Ein klein wenig Gruseln und ganz viel Augenweide erwartete uns im Urlaub in Ligurien während des Besuchs im kleinen Hexendorf Triora, nur etwa 45 Minuten Fahrzeit von der Küste nahe Imperia entfernt.
Es war wirklich ein toller Italienurlaub am Meer mit dem eigenen Auto. Unsere Unterkunft hatten wir damals in strandnähe direkt gebucht, als Ausgangspunkt für unsere Entdeckungstouren entlang der ligurischen Blumenriviera und ins bergige Hinterland war das ideal. Eines der Ziele sollte das norditalienische Bergdorf Triora werden…
Triora und sein Hexenkult in den Bergen von Ligurien
Landkarte von Triora
Die Anfahrt nach Triora
Steil bergauf ging es bei diesem Ausflug in die ligurischen Berge. Meine liebe Frau kannte den Weg bereits von einem früheren Aufenthalt hier und freute sich schon sehr darauf mir dieses malerische Kleinod zu präsentieren. Und sie hatte wirklich nicht zu viel versprochen…
“Hilltop Towns in Italy” sind bei Touristen aus den USA und Asien sehr beliebt, so auch das faszinierende mittelalterliche Triora in der Provinz Imperia. Wie Castelsardo, Bosa oder La Maddalena auf Sardinien gehört auch dieser schmucke Ort zu den I borghi più belli d’Italia, den schönsten Dörfern Italiens.
- https://borghipiubelliditalia.it/borgo/triora/ (italienische Webseite)
Willkommen bei den Triora Hexen
Wenn es dann noch eine kleine Gemeinde so gut versteht eine Hexengeschichte aus dem dunklen Mittelalter passend zu vermarkten lockt das zusätzlich Touristen aus aller Welt an.
Man wird hinreichend gewarnt bevor man das Hexendorf auf 780 Metern über dem Meer betritt.
In den Gassen des mittelalterlichen Hexendorfes Triora
Ein letzter Blick zurück vom Parkplatz unterhalb des historischen Dorfkerns…
…und schon geht es hinein in das bunte Treiben.
Von einigen kleinen Läden mit typischen Andenken, sowie Marmelade, Honig, Wurst und Käse aus der Gegend rund um die Ortschaft, wird man als Besucher hier begrüßt.
Durch ein Gewirr von engen Gassen und Durchgängen…
…über steile Treppen und grob gepflasterte Wege…
…gelangt man durch den mittelalterlichen Ortskern
von Triora an den höchst gelegenen Punkt des Dorfes.
Für Rollstuhlfahrer ist der gesamte Ort leider nicht geeignet und auch bei Regen ist von einem Spaziergang abzuraten. Zu glatt und zu rutschig sind mit einfachen Steinen gepflasterten Wege dann.
Der fantastische Ausblick über Triora
Wer sich jedoch bei gutem Wetter hier hinauf wagt
wird mit einem grandiosen An- und Ausblick belohnt.
Triora gilt ganz zurecht laut Touring Club Italiano als einer schönsten Orte in Italien und ist wie das Dorf Borghetto in Venetien Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia (Die schönsten Orte Italiens).
Ein anderer Blickwinkel auf das Hexendorf
Schnell ist man durch den ersten Teil des kleinen Bergdorfs durch und entdeckt bei genauerem Hinsehen auch den schmalen Pfad, der von den Häusern wegführt.
Der kurze Weg geht noch einmal etwas bergauf und belohnt den Wanderer mit einer herrlichen Aussicht auf die Umgebung Richtung Corte, dem Nachbardorf am Berg gegenüber.
Und auch der Blick auf Triora selbst ist sehenswert.
Mittlerweile lockt der kleine Ort auch zahlreiche Wanderer und Mountainbiker an.
Kein Wunder, wenn man solch malerische Flecken zu bieten hat.
Ein Ort der Ruhe, etwas abseits von den Touristenscharen im historischen Ortskern.
Weitere Impressionen aus dem Hexendorf Triora
Auch hier im beschaulichen Dörfchen auf dem Berg kann man übrigens Ferienwohnungen mieten, im kleinen Garten unter diesem Schieferdach wartete sogar ein kleiner, strahlend blauer Swimmingpool.
Ein vollwertiges Hotel mit Wellnessbereich sucht man hier allerdings vergeblich und auch der nächste Supermarkt für Selbstversorger ist einige Kilometer entfernt.
Über diese erfinderische Art von Recycling kann man geteilter Meinung sein –
es hat aber durchaus was seine Blümchen in Bierdosen zu pflanzen…
Parkplatznot macht erfinderisch.
In diese kleine Garage aus dem Mittelalter passen scheinbar sogar zwei Gefährte.
Selbst im Spätsommer blühten hier an der ligurischen Blumenriviera noch einige Pflanzen, was dem kleinen mittelalterlichen Triora einen einmaligen Charme verleiht.
Ausblick aus einer Ruine in Triora in den regionalen Naturpark ligurische Alpen:
https://parconaturalealpiliguri.it/
Zurück im Ortskern von Triora
Im Ortskern zurück erwartet den Besucher noch das Museo Regionale Etnografico e della Stregoneria, ein Heimat- und Völkerkundemuseum mit dem Forschungsschwerpunkt Hexenkunde – das sparten wir uns allerdings an diesem schönen Tag. Wer es besuchen möchte findet online die passenden Informationen:
Wir fanden trotz einiger Baustellen und Umleitungen entlang des Weges…
…noch den Weg zum Dorfplatz an der Kirche…
…wo wir bei einer Tasse Cappuccino den Kindern beim Spielen zuschauten.
Hier im Zentrum des Ortes war die Gefahr wesentlich geringer, dass der Fußball bei einem Fehlschuss den ganzen steilen Berg hinab kullert.
Abschied von den Hexen von Triora
Und unsere Bärchen statteten den inzwischen eigentlich gar nicht mehr soooo schrecklichen Hexen noch einen Besuch ab, während wir uns mit Käse, Marmelade und Honig eindeckten.
Mein Fazit: Italien und Ligurien von seiner schönsten Seite zeigte sich uns in Triora und das ganz ohne irgendwelche Kosten für Eintritt. Dieser Ort begeistert nicht nur kleine Hexen und große Magier sondern auch Liebhaber von mittelalterlicher Architektur und grandioser Landschaft. Als Reiseziel ist dieses Bergdorf in der Provinz Imperia nur bedingt zu empfehlen, als Ausflugsziel beim Urlaub an der Blumenriviera in Italien jedoch großartig.
Webseiten über Triora in Ligurien
Dieser Blogbeitrag nimmt an der Blogparade Italien Geheimtipps – Urlaub in Italien abseits des Gewohnten teil.
Reiseführer Ligurien bei Amazon.de
Disclaimer: Die komplette Reise nach Ligurien wurde selbst geplant und bezahlt. Tipps für Ausflüge wie diesen in das kleine Hexendorf hatte ich aus den Reiseführern DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Ligurien,POLYGLOTT on tour Reiseführer Ligurien und Regionenführer Ligurien/Piemont: Reiseführer inklusive Faltkarte (Go Vista Info Guide).
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...
Super ineressanter Blog Beitrag, du suchst dir wirklich immer die schönsten Orte aus! In Ligurien war ich noch nie, obwohl ich gebürtig aus Italien komme, Steht jetzt auf jeden Fall auf meiner Liste. Ich finde so kleine Ich würde es lieben in so einem Dorf zu leben. Ich freue mich auf Beiträge von deinen nächsten Reisezielen :-)
LG Loredana
Triora höre ich wirklich zum ersten mal :). Sieht nach einem kleinen aber schönen Dorf aus. Viele Grüße
Triora ist ein wunderbares Bergdorf in Ligurien. Mit dem alljährlichen Steinpilzfest ist es in der Region unübertroffen.