„Wenn du niedergeschlagen bist, wenn dir die Tage immer dunkler vorkommen, wenn dir die Arbeit nur noch monoton erscheint, wenn es dir fast sinnlos erscheint, überhaupt noch zu hoffen, dann setz dich einfach aufs Fahrrad, um die Straße herunterzujagen, ohne Gedanken an irgendetwas außer deinem wilden Ritt.“ (Sir Arthur Conan Doyle)
Nach dem ersten Tag tollen auf dem e-bike entlang des Drauradweges von Spittal an der Drau nach Villach in Kärnten sollte uns die zweite Etappe auf dem Alpe Adria Radweg weiter über die Grenze nach Friaul Julisch-Venetien in Italien führen. Gut ausgeruht und voller Tatendrang starteten wir mit einem großartigen Frühstück im Karawankenhof, doch das schlechte Wetter machte unserem Elan einen dicken Strich durch die Rechnung.
Der Regen sorgte dafür, dass wir den Teilabschnitt nach Malborghetto mit dem Bus zurücklegten und spontan ein sehenswertes Alternativprogramm im Dreiländereck zwischen Österreich, Italien und Slowenien einlegten. Dennoch springe ich jetzt direkt nach Bella Italia, denn was dieser Abschnitt entlang des Ciclovia Alpe Adria Radweg bietet, ist ein wahres Feuerwerk für Genießer – ganz besonders jetzt im nahenden Herbst.
Auf dem Alpe Adria Radweg über die Grenze nach Italien
Der alte Grenzstein zwischen Österreich und Italien bei Coccau Valico.
Ankunft in Malborghetto
Ankunft bei Regen im unscheinbaren Malborghetto, wo wir auch später übernachten sollten. Zahlreiche kleine Hotels, Gasthäuser und Restaurants erwarten die hungrigen und müden Radfahrer entlang des Alpe Adria Radweg und allesamt sind sie bestens auf die Wünsche und Bedürfnisse der radfahrenden Touristen eingestellt – inklusive Steckdose samt Verlängerungskabel für das E-Bike, versteht sich. Auf ausgezeichnetes Essen und komfortable Unterkünfte muss niemand verzichten der sich hier aufs Rad schwingt und das große Gepäck wird auf Wunsch sogar mit einem anderen Fahrzeug von Unterkunft zu Unterkunft gebracht.
Sehr herzlich empfangen wurden wir Mittags in der Casa Oberrichter. Von außen eher unscheinbar erschließt sich dem Besucher nach dem Betreten des historischen Gasthauses eine ganz besondere Welt. Liebevoll eingerichtet ist jede einzelne der urigen Gaststuben und ganz wunderbar dekoriert mit Spielzeug aus den letzten Jahrhunderten. Ein Museum für jung und alt. Doch der wahre Augenöffner sollte erst noch präsentiert werden…
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Biersuppe nach einem Familienrezept, sowie Gnocchi mit Fasan und Brennnesseln waren nur zwei der hausgemachten Köstlichkeiten zu denen frisch gebackenes Brot und italienischer Wein gereicht wurden. Selten habe ich so gut gegessen wie in diesem kleinen Ristorante – beide Daumen hoch für die Casa Oberrichter in Malborghetto.
Viele Orte entlang der SS13 von Tarvis nach Pontebba hat die liebe Elena in Ihrem tollen Italienblog erforscht: https://www.verliebt-in-italien.at/tarvis-pontebba/. Schaut mal vorbei damit Ihr wisst wo man auf dem Weg an die Adria am Besten eine Pause machen kann.
Abstecher zur Wallfahrtskirche auf dem Monte Santo di Lussari
Weiter ging es für uns nur wenige Kilometer entfernt mit der Bergbahn zur malerischen Wallfahrtskirche auf dem Monte Santo di Lussari, welche sich bei unserem Besuch in geheimnisvollen Nebel hüllte. Zwar war die beeindruckende Bergkulisse dahinter dadurch nicht zu sehen, doch auch die Schar von Touristen und Pilgern hielt sich an diesem Tag in Grenzen.
Verehrt wird hier auf dem Berg seit dem 16. Jahrhundert die kleine Madonna im Hintergrund, doch auch der Rest dieses katholischen Kleinods ist sehenswert. Einige Restaurants und Souvenirläden warten sowohl im Sommer, als auch im Winter hier oben auf die Touristen und Wintersportler aus aller Welt. Diese Sehenswürdigkeit ist auf jeden Fall einen kurzen Abstecher wert.
Bergab auf dem Alpe Adria Radweg Richtung Süden
Für uns ging es Dank eines Stoßgebetes an den Heiligen Petrus am nächsten Vormittag bei halbwegs trockenem Wetter auf dem Rad weiter auf dem Alpe Adria Radweg durch die faszinierende Landschaft Oberitaliens… die meiste Zeit bergab.
Erinnerungen an den Giro D’Italia, welcher 2013 hier vorbei führte.
Ein Stückchen weiter in Pontebba verlief bis zum ersten Weltkrieg die Grenze zwischen Österreich und Italien.
Wir nutzten die kurze Pause für ein kleines, zweites Frühstück bei einem frischen Cappuccino.
Mittlerweile waren wir auch nicht mehr alleine auf der Strecke unterwegs, immer wieder überholten uns andere Radfahrer, teils in recht großen Gruppen. Kein Wunder, beim wohl schönsten Abschnitt der Strecke, der nun folgen sollte.
Unterwegs auf alten Bahntrassen
Entlang der ehemaligen Bahntrasse führt der Ciclovia Alpe Adria Radweg Richtung Süden.
Aber es geht nicht immer nur bergab, ab und zu muss man auch ein bisschen was tun.
Traumhafte Bergkulissen säumen den Weg…
…und zahlreiche stillgelegte Bahntunnel sorgen immer wieder wunderschöne Ausblicke.
Der Alpe Adria Radweg führt dabei auf verborgenen Pfaden sowohl unter…
…als auch über der Autostrada vorbei an Ortschaften wie etwa dem kleinen Dogna.
Faszinierende Naturkulisse entlang des Alpe Adria Radweg
Links und rechts entlang der Strecke warten faszinierende Landschaften…
…welche man als Autofahrer auf dem Weg gen Adria überhaupt nicht bemerken würde.
Doch auf dem Rad ist man der Natur näher und kann zum Sightseeing anhalten wann immer man möchte.
Mit der Unterstützung durch den kleinen Motor im E-Bike werden diese Eindrücke…
…auch für Familien mit Kind und Senioren ein unvergessliches Erlebnis.
Wer sich ein E-Bike für den Alpe Adria Radweg ausleihen möchte kann das u.a. hier tun:
Schussfahrt auf dem Alpe Adria Radweg nach Chiusaforte
Traumhaft: Das letzte Stück vor Chiusaforte einfach rollen lassen…
…und in der Stazione di Chiusaforte ankommen.
Gut renoviert wartet dieser längst stillgelegte Bahnhof als Gaststätte für Radfahrer aus aller Welt. Neben Italienern, Österreichern und Deutschen wurden gerade Engländer, Amerikaner und eine lustige Truppe als Südamerika bewirtet als wir eintrafen.
Köstlichkeiten aus Bella Italia sorgen für die Stärkung der hungrigen Radfahrer, in den Sommermonaten sollte man jedoch vorab reservieren. Wir fühlten uns sehr wohl hier und taten uns schwer mit dem weiter radeln – nicht nur weil das Wetter wieder umschlagen sollte…
Für die ganz fleißigen Radfahrer führt dieser erlebenswerte Alpe Adria Radweg von Salzburg aus bis nach Grado am Mittelmeer. Als Abschluss könnte man mit der Bahn weiter zum Strandurlaub nach Lignano-Sabbiadoro fahren und dort auch einen Ausflug in die Lagune von Marano oder eine Wanderung auf dem Rilkeweg machen. Ebenso locken Abstecher nach Triest oder Venedig mit viel Kultur und Sightseeing als Kontrastprogramm. Selbst die ewige Stadt Rom kann man auf Pilgerwegen erreichen, wie einem der untere Wegweiser ROMEA STRATA anzeigt.
Den angesammelten Stress sollte auf dieser einwöchigen Radtour jeder loswerden und auch den Kopf problemlos freibekommen. Ein umweltfreundlicher Aktivurlaub, der Deine persönliche CO2-Bilanz ganz nachhaltig nach unten schraubt, ist es allemal.
Wenn dann noch das Wetter so gut mitspielt sag ich gern “Fahrt frei!” für den Alpe Adria Radweg.
Alles rund um den Alpe Adria Radweg
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Disclaimer: Diese Pressereise entlang des Alpe Adria Radweg wurde komplett organisiert und bezahlt von der Kärnten Werbung, Promo Turismo FVG und der PR Agentur Feuer und Flamme. Vielen Dank für die Einladung.
Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...