„Das Haus ist klein, aber das Herz ist groß.“ (Sardisches Sprichwort)
Sardinien ist als zweitgrößte Insel Italiens zu groß, zu schön und vor allem viel zu facettenreich, als dass man es so einfach in einer einwöchigen Rundreise abhaken könnte. Darum konzentrierte sich mein erster zweiwöchiger Aufenthalt auf den Norden und die Region zwischen um Olbia und dem eher unscheinbaren Örtchen Palau. Letzteres ist als Ausgangspunkt für begeisternde Ausflüge ebenso gut geeignet wie als Stützpunkt für Sonnenanbeter und Badegäste. Tolle Unterkünfte und beste sardische Gastfreundschaft für den gesamten Norden bietet unter anderem die Hotelkette Delphina Hotels. Erholung und Genuss stehen hier im Vordergrund.
Neben all den genialen Stränden entlang der Costa Smeralda und dem wunderschönen La Maddalena, welches man von Palau aus einfach mit der Fähre erreichen kann, sind natürlich das Capo d’Orso mit dem namensgebenden Bärenfelsen, das Künstlerdorf San Pantaleo mit seinem Wochenmarkt und die Heimat der Reichen und Schönen Porto Cervo einen Abstecher wert.
1. Ausflugstipp: Capo d’Orso – der Bärenfelsen bei Palau
Zu aller erst empfehle ich Euch natürlich das Wahrzeichen von Palau, welches hoch auf einem Berg gegenüber der Stadt steht. Nicht von jedem Winkel aus wirkt der massive Felsen wie ein Bär, doch direkt aus Palau betrachtet ist es unverkennbar. Das Parken direkt am Eingang zum Bärenfelsen ist gerade zur Hochsaison eine Herausforderung, aber die Mühen lohnen sich und auch die paar Euro Eintritt sind es auf jeden Fall wert.
Nach einem kurzen und leichten Anstieg erreicht man schon den Gipfel und kann von der Rückseite des Berges, unter anderem aus einem kleinen Bunker, einen Blick auf die ehemaligen Verteidigungsanlagen Batteria di Capo d’Orso werfen.
Der Wind weht meist sehr stark hier oben auf den Hügeln und Bergen von Sardinien, besonders in der Nähe des Meeres, wie hier über Palau. Das ist einer der Gründe für all die bizarr geformten Felsen. Der Bärenfelsen ist ein ganz besonderes Exemplar, im Bild ganz oben im Beitrag sieht man ihn zumindest einmal von hinten. Aus Sicherheitsgründen darf man derzeit leider nicht weiter klettern um den Bärenfelsen in seiner gesamten Schönheit abzulichten.
Aber auch aus der Nähe, wie etwa hier am Kopf des Bären,
ist dieses gigantische, von der Natur geformte Kunstwerk mehr als beeindruckend.
Die Aussicht auf Palau, La Maddalena und die Straße von Bonifacio ist atemberaubend.
Während unserer Flitterwochen an Bord der MSC Preziosa mit Start im Herzen von Italien, haben wir den markanten Felsen sogar vom Kreuzfahrtschiff aus entdeckt. Hier geht’s zum Blogbeitrag:
2. Ausflugstipp: Künstlermarkt in San Pantaleo nahe Palau
Das kleine Bergdorf San Pantaleo liegt nur eine gute halbe Stunde mit dem Auto von Palau entfernt und ist normalerweise ein eher ruhiges Örtchen, wie man auf den folgenden Bildern ganz gut sehen kann.
Hier würde man beim Durchfahren höchstens mal einen kurzen “technischen Halt” machen…
…wäre da nicht der Ruf, den sich diese Kommune in den letzten Jahren erarbeitet hat. San Pantaleo auf Sardinien ist ein Künstlerdorf, mit vielen kleinen Werkstätten, welche Ihre Kunstwerke in der Regel eher dezent anbieten.
Die beschauliche Pfarrkirche im Zentrum der Ortschaft ist von außen ebenso sehenswert…
…wie von innen, aber das eigentliche Highlight der Woche spielt sich in San Pantaleo jeden Donnerstag Vormittag auf dem Platz vor der Kirche ab.
Der leere Dorfplatz / Markplatz von San Pantaleo auf Sardinien.
Ich zitiere von der Webseite Sardinen.com: ”Keramik, Schmiedekunst- und Holzarbeiten, Taschen, handgenähte Kleider, Tücher und Wollschals werden in kleinen Werkstätten hergestellt und verkauft…”
Also meine Herren, steckt die große Geldbörse ein, das könnte teuer werden. Ich war an einem anderen Wochentag dort…
Ein kleiner Cappuccino an der Piazza della Chiesa rundet den Besuch ab.
2. Ausflugstipp: Flanieren in Porto Cervo nahe Palau
Die Ortschaft wurde in den Sechziger Jahren im Auftrag des Aga Khan im Stile eines sardischen Fischerdorfes nahe Palau erbaut und lockt seither den Jetset aus aller Welt an, was man nicht zuletzt an den teuren Yachten im kleinen Hafen und den exklusiven Flaniermeilen ganz gut erkennen kann. Das trieb auch die Grundstückspreise weit nach oben, wie weit beschreibt folgender Artikel in der FAZ recht gut:
Aber dort spazieren gehen und sich die wunderschöne Ortschaft ansehen ist kostenlos.
Zu sehen gibt es genug, nicht nur im neuen Yachthafen von Porto Cervo.
Vor allem die Architektur ist atemberaubend, was selbst James Bond 1977 für den Film “Der Spion, der mich liebte” hierher lockte. (https://www.jamesbondlifestyle.com/product/hotel-cala-di-volpe-sardinia-italy)
Porto Cervo – ein Ort wie ein Gemälde!
Wer möchte nicht mit so einem Ausblick wohnen?
Da konnte ich einfach nicht widerstehen und musste mich ausnahmsweise mal etwas mit den Fotos spielen…
…ebenso wie hier beim absoluten Highlight von Porto Cervo, der wunderschönen neosardischen Kirche Stella Maris, dem Wahrzeichen der Costa Smeralda.
Das auf den ersten Blick eher schlichte Gotteshaus aus dem Jahr 1968
beherbergt einige wertvolle Überraschungen im Inneren.
Der Altar mit einem deutschen Kruzifix aus dem 16. Jahrhundert und eine Orgel aus dem 17. Jahrhundert bestechen ebenso wie das riesige Weihwasserbecken, bestehend aus einer polynesischen Riesenmuschel.
Neben dieser Statue wartet jedoch noch eine größere Sehenswürdigkeit in der Stella Maris.
Die wunderschöne „Madonna Dolorosa“ des spanischen Malers El Greco.
Mehr Informationen zu dieser faszinierenden Kirche findet Ihr auf der italienischen Webseite https://www.consorziocostasmeralda.com/portfolio-item/parrocchia-stella-maris/.
Zum Abschluss noch ein Panorama-Bild von Porto Cervo und der Kirche Stella Maris.
Natur, Kultur und Shopping – ich hoffe es war für jeden etwas dabei in diesem Blogbeitrag. Es würde mich freuen, wenn Euch diese drei Ausflugstipps für Euren Aufenthalt rund um Palau im Nordosten von Sardinien ein wenig inspirieren. Weitere Ausflüge in der Region werde ich nach und nach wieder mit vielen Bildern veröffentlichen, sobald ich etwas Zeit dazu finde.
Disclaimer: Die komplette Reise nach Sardinien wurde selbst organisiert und bezahlt. Tolle Ideen für die Ausflüge wie diese rund um Palau habe ich von der sehr fundierten Webseite www.sardinien.com, der Smartphone-App von TripWolf und nicht zuletzt vom POLYGLOTT on tour Reiseführer Sardinien. Vielen Dank an die kostenlose Bereitstellung des Reiseführers an den Verlag Travel House Media.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...
Sardinien ist durch die günstigen Flüge mittlerweile perfekt für einen Wochenendtrip mit Handgepäck. Und so werden wir auch dieses Jahr mindestens 3mal runterfliegen