Urlaub zuhause: Unsere 3 Lieblingsrezepte aus Italien

Das Problem mit italienischem Essen ist, dass man fünf oder sechs Tage danach wieder hungrig ist.

Kennt Ihr das auch aus dem Italienurlaub? Da entdeckt man in einem kleinen Ristorante oder einer unscheinbaren Trattoria Gerichte, welche in Italien längst Kultstatus haben, aber dennoch leider kaum auf einer Speisekarte beim heimischen Italiener um die Ecke zu finden sind. Dabei ist die Zubereitung dieser Mahlzeiten meist wirklich simpel und alle notwendigen Zutaten sind in jedem gut sortiertem deutschen Supermarkt erhältlich. Zwar bin ich kein Foodblogger, aber gutes Essen gehört für mich einfach zu jeder Reise dazu wie das Amen im Vatikan. Genuss mit allen Sinnen eben…

Genau aus diesem Grund folgen hier unsere drei Lieblingsrezepte aus Bella Italia zum Nachkochen für zuhause, im Ferienhaus oder Camper in Italien, am Besten mit ganz frischen Zutaten vom lokalen Wochenmarkt.

Lieblingsrezept No. 1: Pappa al Pomodoro – toskanischer Brotbrei

Lieblingsrezept Pappa al Pomodoro toskanischer TomatenbreiPin

(Bildnachweis: LanaStock auf iStock)

Auf unserer ersten Reise nach Florenz in der Toskana entdeckte meine Frau diesen Eintopf als Vorspeise auf der Speisekarte eines Restaurants und wir waren sofort hellauf begeistert. Im Nachhinein hätte uns das kleine Töpfchen als Hauptgang vollkommen gereicht. Dieser toskanische Tomatenbrei ist eigentlich ein typisches Essen für arme Leute, aber das war Pizza auch mal. Die Zubereitung ist denkbar einfach und benötigt nur ein wenig Zeit zur Vorbereitung.

Zeitaufwand:

  • Vorbereitungszeit:  10 Minuten
  • Kochzeit:  35 Minuten
  • Gesamtzeit:  45 Minuten

Zutaten für 4 Portionen:

  • 300 Gramm altbackenes Weißbrot, Ciabatta oder Baguette vom Vortag
  • 800 Gramm Tomatenpüree aus der Dose oder Passata aus der Flasche (gerne schon mit Basilikum)
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • frischer oder tiefgefrorener Basilikum
  • schwarzer Pfeffer
  • Meersalz
  • italienisches Olivenöl, extra vergine
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Teelöffel Zucker
  • ein Schuss guter Balsamico

Zubereitung:

  • Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, fein gehackte Knoblauchzehen darin andünsten.
  • Tomatenpüree oder Passata in den Topf geben.
  • Danach die aufgeschnittenen, trockenen Brotscheiben in den Kochtopf geben und Gemüsebrühe hinzufügen, bis das Brot komplett abgedeckt ist.
  • Salzen, pfeffern, etwas Zucker darüber geben und ca. 30-35 Minuten bei niedriger Flamme köcheln, damit die Flüssigkeit verkocht und das Brot einweicht.
  • Gelegentlich umrühren, damit das Brot zu einer breiigen Masse wird. Falls nötig etwas Gemüsebrühe hinzufügen.
  • Zum Schluss noch mit etwas Meersalz sowie einem kleinen Schuss Balsamico abschmecken und den frischen Basilikum darüber geben.
  • Die Pappa al Pomodoro in einem tiefen Teller oder einem regional typischen kleinen Terrakottatöpfchen anrichten und heiß servieren.

Gerne verwenden wir zusätzlich noch fein gehackte rote Zwiebel zum Andünsten. Dieses eigentlich vegane Gericht runden wir gerne immer noch mit einer Prise frisch gehobeltem Parmesan ab. Es reicht vollkommen als selbstständiges Gericht ohne weitere Gänge. Ein trockener italienischer Rotwein, wie etwa ein Chianti passt hervorragend zu diesem wirklich sättigenden Hauptgericht.

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Noch so eine tolle Resteverwertung ist übrigens der Toskanische Brotsalat auf Elenas Italien-Blog.

Lieblingsrezept No. 2: Pasta con Cacio e Pepe – Nudeln mit Schafskäse und Pfeffer

Lieblingsrezept Pasta con Cacio e Pepe Nudeln mit Käse und PfefferPin

(Bildnachweis: AlexPro9500 auf iStock)

Das wundervolle Rom war bereits mehrfach das Ziel unserer Reisen nach Italien und immer wieder gab es vor Ort auch genau diese köstliche Pasta mit mild-würzigem Käse und Pfeffer. Ein echter Klassiker der römischen Küche, welcher bereits in der Antike von den Schafshirten gekocht wurde. Man verwendet dafür einen speziellen Schafsmilchkäse aus der Region Latium namens Pecorino Romano, welchen man mittlerweile im Kühlregal oder an der Käsetheke eines jeden großen deutschen Supermarktes findet.

Zeitaufwand:

  • Vorbereitungszeit: 10 Minuten
  • Kochzeit: 15 Minuten
  • Gesamtzeit: 25 Minuten

Zutaten für 4 Portionen:

  • 400 Gramm Spaghetti, Hartweizen
  • 1 Esslöffel schwarze Pfefferkörner
  • 200 Gramm Pecorino Romano, mittlere Würze
  • 1 Prise Meersalz

Zubereitung:

  1. Als erstes den Pecorino aufreiben.
  2. Ausreichend Wasser im Kochtopf zum kochen bringen und eine Prise Salz hinzugeben. Spaghetti nach Packungsanweisung al dente (bissfest) kochen. Achtung: Das Nudelwasser nicht in den Ausguss kippen sondern aufbewahren!
  3. Die Pfefferkörner in einen Mörser geben und mit dem Stößel zerdrücken. Durch diese Methode gibt der Pfeffer mehr Schärfe ab. Die zerdrückten Pfefferkörner nun in eine große Pfanne geben und bei schwacher Hitze anrösten. Das ganze dann mit etwas Nudelwasser ablöschen. Vier bis fünf weitere Schöpflöffel Nudelwasser in eine Schüssel geben und aufbewahren.
  4. Einen Teil der fertigen Spaghetti hinzugeben. Die Nudeln kontinuierlich umrühren und nach Bedarf etwas Nudelwasser hinzugeben.
  5. Etwa die Hälfte des geriebenen Pecorino in eine Schüssel geben und einen Schöpflöffel Nudelwasser hinzugeben. Mit dem Schneebesen kräftig mischen. Dann den restlichen Pecorino und nochmals etwas Nudelwasser hinzugeben und erneut mischen, bis eine schöne Creme entstanden ist.
  6. Die restlichen Nudeln nun auch in die große Pfanne geben und die Hitze abstellen. Die Pecorino-Creme darüber geben und alles gründlich durchmischen.
  7. Die Pasta con cacio e pepe dann auf tiefen Tellern anrichten und servieren. Buon appetito!


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Meist gibt es bei uns einen Tomatensalat mit roten Zwiebelringen in einer Balsamico Vinaigrette dazu. Die italienische Küche ist gar nicht so kompliziert wie man glaubt. Es kommt einfach auf gute und frische Zutaten an und natürlich auf die Zeit die man dafür aufwendet. Mal schnell nebenbei am Herd stehen lassen und das Essen ist fertig ist halt nicht! Für das echte La Dolce vita wird mit viel Amore gekocht… Slowfood eben! Zu diesem vegetarischen Gericht paßt hervorragend ein italienischer Weißwein wie der Soave Classico.

Ein tolles Rezept für einen anderen veganen Pasta-Klassiker aus der italienischen Küche mit viel Pepp wartet auf dem Reise- und Genussblog von Monika und Petar, den beiden Slowfood-Spezialisten in der Reiseblogger-Szene – Spaghetti Aglio e Olio.

Lieblingsrezept No. 3: Risotto Aspargi – Spargelrisotto

Lieblingsrezept Spargel Risotto AspargoPin

(Bildnachweis: zeleno auf iStock)

Dieses köstliche Risotto mit grünem Spargel lernten wir auf einer unserer Reisen nach Ligurien kennen und lieben. Auf der Suche nach dem Rezept für dieses typisch norditalienische Gericht fanden wir diese Variante hier zuhause in einem italienischen Kochbuch. Seitdem landet das leckere italienische Reisgericht immer wieder in unterschiedlichen Variationen als Hauptmahlzeit auf dem Tisch, denn es ist nicht immer Frühling und nicht immer Spargelzeit.

Zeitaufwand:

  • Vorbereitungszeit: 15 Minuten
  • Kochzeit: 25 Minuten
  • Gesamtzeit: 40 Minuten

Zutaten für 4 Portionen:

  • 500 Gramm grüner Spargel
  • 2 Schalotten
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 2 Esslöffel Olivenöl, extra vergine
  • 300 Gramm rundkörniger Risottoreis
  • 5 Esslöffel frisch geriebener Parmesan
  • Meersalz
  • schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

  • Das untere Drittel der Spargelstangen schälen, die Enden schräg in zwei Zentimeter lange Stücke schneiden.
  • Die Schalotten schälen und fein hacken.
  • Die Gemüsebrühe in einem kleinen Topf erhitzen.
  • In einem größeren Topf das italienische Olivenöl erhitzen. Die Schalotten darin etwa eine Minute glasig andünsten.
  • Den Risottoreis hinzufügen und eine weitere Minute lang unter rühren glasig anbraten.
  • Eine Kelle voll heißer Brühe dazugeben und unter Rühren vollständig einkochen lassen. Immer wenn der Reis die Flüssigkeit aufgesogen hat, eine weitere Kelle Brühe hinzufügen, regelmäßig umrühren.
  • Nach 10 Minuten die Spargelstücke hinzufügen.
  • Nach insgesamt 20-23 Minuten sollte die Flüssigkeit komplett aufgesogen und Reis bissfest gekocht sein. Auch der grüne Spargel hat dann noch etwas Biss.
  • Jetzt den geriebenen Parmesan unterrühren, mit etwas Meersalz und frischem Pfeffer abschmecken.
  • Vor dem Servieren noch 3 Minuten zugedeckt ruhen lassen.

Natürlich geht auch dünner, weißer Spargel für dieses vegetarische Risotto. Je nach Jahreszeit variieren wir dieses Gericht sehr gerne mit Zucchiniwürfeln oder Brokkoliröschen anstelle des Spargel. Auch die Kombination von 250 Gramm grünem Spargel und zwei kleinen Zucchini schmeckt großartig. Und statt Parmesan kommt auch öfter mal eine große Portion Pecorino Sardegna in den Kochtopf. Unsere kleine Tochter liebt dieses Reisgericht!


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Weißweine wie ein Silvaner oder ein Pino Grigio (Grauburgunder) harmonieren hervorragend mit diesem Rezept. Wer sein Spargelrisotto etwas aufpeppen will, kann 100 ml davon zum Ablöschen der Schalotten nutzen.

Eine weitere tolle Risotto-Variation aus Südtirol gibt es auf dem Genuss- und Wellnessblog von Katja – Risotto mit Orange, Dill und Forelle. Und bei Foodbloggerin Lisa warten einfache und schnelle Spargelrezepte.

Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Euch diese tollen Gerichte ein wenig Urlaubsfeeling nach Hause bringen. Uns bringen sie stets ein wenig Sonne aus dem Süden in die kalte Jahreszeit und verkürzen damit die lange Wartezeit auf den nächsten Urlaub.

Gerne könnt Ihr Eure Lieblingsrezepte aus Italien im Kommentar posten,
ich bin schon sehr gespannt was da kommt!

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Disclaimer: Jedes Lieblingsrezept aus Italien wurde durch eine unserer zahlreichen Italienreisen inspiriert und zuhause bereits mehrfach erfolgreich nachgekocht. Da ich selbst kein sehr talentierter Food-Fotograf bin, stammen die Bilder der drei köstlichen Gerichte von iStock. Das Bild im Header stammt von Daria Yakoleva auf Pixabay.

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Servus & Ahoi, hier schreibt der Kreuzfahrtblogger und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden in meinem Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben. Hier gibt's mehr über mich...

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