaimer: Die komplette Reise nach Mexiko, das Hotel und sämtliche Ausflüge, so wie auch dieser zur Maya-Hochburg Calakmul, wurden von mir selbst geplant und bezahlt. Vor Ort unterstützt wurde ich in diesem Fall von meinem langjährigen Freund Dirk Penzel, welcher seit ein paar Jahren in Playa del Carmen lebt und arbeitet. Die Berichterstattung und meine Meinung ist wie immer offen, ehrlich und ungeschminkt.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...
Tolle Bilder, schöne Erlebnisse. Würde mich auch mal reizen.
Viele Grüße
Matthias Vogelmann
http://www.vogelmann-adventure.de
Danke Matthias! :-)
Aber Du bietest doch auch tolle Erlebnisse an. Nur eben auf der anderen Seite der Welt, in Asien. Da war ich noch nicht… aber ich arbeite daran! ;-)
Viele Grüße zurück
Daniel
Hi!
Ein interessanter Bericht über Calakmul! Ich fahre auch in 4 Tagen für einige Wochen nach Mexiko und würde auch gerne Calakmul besuchen, weiß aber nicht und finde auch nix darüber wie ich dort ohne eigenen Mietwagen hinkomme. Kannst du mir da weiterhelfen? Fahren kleinere Busse aus Chetumal oder so dorthin?
Vielen Dank und schöne Grüße aus Hannover
Hallo Julien!
Wende Dich doch da am Besten mal an meinen Kumpel Dirk, der mit mir die Tour gemacht hat. Er lebt in Mexiko und weiß da sciher mehr: http://www.cenote-diving.com/
Bestell liebe Grüße von mir! ;-)
Hallo, ich war im Februar 2024 hier. Die Deutsche Bahn baut eine Schienentrasse quer durch den Urwald nach Calakmul incl eines riesigen Bahnhofs mit Vorplatz. Die Zufahrt vom neuen Bahnhof zu den Pyramiden wird ebenfalls völlig erneuert. Vor der Pyramidenstdt wird ein riesiger Parkplatz angelegt. Um das ganze zu realisieren sind hunderte LKW und viele Bagger 7 Tage die Woche 24 Stunden am Werken. Die neue Bahnlinie ist 1.500km lang. Auf den gedamten 1.500 km wird der Regenwald auf 200m Breite abgeholzt. Die Straßen werden ebenfalls ausgebaut. Also Calakmul ist nur Staub und Lärm. Dieser Tren Maya ist nur da um die wichtigsten Pyramiden für den Tourismus zu erschließen, nicht für Bevölkerung. In den Dörfern werden dazu noch die passenden Hotels gebaut. Super von der Deutschen Bahn. Wem gehört die noch?
Lieber Speer,
ich selbst war vor über zehn Jahren in Calakmul, daher kann ich zu den aktuellen Geschehnissen dort leider nicht viel sagen.
Doch der Tren Maya ist eigentlich ein Mega-Projekt von Mexikos Präsident López Obrador und nicht direkt ein Projekt der Deutschen Bahn. Die Bahn ist zwar beteiligt, aber Initiator ist die mexikanischen Regierung.
Sie verspricht sich davon Jobs und Tourismus, aber die Kritik wegen Umwelt- und sozialen Bedenken ist laut, was man so liest.
Danke für den Hinweis und dass du deine Erfahrungen geteilt hast! Hast Du denn aktuelle Fotos für mich?
Viele Grüße
Daniel