Ein erlebnisreicher Tagesausflug mit Hund am Lago Maggiore: Von Stresa mit der Fähre über den See zum Kloster Santa Caterina, am Nachmittag auf den Monte Mottarone und weiter zum Lago D’Orta – dem Ortasee.
Ankunft in Stresa am Lago Maggiore
Einen besonders ereignisreichen Tagesausflug hatten wir für die erste Woche unseres Aufenthaltes in Arona am Lago Maggiore geplant. Dafür wurde auch extra der Wecker gestellt, denn wir wollten auf jeden Fall einen kostenlosen Parkplatz im mondänen Stresa ergattern. Ein Stück vor dem Hafen kann man entlang der Straße gut parken. Direkt am Hafen kostet das und die als Kapitäne verkleideten Touristenfänger waren furchtbar wichtig – bis sie unseren Hund im Schlepptau bemerkten… ab da hatten wir plötzlich Ruhe, denn borromäische Inseln mit Hunde ist nicht erlaubt!
Stresa im italienischen Piemont ist auf jeden Fall der exklusivste Urlaubsort auf der italienischen Seite des Lago Maggiore, das bemerkt man bereits bei der Durchfahrt in Richtung des schweizerischen Teils des Lago Maggiore mit Ascona und Locarno. Entlang der wunderschön gestalteten Uferpromenade reiht sich ein teures Hotel an das nächste, alle mit herrlichem Blick auf die vorgelagerten borromäischen Inseln namens Isola Bella, Isola Madre und Isola dei Pescatori.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Borrom%C3%A4ische_Inseln
- https://www.stresaturismo.it/de/ausfluege/borromaischen-inseln/
Wer also etwas mehr Geld im Urlaub ausgeben will, dafür Wellness und Luxus erwartet, ist hier genau richtig. Das sieht man auch an den etwas exklusiveren Autos und den unvermeidlichen kleinen Hunden in teuren Handtaschen. Ob die auf die borromäischen Inseln mit ihren Gärten dürfen?
Borromäische Inseln am Lago Maggiore? Leider nicht mit Hund!
Da wir mit unserer hübschen belgischen Schäferhündin Estrela im Urlaub am Lago Maggiore waren und die damals bereits zwölf Jahre alte Dame partout nicht in eine Handtasche passte, durften wir leider nicht Richtung borromäische Inseln aufbrechen. Schade, denn insbesondere die oben gezeigte Isola Bella mit ihrem botanischen Garten hätte uns wirklich sehr interessiert.
Reiseblogger Peter war dort und hat einen tollen Reisebericht darüber geschrieben: https://peterstravel.de/botanische-gaerten-lago-maggiore/
Also entschieden wir uns spontan für die Überfahrt zum spektakulär gelegenen Eremitenkloster Santa Caterina del Sasso, welches auf der anderen Uferseite in der Lombardei liegt. Zwar ist auch im Kloster kein Hund erlaubt, wie wir dann bei Ankunft erfuhren, aber was es zu sehen gibt hat man auch in einer knappen halben Stunde abgearbeitet und man kann sich dann abwechseln. Schade finde ich nur, dass man diese Infos vorab nirgends im Web bekam – bis jetzt…
Da wir viel zu früh dran waren gönnten wir uns im kleinen Cafe am Hafen einen Cappuccino mit einem Cornetto als zweites Frühstück. Der freundliche Service und der italienisch günstige Preis überraschten uns sehr positiv im ansonsten eher recht exklusiv wirkenden Stresa. Einen Ort weiter, in Baveno am Lago Maggiore, sieht es schon wieder anders aus.
Die Lago Maggiore Fähre nach Santa Caterina del Sasso
Die Überfahrt nach Santa Caterina del Sasso kostete uns 6,80 Euro hin und zurück pro erwachsene Person, Kinder und Hunde ab einer gewissen Größe zahlten die Hälfte. Infos zum Schiffsverkehr am Lago Maggiore bietet die Webseite http://www.navigazionelaghi.it/, leider ist sie nicht komplett ins englische übersetzt und die jeweiligen Preise erfährt man erst am Schalter. Auf den Schiffen herrscht zwar eigentlich Maulkorbpflicht für Hunde, doch die lässig-italienischen Kontrolleure an Bord sehen das nicht so streng außerhalb der Hauptsaison.
Die Lago Maggiore Überfahrt dauerte eine knappe Viertelstunde und je näher wir dem Kloster kamen, desto spektakulärer wurde der Anblick. Doch das Wahrzeichen des Langensee versteckte sich so früh am Tag noch vor der Sonne hinter den steilen Klippen am Seeufer…
Das Eremitenkloster Santa Caterina del Sasso am Lago Maggiore
Diese wanderte hier am anderen Ufer in der Lombardei erst zum Mittag hin so weit über den Berg, dass sie ihr Licht auch auf das Kloster warf. Dafür war es wirklich schön ruhig, lediglich eine Schulklasse und ein paar wenige Touristen hatten sich kurz vor 10:00 Uhr am Morgen hier her verirrt.
Die Aussicht vom Kloster Santa Caterina del Sasso am Vormittag auf den Lago Maggiore.
In der Kirche war dann der Sarg mit der Mumie des Eremiten Alberto del Sozzi aufgebahrt. Als einziger Überlebender eines Schiffsunglückes auf dem Lago Maggiore kam er genau hier an Land und gründete das Kloster.
In der wirklich hübsch ausgestatteten kleinen Kirche hört man ergreifende Mönchsgesänge vom Tonband, während es im Eingangsbereich es einen kleinen Klosterladen mit Heilkräutern, Seifen, Tinkturen und ein paar Andenken gibt. Der Eintritt zur Anlage ist kostenlos.
Kurz vor Mittag holte uns dann das Boot wieder ab…
…und jetzt beim Ablegen schien die Sonne endlich auf die uralten Gemäuer.
Sieht das nicht faszinierend aus?
So eine kleine Kreuzfahrt über den Lago Maggiore war für mich als Kreuzfahrtblogger auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung im Urlaub an Land.
Mittags in Stresa am Lago Maggiore
Nach unserem Mittagessen am Stadtplatz in Stresa, wo wir für wenig Geld wirklich viel Pasta bekamen, und einem Spaziergang durch die Einkaufsmeilen rundherum, wollten wir noch etwas höher hinaus.
Mit dem Auto auf den Monte Mottarone am Lago Maggiore
Der 1.491 Meter hohe Monte Mottarone liegt gleich hinter Stresa und bietet eine wunderbare Aussicht auf den Lago Maggiore. Aber nicht zu Fuß oder mit der Seilbahn ging es für uns hoch hinaus, nein, mit dem eigenen Auto kann man fast ganz hinauf in luftige Höhen.
Wer die Strecke direkt von Stresa aus fährt muss für die Privatstraße Maut entrichten. Völlig ohne Kosten geht es hingegen bergauf, wenn man zehn Kilometer Umweg über Gignese und Armeno macht und dabei billigend in Kauf nimmt noch jede Menge schöne Landschaften zu bewundern.
Etwa zehn Minuten steiler Fußweg sind es vom Parkplatz zum Gipfel des Monte Mottarone, doch der fantastische Ausblick auf den Lago Maggiore ist diese letzte kurze Anstrengung wert.
Der Alpyland auf dem Monte Mottarone
Ein absolutes Highlight ist die Fahrt mit dem Alpyland, einer ganzjährig geöffneten Rodelbahn für jung und alt. Eine Fahrt kostet nur fünf Euro und ist wirklich eine Mordsgaudi für Eltern und Kinder.
Da ich bei der kurvenreichen Abfahrt verständlicherweise mit bremsen beschäftigt war,
gibt es nur ein Bild vom Weg zurück nach oben – und auf meine blassen Waden.
Auf der anderen Seite des Gipfels sieht man bereits unser nächstes Ziel: Den Lago D’Orta – der Ortasee!
Ankunft am Lago D’Orta – dem Ortasee
Hier am gut besuchten Ortasee kommt man leider nicht um einen kostenpflichtigen Parkplatz herum. Kein Wunder, gehört dieses italienische Kleinod doch wie etwa das Hexendorf Triora in Ligurien, Castelsardo auf Sardinien oder Borghetto in Venetien zur Vereinigung I Borghi Più Belli D’Italia (Die schönsten Dörfer Italiens).
Aber zwei Stunden für vier Euro reichten uns um den kleinen Ortskern von Orta San Giulio und die Piazza Motta zu besichtigen, wenn man bereits zum zweiten mal an diesem Tag Dank der Begleitung durch einen Hund nicht auf ein Boot darf. Mehr über diese sehenswerte kleine Ortschaft hat die bunte Christine in ihrem Reiseblog zusammengestellt: Orta San Giulio am Lago D‘Orta: Plötzlich im Paradies.
Panoramabild des bunten Piazza Motta in Orta San Giulio.
Das mit dem Hund wussten wir aber dieses mal bereits vorab und waren daher auch nicht enttäuscht, denn das Panorama mit der kleinen Insel im Ortasee war wunderschön und mit einem frischen italienischen Gelati in der Hand ein wahrer Genuss. Fast wären wir auch noch länger geblieben, aber für das Abendessen hatten wir bereits am Vortag eingekauft und der Weg zurück zu Fuß zum Parkplatz war doch etwas weit.
Tolle Tagesausflüge mit Kindern am Lago Maggiore
Disclaimer: Dieser Beitrag wurde in keiner Form gesponsert. Interessante Tipps für Ausflüge rund um den italienischen See Lago Maggiore stammen aus dem POLYGLOTT on tour Reiseführer Lago Maggiore, Luganer und Comer See: Mit großer Faltkarte, 80 Stickern und individueller App. Vielen Dank dafür an den Verlag.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...
Hi, vielen Dank für den schönen und sehr hilfreichen Blog-Eintrag! Waren heute mit Dackel am Lago Maggiore und haben den Tag ähnlich gestaltet. Hat alles super geklappt!
Das freut mich zu lesen! Wie war es denn so in Zeiten von Corona am Lago Maggiore?