Sal Rei auf Boa Vista ist zwar mehr Dorf als Stadt, aber dennoch der größte Ort dieser wunderschönen Kapverden Insel im Atlantischen Ozean vor Afrika.
Einen ganzen Tag lang faul am Hotelpool des All-Inclusive-Resorts Iberostar Club Boa Vista liegen ohne neue Eindrücke von Land und Leuten? Das gibt’s bei mir nicht! Ich muss raus, will etwas sehen von meinem Reiseziel, auch wenn das als Alleinreisender manchmal etwas unangenehm werden kann.
Mit dem Taxi vom Hotel nach Sal Rei
Im Fall von Sal Rei, der Inselhauptstadt der kapverdischen Insel Boa Vista fühlte ich mich nach dem Aussteigen aus dem Taxi leicht überfordert. Denn kaum hatte ich den ersten Fuß auf die Straßen der kleinen Stadt gesetzt, wurde ich sofort regelrecht von Straßenverkäufern und Lockvögeln belagert.
All das Positive was ich in den vergangenen eineinhalb Tagen am Strand auf dem schönen Boa Vista so genossen hatte war hier mit einem Schlag weg. “Hey my friend!”, “Where do you come from?” oder “Need a Taxi?” schallte es aus jeder Ecke und gleich liefen all diese Menschen auch schon freundlich grinsend auf mich zu. Diese Mentalität mag ich einfach nicht, das gebe ich hier offen und ehrlich zu. Ich will die Gegend erkunden, in Ruhe Fotos machen und dann auch etwas einkaufen – aber sicher nicht in einem Shop der mich so aufdringlich drin haben will. So etwas schreckt mich eher ab und ich bin mir sicher das geht auch anderen Reisenden so.
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In meinem Fall wollte ich zwei ganz bestimmte Sachen: Kaffee, Thunfisch und Salz von den Kapverden!
Keine falsche goldene Uhr, keinen handgebastelten Schmuck, keine billige Sonnenbrille, keine doofe Kappe aus China und ganz sicher keine senegalesischen Schnitzereien.
Und so ließ ich mich auf der Suche nach einem ganz einfachen Supermarkt durch die Straßen treiben, stets auf der Hut vor den lauernden Grinsebacken, immer ein freundliches “No interest!” auf den Lippen, die Hand zum Abwinken parat und die kleine Kamera schussbereit…
Bilder aus Sal Rei, Boa Vista, Kapverden
Wasserlieferung mit dem Traktor in Sal Rei auf Boa Vista. Kanalisation Fehlanzeige, hier wird noch alles mit der Hand geliefert und auch entsorgt.
Die kleine katholische Kirche Santa Isabel in Sal Rei auf Boa Vista.
Diese Kirche ist übrigens so ziemlich der einzige Fleck in Sal Rei an dem man nicht belagert wird.
Im kleinen Markt Mercado Municipal gibt es eine reiche Auswahl an frischem Obst und Gemüse von den Kapverden.
Besonders lecker, da mit viel Sonne gereift und Hauptbestandteil der einheimischen Küche: Orangen, Mango, Süßkartoffel und Chilischoten.
Direkt am Stadtplatz Largo Santa Isabel das alte jüdische Handelshaus Casa Ben O’Liel.
So ruhig geht es im Zentrum von Sal Rei zu – geteerte Straßen sind auf der ganzen Insel Boa Vista Fehlanzeige.
Frischer Cappuccino für nur 1,20 Euro oder kalte Coca Cola für nur 1,00 Euro im Cafe und Bistro Esplanada Silves im Zentrum von Sal Rei. Da kann man sich nicht beschweren. Hier gibt es auch abends oft Livemusik mit Klängen aus Afrika, Brasilien und der Karibik. Jeden Abend African Vibes…
Spaziergang durch Sal Rei auf Boa Vista
Afrikanische Straßenverkäuferin in Sal Rei auf Boa Vista.
Reggae & Rasta sind allgegenwärtig auf Boa Vista und den Kapverden.
Unterwegs zum kleinen Hafen von Sal Rei.
Moderner Neubau am Hafen von im schicken grün.
Blick auf das kleine Hafenbecken von Sal Rei auf Boa Vista. Der große Handelshafen, über welchen die kleine Kapverden Insel versorgt wird, liegt ein gutes Stück weiter.
Schiffswrack im Hafen von Sal Rei. Im Hintergrund die vorgelagerte Insel Ilheu del Sal Rei. Etwas später auf dieser Reise würde ich von hier aus noch zum Whalewatching Boa Vista auslaufen.
Sehenswürdigkeiten in Sal Rei?
Da gibt es neben der Kirche nicht wirklich viel. Es sind eher Land, Leute und Kultur die hier begeistern, selbst wenn der ein oder andere Straßenverkäufer mal etwas zu aufdringlich wird. Einfach eintauchen in eine ganz andere Welt – also traut Euch raus aus Euren klimatisierten Bungalows und erlebt die Kapverden!
Fröhlich bunt ist es allemal auf Boa Vista, es erinnert etwas an die weit entfernte Karibik – kein Wunder, sind es doch die selben Einwohner vom afrikanischen Festland.
Abgewrackte Boote an jeder Ecke…
…zum Teil noch als Lagerplatz oder sogar als Unterkunft genutzt…
…oder als etwas anderes Baumhaus.
Auch diese kleinen Schaluppen werden wohl nie wieder zu Wasser gelassen.
Die Tierwelt in Sal Rei
Streunende Katzen und Hunde findet man überall auf Boa Vista, vor allem in den Hotelanlagen werden sie durchgefüttert.
Meinen Kaffee von den Kap Verden fand ich dann relativ günstig, für nur 8,50 Euro das Kilo in einem Mini Market der Familie Xu. Diese Supermärkte sind hier auf der Insel fest in den Händen der Chinesen. Mit dem “Cabo Verde Sal” hatte ich noch kein Glück, obwohl Sal Rei übersetzt “königliches Salz” bedeutet. Das Salz von dieser Insel gilt als besonders weiß und rein und war dadurch auch sehr teuer. Aber der Abbau in den Salinen wurde bereits vor vielen Jahren eingestellt. Dafür fand ich noch ein paar Dosen Thunfisch in Öl, einer der wenigen Exportschlager von Boa Vista.
Eine Woche bin ich noch da und ab morgen gehen all die gebuchten Ausflüge los. Da wird sich sicher noch die ein oder andere Gelegenheit zum Shopping ergeben.
Links rund um Sal Rei, Boa Vista Kapverden
- https://www.boavistaofficial.com/de/
- https://www.kapverden.de/inseln/boa-vista
- https://de.wikipedia.org/wiki/Sal_Rei
- https://de.wikipedia.org/wiki/Boa_Vista_(Kap_Verde)
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Disclaimer: Die komplette Pauschalreise nach Boa Vista auf den Kapverden und auch dieser Abstecher nach Sal Rei wurde von mir selbst geplant und bezahlt. Es gab keinerlei Sponsoren oder Unterstützer, dennoch ist meine Meinung wie immer offen und ungeschminkt. Tolle Tipps für meinen Aufenthalt habe ich übrigens aus dem Reiseführer Cabo Verde aus dem Reise Know-How Verlag.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...